Schade Schlecker
- Texte aus Politik&Soziales-





Schade Schlecker




Ich habe eigentlich immer ganz gerne bei Schlecker eingekauft. Okay, das lag auch daran, dass es für mich der nächstgelegene Drogeriemarkt war. Aber auch ansonsten habe ich mich dort immer wohlgefühlt, fand die Verkäuferinnen sehr nett und habe immer bekommen, was ich brauchte. Und nun ist es vorbei mit Schlecker. 13.200 Beschäftigte verlieren ihren Job. Zum Ausverkauf war ich auch in der Filiale, so voll habe ich den Laden noch nie gesehen. So viel hatten die Verkäuferinnen wahrscheinlich noch nie zu tun gehabt. Doch jetzt muss ich schauen, wo ich künftig meine Drogerie-Artikel herbekomme, vielleicht einfach vom Discounter um die Ecke, die haben inzwischen ja auch reichlich Shampoos, Cremes und Babysachen. Trotzdem finde ich es schade, gerade wegen der Schlecker-Frauen. Wäre das denn wirklich nötig gewesen, dass sie alle ihren Job verlieren müssen? Es wurde doch lange verhandelt, nur um am Ende zu sehen, dass alles umsonst gewesen war?

Jetzt sollen sie sich ja als Altenpflegehelferinnen umschulen lassen. Stimmt schon, in dem Bereich werden händeringend Kräfte gesucht. Aber das ist doch nicht Sinn der Sache. Ich bin nicht gerade eine Wirtschaftsexpertin, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die vielen Schlecker-Filialen nicht einen neuen Abnehmer hätten finden können. Um die Arbeitsplätze zu retten, hätte man natürlich auch nicht so viel verlangen dürfen. Wie man mitbekam, gab es doch einige Interessenten.

Nun ja, es ist nichts mehr zu machen, Schlecker wurde abgewickelt. Als Christen können wir aber für die Mitarbeiterinnen beten, dass sie bald wieder einen guten Job bekommen werden, oder bei Interesse sich auch in einen anderen Bereich umschulen lassen. Aber auch für die Menschen, die in kleineren Städten leben und wo Schlecker oftmals die einzige Adresse im Ort für Drogerie-Bedarf war. Aber beten können wir auch für die Verantwortlichen, denen Zahlen wichtiger waren als menschliche Schicksale.



© Wiebke Dorn






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