Evangelium
- die Frohe Botschaft -





Evangelium




Das Evangelium
Made in Israel
Eine Meditation über die Frohe Botschaft
Eine Botschaft erobert die Welt.


Frohe Botschaft, oder Gute Nachricht, so kann man es übersetzen.
Frage ich mich, warum Sonntag für Sonntag sich nur eine
Handvoll Menschen dafür interessieren und in die Kirche gehen?
Ist die Botschaft nicht mehr aktuell?
Ich bring euch Gute Neue Mär?
Am Anfang war die Meldung des Tages nur ein paar Frauen
bekannt, dann verbreitete sich die Meldung wie ein Lauffeuer und
wurde zu einem „Flächenbrand“.
Jerusalem war wieder in Aufruhr, die Jünger traten wieder auf den
Plan. Das Unfassbare war eingetreten, Jesus lebt.
Als auch der letzte Zweifler, der letzte Jünger überzeugt war, gab
es kein Halten mehr.
Das Evangelium trat seinen Siegeszug um die Welt an.
Später hat dann Paulus die halbe damals bekannte Welt bereist,
Europa und Asien, um eben diese Botschaft, das Evangelium,
zu verkünden.
Es gab enorme Widerstände, den Juden erschien diese neue
Botschaft als ein Ärgernis ersten Ranges. Nun fing das ganze
„Theater“ wieder von vorne an?
Die herrschende Elite der jüdischen Religionsvertreter bangte
um ihren Ruf.
Man wurde der neuen Lehre nicht Herr.
Drohungen und Verfolgungen schreckten die Jünger nicht ab.
Die neue Botschaft ließ sich nicht mehr aufhalten.
Die Griechen, die gelehrte Welt, sie hielten die Botschaft des Paulus
für reinen Blödsinn.
Nein, das passte nicht in ihre Logik, die Ratio spielte hier nicht mit.
So etwas hatte es noch die gegeben.
Dennoch gelang es Paulus, eine Gemeinde nach der anderen zu
gründen.
Das Evangelium trat seinen Siegeszug um den Globus an,
unaufhaltsam.
Keine Macht konnte das Evangelium mehr stoppen, auch nicht
blutigste Verfolgungen. Weder Kaiser noch Könige, noch der
Kommunismus oder andere Despoten haben die Botschaft von
der Auferstehung aufhalten können.
„Denn die Pforten der Hölle“ konnten die junge Kirche nicht mehr
aufhalten.
Bis heute gibt es Kräfte, welche die Botschaft von Jesus Christus
unterdrücken und nicht tolerieren.
Noch immer gibt es Länder, wo das Christentum nur im Untergrund
agieren kann.
Die Zahl der Märtyrer und Blutzeugen ist enorm, bis in unsere Tage.
Aber warum bekämpfte und bekämpft man das Evangelium
denn überhaupt, wenn es eine frohe Botschaft sein soll?
Es scheint die Furcht vor dem Totalitäts-Anspruch Jesu zu sein.
Und die Forderungen an den Menschen nach Gerechtigkeit, Liebe,
Wahrheit usw. Die Bergpredigt will gelebt werden.
Die Nächstenliebe wird zum Prüfstein des Glaubens. Religiöse
Führer damals wie heute, bangen um ihre Macht, wenn sie dem
Anspruch Jesu zu weit nachgeben.
Entlarvt wird jene Scheinheiligkeit, die Jesus schon den Pharisäern
angelastet hat.
Das Evangelium fordert radikale Sinnesänderung und Anerkennung
des Anspruch Jesu.
Seine zahlreichen „Ich bin“ Zitate sprechen eine deutliche Sprache.
„Ich bin der Weg und die Wahrheit“ – „Ich bin der Weinstock“ –
„Ich bin das Brot des Lebens“ – „Niemand kommt zum Vater, denn
durch mich“. Die Reihe ließe sich fortsetzen.
Nun, ich versuche mal eine ganz persönliche Deutung der
Frohen Botschaft, warum es sich lohnt, sie anzunehmen.
Frohe Botschaft heißt sie ja nicht von ungefähr, sondern weil sie
froh macht und machen soll.
Im Moment habe ich so das Gefühl, wir hätten den Status Quo.
Irgendwie scheint ein Stillstand eingetreten zu sein.
Wo ist die erste Liebe geblieben, wo die mutigen Bekenner?
Der erste Enthusiasmus ist verflogen.
Was sich einst wie ein Tsunami über die Welt ergoss, zieht sich
langsam zurück?

