Ein Gang über den Friedhof
- Dank Jesus keine Endstation -





Ein Gang über den Friedhof




Manche benutzen den Weg über den Friedhof als
Abkürzung, andere besuchen Gräber und andere gehen
einfach spazieren. Irgendwie haben Friedhöfe auch etwas
anziehendes, obwohl sich die meisten vor dem Tod fürchten.
Es gibt sehr schöne, sehr gepflegte Gräber.
Aber ich sehe auch uralte Steine, sie stehen unter
Denkmalsschutz.
Auch völlig verwahrloste Gräber sehe ich.
Da sind die kleinen Urnengräber, Kindergräber, oft sind
sie mit dem Lieblingsspielzeug des verstorbenen geziert.
Da ist das Ehrenmal für die „Gefallenen“.
Und ein Grab mit Opfern der NS-Zeit, Polen und Russen.
Ja, ich kenne mich hier aus.
Habe den Konfirmanden oft den Friedhof gezeigt und
erklärt.
Mich faszinieren die Leute, die am Sonntagmorgen mit ihren
Gießkannen herumlaufen, aber nicht in die Kirche gehen.
Was ist eigentlich der Friedhof?
Endstation, Sackgasse, Deponie?
Oh nein, ich will mich nicht über diese ehrwürdige
Stätte lustig machen.
Aber wir dürfen nicht hier Halt machen, Gott ist ein Gott
der Lebenden und nicht der Toten.
Unsere Hoffnung ist nicht auf dem Friedhof begraben.
Da drüben, am anderen Ufer steht der Herr und wartet.
So ging es auch den Jüngern, als sie Jesus nach der
Auferstehung am See sahen.
Der Blick muss weiter gehen, als bis zum Grabstein.
Ich setze mich auf eine Bank, genieße die Stille und
denke, alles schön gepflegt hier.
Ein würdiger Ort, um über das Leben nachzudenken.
Die Verstorbenen liegen ja alle so, dass sie gen
Jerusalem, also nach Osten schauen?
Dort geschah die Auferstehung.
Ich stehe auf und gehe weiter, gut denke ich, Jesus,
wenn du nicht wärest, wäre jeder Friedhof Endstation.
Wir haben hier keine bleibende Statt.
Aber der Friedhof sei eine würdige Stätte der
Erinnerung.
Es ist interessant, mal die vielen Grabinschriften zu lesen.
Ich gehe am Hochkreuz vorbei und verweile einen
Moment. Die Gefallenen mahnen uns.
Ich denke an das Grab meiner Eltern, bald werde ich
mal wieder dort stehen und meinen Gedanken freien
Lauf lassen.
Ich weiß, es gibt Menschen, die mögen nicht über einen
Friedhof gehen, sie haben Angst, es ist ihnen unheimlich.
Und ich denke immer noch an die Dame, welchen jeden
Sonntag in die Kirche geht, aber mit der Auferstehung
einfach nichts anfangen kann.
Nein, das Grab ist nicht das letzte, das haben wir an Jesu
Grab gesehen.
Auch die Gräber auf unseren Friedhöfen werden sich
Irgendwann öffnen, zur Auferstehung oder zum Gericht.
Wer Ohren hat, der höre!



Wolfgang Müller







Vom selben Autor:
Wer ist der Größte?
Bergpredigt - einmal anders
Psalm 121
Psalm 43
Leben nach dem Tode?
Ein Mutterherz
Die Ehebrecherin
Die Bergpredigt
Zur Fastenzeit
Von Reichtum und Nachfolge
Psalm 1
Werdet wie die Kinder
Besinnung auf ein Wochenende
Psalm 23
Wenn Kinder fragen
Wenn Kinder fragen (2)
Wenn Kinder fragen (3)
Wenn Kinder fragen (4)
Wenn Kinder fragen (5)
Wenn Kinder fragen (6)
Wenn Kinder fragen (7)
Wenn Kinder fragen (8)
Wenn Kinder fragen (9)
Wenn Kinder fragen (10)
Wenn Kinder fragen (11)
Wenn Kinder fragen (12)
Wenn Kinder fragen (13)
Wenn Kinder fragen (14)
Wenn Kinder fragen (15)
Wenn Kinder fragen (16)
Wenn Kinder fragen (17)
Wenn Kinder fragen (18)
Wenn Kinder fragen (19)
Wenn Kinder fragen (20)
Wenn Kinder fragen (21)
Ökumene
Der Schuldner
Fastenzeit - Passionszeit - Leidenszeit
Jesus brachte die Wende
Zum Guten bereit
Der Hauptmann
Zachäus
Episoden
Evangelium
Wenn Kinder fragen
Der unbarmherzige Mitmensch
Zukunftsträume
Vom Pharisäer und vom Zöllner
Von der falschen Sicherheit
Gedanken eines Synodalen
Odyssee eines jungen Mannes
Volkstrauertag
Gesegnete Weihnacht


Startseite: www.christliche-autoren.de
Übersicht Andachten: Andachten


In christliche-autoren.de suchen:



• Für www.christliche-autoren.de

www.christliche-autoren.de - Ein evangelistisches Projekt gläubiger Christen.
In Kooperation mit Texte aus Politik und Soziales & Bibelstudium & Liebesgedichte