Das Betreuungsgeld
- Texte aus Politik & Gesellschaft-





Betreuungsgeld




Das geplante Betreuungsgeld ist derzeit ja in aller Munde und ebenso sehr umstritten. Die Gegner sagen, dass ein antiquiertes Familienbild dahinter stehe, süffisant wird das Betreuungsgeld auch als "Herdprämie" tituliert. Ziel der Geldleistungen ist es, Eltern finanziell zu unterstützen, die bewusst auf einen Krippenplatz verzichten und sich in den ersten Jahren nach der Geburt zu Hause um ihr Kind kümmern. Dahinter steckt offensichtlich ein ideologischer Streit. Die konservative Fraktion möchte damit das klassische Familienbild fördern, also Vater geht arbeiten, die Mutter ist Hausfrau und erzieht die Kinder. Die andere Fraktion steht auf dem Standpunkt, dass das Betreuungsgeld nicht mehr in die Realität des familiären Zusammenlebens passe. Angesichts von berufstätigen Müttern und Vätern, Patchwork- und Migrantenfamilien sei es besser, das Geld in den Ausbau von Kita-Plätzen zu stecken.

Ich selbst bin für das Betreuungsgeld. Vielleicht liegt das daran, dass ich selbst in so einer klassischen Familie aufgewachsen bin. Unser Vater ist arbeiten gegangen und unsere Mutter hat die Erziehung weitgehend allein vorgenommen. Zumindest die ersten drei Jahre, danach sind wir dann auch in den Kindergarten gekommen. Aber das Betreuungsgeld ist ohnehin nur für die ersten drei Jahre nach der Geburt vorgesehen. Ich selbst empfand unsere familiäre Realität als gut und wertvoll. Ich glaube, wir hätten alle ein wenig darunter gelitten, wenn unsere Eltern beide arbeiten gegangen wären und wir weit früher an eine Krippe abgegeben worden wären. Ich glaube, das Betreuungsgeld kann einen guten Anreiz für Mütter darstellen, den Job einige Zeit ruhen zu lassen und die Kinder zu Hause zu betreuen. Es ist sicher auch im Sinne Gottes, den Drang zur Selbstverwirklichung einmal hinten anstehen zu lassen gegenüber der Bereitschaft für das eigene Kind vorübergehend auf die Karriere zu verzichten. Warum kriegen wir denn Kinder? Um sie nach einigen Monaten bereits in die Obhut anderer zu übergeben? Ist es nicht das schönste, so ein Kind hautnah aufwachsen zu sehen? Ich kann dies bei meinem eigenen Kind mehr als bestätigen. Nie käme ich auf den Gedanken, diese Freuden einzutauschen gegen eine gut bezahlte Stelle.

Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass nicht jede Familie in unserem Land so heile ist. Viele Menschen sind arbeitslos. In Großstädten wird heute jede zweite Ehe geschieden. Sicher nicht, wie es sich unser Schöpfer vorgestellt hat. Es liegt vieles im Argen. Aber ich möchte dazu ermutigen, dem Kind immer den Vorrang zu geben. Egal ob nun mit oder ohne Betreuungsgeld. Aber dieses Geld kann dazu beitragen, dass es sich die ein oder andere doch noch überlegt. Es mag sicher viele gute Einrichtungen geben und viele gut ausgebildete Erzieher und Erzieherinnen. Aber am besten aufgehoben ist ein Kind immer noch bei den eigenen Eltern. Zumindest für die ersten Jahre sollte dies so sein.



© Wiebke Dorn






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