Strom zu verschenken
- Texte aus Politik&Soziales-





Strom zu verschenken




Das ist mehr als paradox: Seit Jahren leiden wir unter stetig steigenden Strompreisen. Gerade für sozial schwache Menschen ist Energie zu einem Luxusgut geworden (siehe www.christliche-autoren.de/strom-teurer.html). Die Zahl der Menschen, die ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können steigt und steigt. Das kann am Ende dazu führen, dass der Strom abgestellt wird. Darunter leiden oft Mütter mit Kindern oder alte und pflegebedürftige Menschen.

Und dann liest man in der Presse, dass die Energiekonzerne ihren Strom sogar verschenken! Ja teilweise wurde sogar Geld dafür bezahlt, dass jemand den Strom nimmt. Grund dafür sind die "negativen Preise" an der Strombörse. Diese entstehen dann, wenn man sogar dafür bezahlen muss, wenn einem jemand den Strom abnimmt. Das wäre ungefähr so, wenn ich heute in den Supermarkt gehe und noch Geld dafür bekomme, dass ich dort einkaufe.

Passieren kann sowas logischerweise nur, wenn zu viel Strom für zu wenige Abnehmer da ist. Durch den massiven Ausbau von Wind- und Solarenergie exportiert Deutschland große Mengen an Strom ins Ausland. Und gerade durch den milden Winter war teilweise zu viel Strom im Netz. Das heisst, die Nachfrage war weit geringer als das Angebot. Wie es in der Marktwirtschaft so üblich ist, sinken dann die Preise. Und wenn man sogar so viel Strom hat, dass ihn noch nicht mal jemand geschenkt will, dann wird für die Abnahme sogar bezahlt. Gefreut haben sich die Niederlande und andere Abnehmerländer. So günstig kommt man selten zu Strom. Das Dumme nur: Beim Verbraucher ist hierzulande davon nichts angekommen. Die sinkenden Einkaufspreise werden leider nicht nach unten weitergegeben, was auch an den Aufschlägen für die Ökostrom-Umlage liegt.

Was man sich zudem fragt: Wenn es schon Strom zu verschenken gibt, warm schenkt man ihn dann nicht denjenigen, die ohnehin ihre liebe Mühe haben, ihre Stromrechnung zu bezahlen? Dann hätte doch das Motto lauten können: Jetzt heizt doch mal schön ein und ihr müsst nicht einmal etwas dafür bezahlen! Vielleicht ist das ein naiver Vorschlag. Aber ich bin mir sicher, dass es zugunsten der Verbraucher bessere Lösungen gegeben hätte als den Strom zu verschenken. Man kann nur hoffen, dass sinkende Strompreise künftig da ankommen, wo sie hingehören: Bei den Verbrauchern.



© Wiebke Dorn






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