Die Smartphone Wende
- Texte aus Politik & Gesellschaft-





Die Smartphone Wende




Ich benutze nun schon seit fast 15 Jahren die öffentlichen Verkehrsmittel einer deutschen Großstadt, also U-Bahn, S-Bahn und Straßenbahn. Dass sich jeder wenn möglich immer alleine hinsetzt ist ja lange bekannt und niemand wundert sich mehr darüber. Die Anonymität einer großen Stadt bringt es so mit sich. Aber in den letzten 1-2 Jahren habe ich eine echte Wende im Verhalten der Fahrgäste festgestellt. Handys gibt es ja schon länger. Auch die hat man in der U-Bahn gelegentlich mal zum telefonieren oder simsen benutzt. Aber ich fand es hielt sich in Grenzen. Seit jedoch die Smartphones immer verbreiteter werden, sieht man in den Bahnen immer mehr Menschen, die nicht aus dem Fenster schauen oder in einem Buch schmökern, sondern die ganze Fahrt über in ihr Smartphone vertieft sind.

Mit den Dingern kann man sich ja auch gut die Zeit vertreiben. Man kann ins Internet gehen, seine E-Mails abrufen oder eine App benutzen, beispielsweise ein Spiel. Manchmal sitze ich in einem Wagen, in dem jeder zweite konzentriert mit seinem Telefon beschäftigt ist und auf den Bildschirm starrt. Manchmal, ich gestehe es, wage ich einen vorsichtigen Blick, was da denn so auf dem Handy passiert. Da gibt es glaube ich drei Gruppen. Viele zocken einfach irgendein Spiel wie Angry Birds oder andere. Die aus der zweiten Gruppe tippen - wie ich finde in rasanter Geschwindigkeit - gerade eine SMS oder E-Mail. Und die dritte Gruppe macht einfach irgendwas, eher planlos, mal kurz ins Internet, dann vielleicht ein paar Fotos angeschaut, diesen Fahrgästen geht es wohl darum, überhaupt irgendwas in der Hand zu haben, damit die eintönige Fahrt etwas schneller vorbei geht.

Natürlich gibt es auch diejenigen, die einfach ihre Ohrhörer aufhaben und mit dem Handy Musik hören. Aber die will ich mal außen vorlassen, die gab es ja schon immer, früher eben mit dem Walkman oder dem mp3-Player und heute eben per Smartphone. Ich finde es aber ganz interessant, wie sehr diese Geräte mittlerweile unseren Alltag bestimmen. Und tatsächlich sind es auch eher die jüngeren, die sich während der Fahrt mit ihrem Gerät beschäftigen. Manchmal kommt es vor, dass in einer Vierergruppe ein paar Jugendliche sitzen, die sich offenbar kennen, Schulfreunde wahrscheinlich. Und alle haben sie ihr Smartphone in der Hand. Gleichzeitig unterhalten sie sich aber auch, während sie z.B. gerade eine SMS tippen. Das nenne ich echtes Multitasking. Manchmal frage ich mich, wo das Ganze noch hinführen wird. Wir werden immer abhängiger von diesen digitalen Begleitern. Irgendwann ist die Technik dann soweit, dass man sich so ein Minigerät vielleicht implantieren kann. Dann hat man seinen Online-Zugang immer dabei und jeder ist mit jedem vernetzt. Natürlich denke ich dann auch an das Malzeichen des Tieres, welches in der Bibel beschrieben wird:
"Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Sklaven, dass man ihnen ein Malzeichen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn gibt;
und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens"
(Offenbarung 13, 16-17).

Mir scheint, dass diese Zukunftsvision in nicht einmal allzu weit entfernter Zukunft Realität werden wird. Wenn man sich die technische Entwicklung der letzten Jahre betrachtet, so muss man anerkennen, dass die biblische Vorhersage nicht völlig aus der Luft gegriffen ist. Ich werde jedenfalls weiter gespannt U-Bahn fahren. Sie ist ein wahres Spiegelbild unserer gesellschaftlichen Entwicklung.



© Wiebke Dorn






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