Letztens, bei einem Arbeitsessen hatte ich ein ungewöhnliches Erlebnis. Ein Kollege wollte nicht sagen, welchen Facebook-Account er hatte. Er hatte diesen wohl nicht auf richtigem Namen angemeldet. Das führte dazu, dass plötzlich jeder sein Smartphone zückte und Facebook besuchte. Über Freunde und Freunde von Freunden versuchte man, die Facebook-Identität des Kollegen herauszufinden. Es war ein erschreckendes Bild: Da saßen etwa zehn Mann, bei einem gemeinsamen Essen, also eigentlich einem Ereignis der gegenseitigen Kommunikation und alle blickten in Ihre Smartphones. Es war dann so, dass es dann sogar schwer wurde, das Gerät wieder aus der Hand zu legen. Wo man schonmal online war, surften viele weiter, checkten noch dieses oder jenes, schrieben E-Mails usw. So bestimmen diese Dinger schon unser Leben. Selbst bei einem gemeinsamen Essen. Nun ja, mögen manche meinen, der Papa hatte doch auch früher schon gerne die Zeitung beim Frühstück gelesen, jetzt ist es eben das Smartphone. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass früher bei Arbeitsessen plötzlich alle anfingen, Zeitung zu lesen.
Ich habe mir überlegt, wohin das wohl noch führen wird. Irgendwann wird vielleicht unsere digitale Identität mit unserer tatsächlichen verschmelzen. Da gibt es einen Film, ich komme leider gerade nicht auf den Namen, da findet das Leben nur noch digital statt. Die Menschen liegen in ihrem Bett und über eine virtual reality Apparatur, an der sie angeschlossen sind, führen sie ihr eigentliches Leben, jeder in seinem Traum-Körper. Auf diese Weise gehen sie sogar arbeiten und sind mit den digitalen Identitäten aller anderen Menschen verbunden. Schöne bunte Welt, kann ich da nur sagen.
© Wiebke Dorn
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