Die Bonität-Götze
- Texte aus Politik&Soziales-





Die Bonität-Götze




Jetzt haben wir also den Salat, die US-Ratingagentur Moody's hat einfach den Ausblick für unsere Kreditwürdigkeit von stabil auf negativ gesenkt. Das Triple-A dürfen wir aber vorläufig noch behalten. Das ist ein neues Phänomen, dass eine solche Nachricht ganz Deutschland und die Finanzmärkte bewegt. Ich kann mich nicht erinnern, dass vor 10 oder 20 Jahren diese Ratings auch nur im Geringsten ein Thema gewesen wären. Die drei großen Ratingagenturen Standard & Poor's, Moody's und Fitch wurden bereits 1975 von der US-Börsenaufsicht eingesetzt. Ich gebe zu, dass ich von deren Existenz erst erfahren habe, seit dieses Thema ständig in den Medien kreist.

Und diese Ratings, die ja eigentlich nur eine Meinung darstellen haben, bis auf die Medienpräsenz, auch tatsächlich reale Folgen. Die Zinsen für deutsche Staatsanleihen stiegen prompt, als die Meldung über die Ticker lief. Das heisst, dass es auch nicht viel bringt, wenn man solche Bewertungen lässig ignoriert. Wenn man im Rating fällt, kostet das richtig Geld. Spanien darf das ja bereits erleben, dort muss der Staat für seine Anleihen bereits 6-7% berappen. Und wenn Deutschland möglicherweise sein AAA bald verliert, dann möchte ich nicht wissen, was dann los ist. Gerade wir als Hort der Stabilität sind weniger kreditwürdig - das kann eine Kettenreaktion auslösen.

Man sieht, wie abhängig wir von solchen Systemen sind. Wir erheben vieles zur Götze, das Geld an sich sowieso, und eben auch die Bewertungen durch andere. Dabei muss man immer wissen, dass die Rating-Agenturen, allesamt mit Sitz in den USA, private und kommerziell orientierte Unternehmen sind. Sie unterliegen in ihren Bewertungen keiner staatlichen Aufsicht. Und sie haben so viel Macht, dass sie ganze Nationen in Mitleidenschaft ziehen können. Ich glaube, das liegt irgendwo in uns Menschen drin, dass wir uns so abhängig davon machen, was andere von uns halten. Man sieht es im Kleinen z.B. bei Ebay, da ist vielen ihr positives Bewertungsprofil geradezu heilig. Natürlich ist es nicht unwichtig, was andere von uns denken. Und wir sollten uns auch immer bemühen, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Aber Gott sagt es schon in seinem Wort, dass wir uns von nichts abhängig machen sollen. Außer von Jesus. Aber diese Abhängigkeit führt zu wahrer Freiheit.



© Wiebke Dorn






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