Perfide finge ich allerdings, dass es tatsächlich ein Spiel mit Kranken ist. Der Staat verdient Milliarden mit dem Glücksspiel, er hat das alleinige Monopol darauf und vergibt die Konzessionen. Aber auch die Glücksspielindustrie tut alles, um das Geschäft anzukurbeln. Ein Beispiel: Bei Spielern wird der Botenstoff Dopamin, auch als Glückshormon bekannt, im Gehirn ausgeschüttet. Gleichzeitig prägen sich dem Gehirn die ganzen Umgebungsreize ein, also das Klingeln der Automaten, der Geruch im Casino usw. Manche Spielhallen leiten daher die Automatengeräusche bis auf die Straße, um Spieler anzulocken. Das finde ich skandalös und das sollte man unterbinden. Die Glücksspielindustrie übt zudem Einfluss auf Forschung und Politik aus, z.B. durch Parteispenden.
Das ist der eigentliche Skandal. Die Spieler werden süchtig gemacht und dann ausgeschlachtet. Die Hälfte der Gewinne in dieser Branche kommt von den Süchtigen. Zwar gibt es Therapieangebote, was auch gut ist, aber im Grunde ist es so, dass der Staat erst das Glücksspiel ermöglicht, um dann Therapien für die süchtig gewordenen anzubieten. Die Katze beisst sich in den Schwanz. Aber die vielen Milliarden, die der Staat damit verdient, sind ein zu großer Anreiz, als dass er darauf verzichten wollte. Es ist bei dieser Sucht eben so, wie bei anderen Süchten z.B. Nikotin oder Alkohol. Der Staat verdient dabei und nimmt es in Kauf, dass Menschen dadurch krank werden. Ich habe Zweifel, ob diese Rechnung wirklich aufgeht.
© Wiebke Dorn
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