Der Fall des Ahitofel
- Texte zur Bibel-





Der Fall des Ahitofel




Ahitofel war ein kluger Mann. Seine besondere Fähigkeit war sein messerscharfer Verstand. Damit hatte er es bis zum Berater König Davids gebracht. Ja, in der Bibel lesen wir sogar folgendes über ihn:

"Der Rat Ahitofels aber, den er in jenen Tagen gab, war, als wenn man das Wort Gottes befragte; so viel galt jeder Rat Ahitofels sowohl bei David als auch bei Absalom" (2 Samuel 16,23)

Ahitofel war ein gescheiter Kopf, der besonders gut strategisch denken konnte. Er sah viele Dinge voraus und konnte seinem König dadurch ein guter Ratgeber sein, insbesondere wenn es um die Planung und Durchführung kriegerischer Auseinandersetzungen ging. Doch er hatte eine große Schwäche, eine Schwäche, die ihm schließlich das Genick brach: Ahitofel war kein besonders loyaler Berater.

Es geschah, dass König David Konkurrenz aus der eigenen Familie bekam. Sein eigener Sohn Abschalom hatte die Männer Israels gegen ihn aufgehetzt und wollte selber König werden. Die Geschichte ist wie ein packender Krimi: Die Verschwörung wurde erst so richtig groß als Abschalom es schaffte, Ahitofel auf seine Seite zu ziehen. Der Berater Davids wechselte das Lager. Offenbar hatte er sich ausgerechnet, dass David keine Chance gegen die Übermacht Abschaloms haben könne. Und tatsächlich: Zunächst scheint die Rechnung Ahitofels aufzugehen. David muss aufgrund der näher rückenden Truppen seines Sohnes aus Jerusalem fliehen. Als dieser eintrifft ist David bereits über alle Berge und Abschalom macht sich in der jüdischen Hauptstadt selbst zum König.

Doch wie so oft wurde die Rechnung ohne Gott gemacht. Abschalom war nie von Gott ins Amt eingesetzt worden. David war nach wie vor der rechtmäßige König Israels. Doch im Moment war er auf der Flucht und hatte eine zahlenmäßig kleinere Streitmacht zur Verfügung als sein Sohn. Doch David setzt ganz auf Gott:

"Und man berichtete David: Ahitofel ist unter den Verschwörern bei Absalom. Da sagte David: Mach doch, HERR, den Rat Ahitofels zur Torheit!" (2 Samuel 15,31)

Und genau so kam es. Ahitofel riet Abschalom, noch in der selben Nacht David mit 12.000 Mann nachzujagen, um ihn zu töten. Das wäre beinahe das Todesurteil für David gewesen, denn dieser Rat Ahitofels wäre strategisch gesehen genau der Richtige gewesen. Doch Gott fügte es so, dass Abschalom einen zweiten Ratgeber fragte, nämlich Huschai. Dieser riet ihm zunächst abzuwarten und David erst später mit noch mehr Mann nachzujagen. Das Unfassbare geschah: Der Rat Ahitofels, der sonst wie das Wort Gottes selbst galt, wurde verworfen. Er wurde zur Torheit. Und das war genau die richtige Entscheidung für David, der nun Zeit gewann, um sich selbst für einen Gegenschlag zu rüsten. Ahitofel mit seinem glasklaren Verstand sah sofort voraus, dass diese Entscheidung das Ende Abschaloms bedeuten würde. Er zog daraus seine Konsequenzen:

"Als aber Ahitofel sah, dass sein Rat nicht ausgeführt worden war, sattelte er den Esel und machte sich auf und ging in sein Haus, in seine Stadt; und er bestellte sein Haus und erhängte sich." (2 Samuel 17,23)

Es kam wie Ahitofel es vorausgesehen hatte. In der entscheidenden Schlacht siegte David und kehrte als rechtmäßiger König nach Jerusalem zurück.

Diese unvergleichlichen und packenden biblischen Geschichten sind nicht nur spannend und stehen einem Thriller in nichts nach. Sie zeigen auch in geistlicher Hinsicht vieles. Zum einen bringt es nichts, selbst mit einer überlegenen Streitmacht, in die Schlacht zu ziehen, wenn Gott das Vorhaben nicht legitimiert hat. Sich gegen Gottes Plan zu stellen ist von Vornherein zum Scheitern verurteilt. Selbst ein brillanter Denker wie Ahitofel ist ohne Chance gegen die weise Voraussicht des lebendigen Gottes. Auch Verrat zahlt sich nicht aus. Gott belohnt Treue. In entscheidenden Stellen der Bibel, in denen Menschen sich das Leben nahmen, waren Verrat oder Treulosigkeit der Grund. So geschehen bei Saul, dem ersten König, der sich von Gott abwandte und nicht zuletzt bei Judas, der Jesus Christus verriet. Das ist für uns Christen in der Endzeit eine wichtige Botschaft. Denn es werden viele Verführer kommen und sind sogar schon da:

"Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen." (Matthäus 24,24)

Jetzt gilt es. Jetzt gilt es treu zu bleiben bis zum Ende. Wir brauchen uns nicht einzubilden, dass wir von alleine stark genug wären, all diesen Verführungen stand zu halten. Es ist Gottes Geist, der uns dazu befähigt. Wir sollten Gott danken, dass er uns durchträgt und ihn immer wieder im Gebet darum bitten, uns auch gegen die stärksten Verführungen immun zu machen. Denn wer zum Ende noch abspringt, der wird es sicher bereuen. Und genau das ist das Ziel des Teufels. Doch unser Gott ist stärker. Wer sich auf ihn allein verlässt, wird am Ende in das neue Jerusalem einziehen, so wie einst David in das alte.




© Wiebke Dorn






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