Organspenden
- aus christlicher Sicht -





Organspenden




Der Deutsche Bundestag hat ja nun die Reform des Transplantationsgesetzes verabschiedet. Jeder Bürger soll nun regelmäßig von seiner Krankenkasse dazu befragt werden, ob der nach dem Tode der Organentnahme zustimmt. Denn es ist ein Faktum: In Deutschland stirbt im Schnitt alle acht Stunden ein Mensch, der auf ein Spenderorgan angewiesen wäre. Grundsätzlich ist es daher eine absolut berechtigte Frage, was einmal mit den eigenen Organen geschehen soll. Schon allein um es den trauernden Angehörigen zu ersparen, solch eine komplexe Entscheidung für einen zu treffen, sollte man sich schon zu Lebzeiten positionieren.

Ich habe mich als Christ gefragt, ob es gut und im Sinne Gottes ist, die eigenen Organe zu spenden. Denn ich gebe zu, dass mir schon ein wenig mulmig wäre, wenn mir Organe entnommen würden - obwohl ich ja tot wäre. Gott hat mich vollständig erschaffen und wenn mir plötzlich Herz oder Niere fehlen würden, wäre ja irgendwas "kaputt". Auch beschleichen mich Ängste, wenn ich an den ganzen Missbrauch denke, der hier passieren kann, Stichwort Organhandel.

Andererseits gibt es Menschen, die auf ein Spenderorgan dringend warten. Viele sterben, weil kein passendes Organ gefunden werden konnte. Und in der Bibel heisst es:
"Bei euch aber ist sogar jedes Haar auf dem Kopf gezählt. Habt also keine Angst: Ihr seid Gott mehr wert als ein ganzer Schwarm Spatzen!"
(Matthäus 10,30).
Wir brauchen also keine Befürchtungen zu haben, dass und in der Ewigkeit einmal irgendwelche Organe fehlen werden. Doch wie sieht Gott das Ganze? Ich glaube, es gibt Techniken in der Medizin, die Gott nicht gefallen, wenn ich z.B. an das Klonen denke. Mittlerweile sind ja nicht nur Schafe geklont worden, sondern, wenn man der Presse glauben kann, auch schon Menschen. Wie ist das nun bei den Organen? Sie sind Gott einem bestimmten Menschen zugeordnet worden. Und es gibt Berichte, dass Menschen, denen ein fremdes Organ eingepflanzt wurde, auch plötzlich gewisse Charaktereigenschaften des Spenders übernommen haben.

Ich habe für mich noch keine Entscheidung gefunden, ob ich für oder gegen das Organspenden sein soll. Aber ich gebe zu, dass ich für einen nahen Familienangehörigen sofort z.B. eine Niere spenden würde, so wie Frank-Walter Steinmeier es für seine kranke Frau getan hat. Warum sollte ich also nicht für eine Organentnahme sein, wenn ich bereits tot bin? In solchen Fragen schieben wir ja eine Entscheidung gerne auf. Ich werde wohl warten, bis das Schreiben meiner Krankenkasse kommt und mich dann abschließend damit befassen. Eine leichte Entscheidung ist es irgendwie nicht, aber sie muss getroffen werden.



© Wiebke Dorn






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