E- steht für Erlösung.
V- steht für Verkündigung
A- steht für Arme
N- steht für Neues
G- steht für Gerechtigkeit
E- steht für Erkenntnis
L- steht für Leben
I – steht für Irrtum
U- steht für Umkehr
M- steht für Mut

Wie gesagt, das ist meine Phantasie, so könnte man es sagen.
Man könnte die Buchstaben auch mit anderen Wörtern ausfüllen.
Nun will ich das mal im Einzelnen auflisten:
Vorweg, unsere gesamte Abendländische Kultur und Rechtsprechung
wären ohne diese Botschaft von Jesus nicht denkbar, trotz
mannigfacher Verirrungen der Christenheit. Ich denke an die
Kreuzzüge, an die Inquisition und anderes. Doch das ist Geschichte
Und braucht uns nicht mehr zu belasten.
Erlösung: Von was eigentlich?
Hier begebe ich mich schon in Erklärungsnöte.
Der Mensch ist ein sündhaftes Geschöpf, er versündigt sich am
Nächsten und damit an Gott. Wo und wie will er die Schuld abtragen?
Jesus ist am Kreuz gestorben für unsere Sünden, hat uns erlöst.
„Erhebt eure Häupter, weil eure Erlösung naht“, so heißt es in
einem Weihnachtslied.
Ja, der alte Nietzsche hatte nicht ganz unrecht, wenn er sagte: “Die
Christen müssten erlöster aussehen, wenn man an ihren Erlöser
glauben solle.“
Lassen wir es uns doch getrost anmerken, dass wir erlöste sind.
Elend, ließe sich auch sagen, die im Elend wandeln, dürfen neue
Perspektiven sehen.
Erleichterung auch die verspüre ich, der österliche Sieg hat
deutlich gemacht, wer der Herr dieser Welt ist.
Ehre: Ehrfurcht - aber keine Angst mehr vor Gott als dem ewigen
Strafenden über uns.
Verkündigung:
Die Botschaft vom Kreuz muss verkündigt werden.
Auch wenn die Botschaft anstößig oder eben als Torheit
eingestuft wird.
„Gehet hin in alle Welt….“ So lautet der Auftrag Jesu an die
Christenheit. Wir können nicht und dürfen nicht schweigen. Denn
wenn wir schweigen, werden die „Steine schreien“.
Der Auftrag der Verkündigung gilt für alle Christen und nicht nur
für kirchliche Amtsträger. Das bewusste Bekennen und leben
nach Jesus Lehre ist schon Verkündigung.
Manchmal ist es nur ein liebes Wort, eine freundliche Geste oder
der Euro in die Schachtel des Armen.
Und die Apostel sagten schon, dass sie ihren Mund nicht halten
können anlässlich des österlichen Ereignisses.
Und Pfingsten dann der große Durchbruch.
Vertrauen, durch Jesus gewinnen wir ein ganz neues Vertrauens-
Verhältnis zu Gott.
Arme:
Den Armen wird die frohe Botschaft verkündigt.
„Selig, die da geistlich arm sind...“.
Es gehört zum paradox Gottes, das er das Arme und Schwache
erwählt hat.
Sie, die Betrogenen, die an den Rand gedrückten, sie werden das
Reich ererben.
In der Geschichte vom Reichen Lazarus und dem Armen, wird uns
Plastisch geschildert, wie der Reiche seinen Lohn dahin hat.
Nicht sein Reichtum ist das Verhängnis, sondern sein Geiz.
Und wie beim reichen Kornbauer auch, wird der Reichtum
als falsche Sicherheit gewertet.
Man könnte den Buchstaben „A“ auch für Auferstehung setzen.
Schließlich fußt das Evangelium auf der Auferstehung.
Neues:
„Siehe, ich mache alles neu.“
Mit Jesus haben wir ein neues Verhältnis zu Gott.
Es wird einen neuen Himmel und eine neue Erde geben.
Was keine Auge je gesehen, kein Ohr gehört hat, wird Gott
neu schaffen.
Wir sind wie Verwandelte und werden verwandelt werden.
Alles wird neu.
Auch wenn es paradox klingen sollte.
Gerechtigkeit:
Die Gerechtigkeit wird von Jesus neu definiert.
„Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Pharisäer
und Schriftgelehrten…“.
Jesus macht die Selbstgerechtigkeit zunichte.
Wir haben aus der Bergpredigt gelernt, Gottes Gerechtigkeit
ist anders.
Glück, Glück zu diesem Jesus zu gehören.
Geschenk: Das Geschenk Gottes an die Welt, Jesus wird geboren.
Und der Dank für dieses Geschenk spiegelt sich wider im gegenseitigen
Beschenken zur Weihnacht.
Erkenntnis:
Durch Jesus sind wir zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt.
Die Erkenntnis lässt uns die Welt mit neuen Augen sehen.
Dieses neue Erkennen beschert uns aber auch eine neue
Verantwortung für die Welt.
Leben:
Neues Leben haben wir empfangen, ewiges wartet auf uns.
Das Leben hat Ostern triumphiert.
Nicht der Tod, sondern das Leben ist der Schluss aller Dinge.
