Apple iPad für Fünfjährige
- Texte aus Politik&Soziales-





iPad für Fünfjährige




In einem Kindergarten in den USA wurden nun iPads an alle Kinder einer Jahrgangsstufe ausgegeben. Die Kinder sollen so an den heutzutage ja üblichen Medienkonsum herangeführt werden. Zudem würde der Umgang mit diesen Geräten ein besseres Lernen ermöglichen. Natürlich gibt es eine heftige Diskussion darüber, ob man Kindern in diesem Alter schon mit einem Tablet-Computer ausstatten sollte. Einerseits sollen Kindern natürlich an Technik gewöhnt werden, die in unserem Alltag gang und gäbe ist. Andererseits sollte ein Kind zunächst einmal in der Lage sein, sich die Schuhe zu schnüren oder schwimmen zu lernen, bevor es perfekt ein Smartphone bedienen kann.

Auch in der Öffentlichkeit sieht man immer öfter Kinder, die bereits ein eigenes Smartphone zu haben scheinen. Ob es ihnen nun selbst gehört, oder den Eltern sei mal dahingestellt. Jedenfalls treffe ich beispielsweise im Bus oder der U-Bahn immer öfter Kinder an, die alleine unterwegs sind und mit einem Smartphone herumspielen. Ich schätze, dass diese Kinder so um die 9-11 Jahre alt sein werden. Manche Eltern nutzen so ein Gerät vielleicht auch um ihr quengeliges Kind zu beruhigen. Dies führt dann zu dem "iPhone Syndrom", wie es der US-Psychologe Jim Taylor nennt. Die Botschaft für das Kind ist: Wenn ich quengelig bin, werde ich unterhalten. Kinder lernen so nicht geduldig zu sein, oder der Langeweile selbst durch kindliche Kreativität zu entkommen.

Zu starker Medienkonsum war aber immer schon ein Problem, auch zu Zeiten als es noch gar keine Handys gab. Das Kind wurde dann eben vor den Fernseher gesetzt. Ich sehe als abschreckendes Beispiel immer die Kinder einer Bekannten, die stundenlang mit Videos und Zeichentrickfilmen vor den Fernseher gesetzt wurden. Selbst mit deutlich über 4 Jahren konnten diese Kinder sich noch nicht richtig artikulieren, also ich meine jetzt nicht im Vergleich zu Erwachsenen, sondern im Vergleich zu gleichaltrigen Kindern, um die sich die Eltern noch richtig gekümmert haben. Kinderärzte kennen weitere Symptome von zu viel Medienkonsum: Motorische Unruhe, Konzentrationsschwäche und Schlafstörungen.

Meine Eltern haben mir früher sehr viele Bücher geschenkt, ich profitiere heute noch vom vielen Lesen. So bildet sich ein Wortschatz heran, der durch Fernsehen nie erreicht werden kann. Beim Lesen wird zudem die Phantasie angeregt. Aber es kann auch nicht schaden, wenn ein Kind schon früh an Medien herangeführt wird, die aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken sind. Ich denke, es kommt auf das Maß an. Eltern sollten Grenzen setzen und ihre Kinder nicht zügellos mit iPads, Smartphones oder Computern hantieren lassen. Lesen macht wirklich Spaß, vielleicht muss man Kinder nur auf den Geschmack kommen lassen.



© Wiebke Dorn






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