Die Spielsucht
- Texte aus Politik&Soziales-





Die Spielsucht




"Ein Geschäft mit Kranken", so bezeichnete es ein Suchtforscher. Es geht um Glücksspiel. In Deutschland sind fast 200.000 Menschen spielsüchtig. Vor allem geht es dabei um Geldspielautomaten. Es gibt Menschen, die haben schon ihr Eigenheim durch die Spielsucht verzockt. Ja, es sind wirklich kranke Menschen. So eine Sucht kann man eben nicht einfach mal so nebenbei beenden. So wie es den meisten Rauchern ja auch schwer fällt, mit dem Rauchen aufzuhören. Süchtigen muss auf jeden Fall geholfen werden. Und in die Sucht gerät man schnell. Man muss nicht unbedingt ins Spielcasino gehen, um an einem Automaten zu spielen. In vielen Gaststätten und Imbissen hängen diese Geräte. Leicht wird man durch einen Gewinn "angefixt", will immer mehr davon. Zudem ist die Hemmschwelle gering, ein Spiel kostet nur 20 Cent. Und doch ist es für viele der Beginn einer langen Leidenskarriere.

Perfide finge ich allerdings, dass es tatsächlich ein Spiel mit Kranken ist. Der Staat verdient Milliarden mit dem Glücksspiel, er hat das alleinige Monopol darauf und vergibt die Konzessionen. Aber auch die Glücksspielindustrie tut alles, um das Geschäft anzukurbeln. Ein Beispiel: Bei Spielern wird der Botenstoff Dopamin, auch als Glückshormon bekannt, im Gehirn ausgeschüttet. Gleichzeitig prägen sich dem Gehirn die ganzen Umgebungsreize ein, also das Klingeln der Automaten, der Geruch im Casino usw. Manche Spielhallen leiten daher die Automatengeräusche bis auf die Straße, um Spieler anzulocken. Das finde ich skandalös und das sollte man unterbinden. Die Glücksspielindustrie übt zudem Einfluss auf Forschung und Politik aus, z.B. durch Parteispenden.

Das ist der eigentliche Skandal. Die Spieler werden süchtig gemacht und dann ausgeschlachtet. Die Hälfte der Gewinne in dieser Branche kommt von den Süchtigen. Zwar gibt es Therapieangebote, was auch gut ist, aber im Grunde ist es so, dass der Staat erst das Glücksspiel ermöglicht, um dann Therapien für die süchtig gewordenen anzubieten. Die Katze beisst sich in den Schwanz. Aber die vielen Milliarden, die der Staat damit verdient, sind ein zu großer Anreiz, als dass er darauf verzichten wollte. Es ist bei dieser Sucht eben so, wie bei anderen Süchten z.B. Nikotin oder Alkohol. Der Staat verdient dabei und nimmt es in Kauf, dass Menschen dadurch krank werden. Ich habe Zweifel, ob diese Rechnung wirklich aufgeht.



© Wiebke Dorn






weitere Texte dieser Autorin:
Ärgerlich!
Sorge um das Sorgerecht
Höhere Gewalt
Schade Schlecker
Das Hartz-4 Drama
Der Euro-Crash
Mogelpackung
Das Betreuungsgeld
Die Smartphone Wende
Bezahlbarer Strom
Der Facebook-Wahn
Das Embryo-Genom
Organspenden
Der Schlankheitswahn
Auswüchse im Fußballstadion
Fortschritt Internet?
Wenn der Sperrkassierer kommt
Energieschulden


Startseite: www.christliche-autoren.de
Übersicht gesellschaftspolitische Texte: Politik und Gesellschaft
Übersicht Liebesgedichte: Liebesgedichte


In christliche-autoren.de suchen:

www.christliche-autoren.de - Ein evangelistisches Projekt gläubiger Christen.
In Kooperation mit christliche Texte & Bibelleser & Liebesgedicht