Gegen allen Augenschein, gegen alle Hoffnungslosigkeit
tritt Jesus neu ins Leben ein.
Und lachen dürfen wir, das dem Tod ein Schnippchen
geschlagen wurde.
„Ich bin der Weg und das Leben….“
„Wer an mich glaubt, der wird nimmer mehr sterben.“
Liebe, wird ganz groß geschrieben in der Botschaft Jesu.
Irrtum:
Die Wahrheit Jesu hat uns vom Irrtum befreit, denn wir gingen
alle in die Irre.
Irrtum, der Tod ist nicht das letzte.
Umkehr:
Umkehr zu Gott, Hinwendung zu Jesus. Neue Hinwendung, Umkehr
zu Jesus, gegen allen Trend.
Er ist der lebendige Herr. Er ruft uns in seine Nachfolge.
Mut:
Mit neuem Mut und neuer Hoffnung können wir das gegenwärtige
Anpacken.
Die Botschaft von der Auferstehung macht neuen Mut.
Nun stelle ich mir die Frage, ob das Evangelium denn noch
seine Aktualität hat? Ich meine ja!
Aber ist die Christenheit nicht ein wenig müde geworden??
So kann das „M“ auch für Müdigkeit stehen.
Stagnation, so kommt es mir gelegentlich vor.
„Weck die tote Christenheit, aus dem Schlaf der Sicherheit“, so
lautet ein Lied Vers.
Fazit: Die Botschaft vom Kreuz bleibt aktuell, wir haben keine
andere, wie auch die Botschaft von der Auferstehung.
Mag die Welt uns gerne belächeln.
Das wird sich auch nicht ändern. Bleiben wir standhaft im
Bekennen.
Wir sind nicht von der Welt, wenn auch in der Welt.
Weihnachten – Ostern – Pfingsten – sie bleiben unsere
zentralen Feste, allen haben sie das gleiche Grundthema:
das Evangelium – die frohe Botschaft.
Man kann sagen, endlich mal was positives, was erfreuliches,
bei allem Elend in dieser Welt.
Endlich mal eine Nachricht, die uns aufhorchen lässt.
Vieles wird den Menschen täglich versprochen, vieles entpuppt
sich als Luftblase, leeres Gerede.
Wir kennen das ja schon aus der Politik, die vielen Versprechungen
und am Schluss die Enttäuschungen.
Ich beziehe mich da ein, auch ich habe meiner Frau, den Kindern,
den Enkelkindern schon vieles versprochen und angekündigt.
Leider habe auch ich oft den Mund zu voll genommen.
Die anderen aber auch.
So ist das mit uns Menschen, auch in bester Absicht gemachte
Versprechungen sind oft nicht einzulösen.
Aber eines habe ich gelernt: “Sein Wort ist wahr und trüget nicht.“
Sein Wort kommt nicht leer zurück!
Das ist meine Lebenserfahrung. Und manchmal stelle ich mir
selbst die Frage: Warum meint es dieser Gott so gut mit mir?
Blicke ich zurück, sehe ich ein erfolgreiches, erfülltes Leben.
Jeden Tag nehme ich bewusst war.
Ich weiß, ich weiß, viele Menschen können mein Glück nicht
teilen. Ich weiß nicht, warum das so ist, warum nicht alle Menschen
glücklich sind.
Aber ich sage die Botschaft weiter: Selig, die ihr……, lesen
Sie die Bergpredigt.
Sie sind nicht übergangen jene Armen, Hungrigen, Dürstenden,
sie sind nicht vergessen. Sie kommen noch dran.
Mag vielleicht wie Augenwischerei oder ein schlechter Witz klingen,
aber ich vertraue der Zusage Jesu.
Sie werden einst am „Hochzeitsmahl“ teilnehmen, sie werden
so manchem den Platz wegnehmen, wenn die große Unterscheidung
zwischen den Schafen und Böcken erfolgt.
Dass es so etwas wie ein Weltgericht geben wird, davon bin ich
fest überzeugt, das Neue Testament spricht deutlich darüber.
Denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass alle
Betrogenen, Verratenen, Kranken, Misshandelten und so weiter,
auf der Strecke bleiben, so nach dem Motto „Pech“ gehabt oder
wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Nein, ich entnehme dem Evangelium, dass es andere Maßstäbe
setzt, wendet es sich zuerst an die Geschundenen und Leidenden.
wendet.
Drum spitzt die Ohren: Evangelium - das ist frohe Botschaft.
Den Hirten auf dem Felde, jenen verachteten, sie waren nichts
Besonderes, an sie ergeht die Botschaft zuerst.
Ostern, die Botschaft ergeht zuerst an die Frauen, deren Zeugnis
doch nichts galt.
Immer wieder schlägt Gott den Selbstsicheren und Stolzen ein
Schnippchen, wendet sich immer denen zu, wovon wir glauben,
sie seien der Rest der Welt.
„Erhebet eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht“.
Das ist auch die Botschaft an Weihnachten
Evangelium, frohe Botschaft.



Wolfgang Müller







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