Besinnung auf ein Wochenende
- Dank für ein erfülltes Leben -
Besinnung auf ein Wochenende
Es ist Samstag, ich drücke die Orgelbank, denn ich muss
heute Abend und morgen im Gottesdienst spielen.
Eigentlich wollte ich heute Abend in unserer Gemeinde
dabei sein, wenn der neue Kanzeldeckel eingeweiht wird.
Aber in der Nachbargemeinde ist die Organistin erkrankt,
also helfe ich da aus, geht vor.
Der Pastor in der Nachbargemeinde ist glücklich.
In der Kirche, ich schaue über die Empore, vier Erwachsene
und so um die fünfzehn Konfirmanden.
Na ja, ich schiebe die Mixtur wieder zurück.
Trotzdem singt die Gemeinde gut.
Am Schluss des Gottesdienstes verabschiedet sich der
Pastor eilig, er muss noch zum Karneval, als Redner.
Ich mache mich auf in meine Gemeinde und kann noch
am gemütlichen Beisammensein teilnehmen.
Suppe und Schnitten, toll. Hier und dort noch ein paar
Gespräche.
Gegen acht Uhr zurück nach Hause, den Abend noch
etwas genießen.
Sonntagmorgen, meine Frau übernimmt den Küsterdienst
In Vertretung, ich vertrete die Organistin.
Ach, wenn es uns Rentner nicht gäbe.
Der Posaunenchor ist auch da, wir haben uns aufgeteilt,
jeder spielt etwas.
Der Gottesdienstbesuch ist ungewöhnlich gut.
Die Konfirmanden sind unruhig, stören.
Ach, das bin ich gewohnt.
Am Schluss des Gottesdienstes wieder Stehkaffee und
Diskutieren mit Gemeindegliedern, ich bin Kandidat
für eine zweite Amtsperiode im Gemeindekirchenrat.
Am Nachmittag teile ich mit meiner Frau in einem Bezirk
Wahlkarten aus. Es ist bitter kalt.
Aber es nützt nichts, muss getan werden.
Zu Hause erst einmal wieder aufwärmen, eine heiße Brühe.
Den Abend genießen wir beim Fernsehen und beim
Rotwein.
Ich blicke dankbar zurück, war ein erfülltes Wochenende.
Schön, wenn man noch gebraucht wird.
Danke, dass du mein Leben so reich gemacht hast.
Das du mich immer noch brauchst.
Danke.