Erhöhung des Briefportos
- Texte aus Politik&Soziales-





Erhöhung des Briefportos




Nach 15 Jahren wird erstmals wieder das Porto für einen Standardbrief erhöht. Statt mit 55 Cent müssen wir Briefe seit dem 1. Januar 2013 mit 58 Cent frankieren. Größere Proteste dagegen waren nicht zu vernehmen. Ich erinnere mich noch an die vielen Aufschreie, die es sonst bei Portoerhöhungen gegeben hat. 60 Pfennig, 80 Pfennig, 1 DM, dann 1,10 DM und nach der Umstellung auf den Euro dann die umgerechnete Festsetzung auf 56 Cent. Die musste die Post dann nach Druck der EU auf 55 Cent reduzieren, da die Portogebühren innerhalb der EU angeglichen werden sollten und wir in Deutschland ohnehin mit die teuersten Portokosten hatten.

Diesmal scheint es niemanden groß zu kümmern, dass wir erneut zur Kasse gebeten werden. Höchstens der Aufwand, sich nun 3 Cent Ergänzungsmarken zu besorgen, wird von vielen kritisiert.

Das Internet bringt es eben mit sich. Es wird geschätzt, dass weltweit jeden Tag knapp 200 Milliarden E-Mail verschickt werden, Tendenz steigend. In den allermeisten Fällen muss man heute gar keinen Brief mehr in herkömmlicher Weise mit der guten alten Post versenden. Selbst Bewerbungen werden heutzutage in der Regel per E-Mail verschickt und so auch von den Unternehmen angefordert. Ich muss richtig überlegen, wenn ich zusammenstellen müsste, wo ich mittlerweile noch Briefe versende. Hin und wieder im privaten Bereich und manchmal an Behörden, wenn irgendwo eine Unterschrift benötigt wird. Und selbst da soll der Brief ja demnächst durch die De-Mail überflüssig werden.

Letztens bekam ich eine E-Mail von einem Verlag. Als Anlage war der eingescannte Brief beigefügt. Was früher wie selbstverständlich per Post versandt wurde, kommt heute in den elektronischen Briefkasten. Ist ja auch viel besser als der ganze Papierkram. Allerdings wird unsere Zeit dadurch noch ruheloser. Früher konnte man auch mal ein paar Tage auf einen Brief warten. Ganze Brieffreundschaften beruhten darauf. Gibt es sowas heute eigentlich noch? Heute wird das per E-Mail erledigt. Das geht schnell, kann aber auch zu Oberflächlichkeit führen. So ein von vorne bis hinten handgeschriebener Brief, auf dem Postweg verschickt - das ist heute schon eine Rarität. Vielleicht kann man das als leise Kritik an der Portoerhöhung anbringen, dass es künftig noch seltener zu diesen Raritäten kommen wird.



© Wiebke Dorn






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