Die Zeichen der Zeit
- Texte aus Politik&Soziales-





Die Zeichen der Zeit




In einem Artikel habe ich gelesen, dass es heute kaum mehr möglich ist, ein wahrer Denker zu werden, ein Genie wie Albert Einstein oder Stephen Hawking. Zumindest nicht an den Universitäten. Der etwas schusselige alte Professor mit dem Bart ist sicherlich ein Klischee. Aber ein Professor war früher auf jeden Fall ein Gelehrter, ein Wissenschaftler, der in seinem Fachbereich als echte Kapazität galt, der ein immenses Wissen besaß und weite Teile seines Lebens der Forschung widmete.

Heute sind Professoren hingegen mehr Wissensmanager. Sie werden durch das universitäre System zu Bürokraten gemacht, zu reinen Verwaltern des Wissenschaftsbetriebes. Grund ist die Zeit, in der wir leben. Tiefe ist nicht mehr angesagt. Es wird lieber an der Oberfläche gekratzt. Die Studenten sollen durch ihren Bachelor- oder Masterstudiengang getrieben werden, viel Zeit für das intensive Lesen von Büchern und Artikeln bleibt da nicht mehr. Schließlich stehen die Unis im Wettbewerb. Es ist aus mit dem Hort des Wissens, das Gewinnen von Wissen steht nicht mehr im Vordergrund. Stattdessen müssen die Professoren wie Manager dafür sorgen, dass ihre Einrichtung sich im Wettbewerb zu anderen Universitäten behaupten kann.

Das ist wohl ohnehin ein Trend unserer Zeit. Ja, Zeit. Zeit wird immer knapper. Aber warum eigentlich? Ein Tag hat doch weiterhin 24 Stunden. Aber heutzutage müssen wir immer mehr Zeit für Dinge aufbringen, die es früher nicht aufzubringen galt. Bei den Jobs gibt es fast nur noch Zeitverträge, selbst bei Professoren und wissenschaftlichem Personal. Wir brauchen viel mehr Zeit, unser Arbeitsleben zu managen, Bewerbungen zu schreiben, um eine Vertragsverlängerung zu kämpfen, uns beruflich in Szene zu setzen usw. 40 Jahre bei der selben Firma, das gibt es heute kaum noch. Es ist alles auf Kurzfristigkeit ausgelegt. Auch im privaten Bereich investieren wir immer mehr Zeit in die Pflege sozialer Kontakte. Hatte man früher einen überschaubaren, aber dafür festen Freundeskreis, so gilt es heute einige Hundert Facebook-Kontakte zu pflegen und zu vergrößern. Auch hier ist das Geschehen von Flüchtigkeit bestimmt. Dazu kommen immer mehr Ehescheidungen, Trennungen und Zerwürfnisse. Auch das kostet Zeit, auch all das gilt es zu managen.

Wie mag Gott darüber denken? Nun, er hat es natürlich vorhergesehen. Die Bibel deutet die Entwicklung unserer Zeit ja bereits an. Was wohl noch kommen wird? Was wenn alles noch kurzfristiger, oberflächlicher und flüchtiger wird? Uns fehlt einfach das Fundament. Das Fundament ist Jesus Christus. Wenn wir dieses Fundament in unserem Leben auflösen oder ignorieren, bröckelt es auch an allen anderen Enden. Aber das ist unsere Zeit. Sie ist gottlos und sie wird noch gottloser werden. Wann werden wir die Zeichen der Zeit endlich erkennen?



© Wiebke Dorn






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