Verwurzelt in Christus
- um nach dem Wasser des Lebens zu graben -





Verwurzelt in Christus





Nach vielen regnerisch-trüben, nasskalten Tagen scheint endlich wieder die Sonne.
Schon zeitig am Morgen hören wir das Vogelgezwitscher und es ist selbst mir eine Freude aufzustehen, wo ich sonst, wenn ich freihabe, eher ein Langschläfer bin.

Direkt nach dem Frühstück kann ich Bernd leicht davon überzeugen, dass eine Runde Nordic-Walking oberhalb des Dorfes bei klarer Luft und Sonnenschein genau das Richtige für uns ist.

Zwar ist es erst Mitte Februar und doch sieht man diesen Auftrieb zum Leben schon an verschiedenen Sträuchern. Erste Knospen sind da, die Schneeglöckchen blühen und auch die Krokusse öffnen ihre verschiedenfarbigen Blütenköpfe. Nach den stürmischen Januarwochen genießen wir diese friedliche Frühjahrsstimmung. Die Folgen des Sturmes, der den Namen Kyrill bekam, sind auch vom Weg am Waldrand entlang sichtbar.



Einige große Kiefern wurden entwurzelt, zum Teil lehnen sich Bäume schräg an die Stämme anderer an. Ob die dem Druck standhalten können?

Mein Mann und ich bleiben neben der mehr als mannshohen Wurzel einer ungefähr zwanzig Meter großen Kiefer stehen.

Dass es diesen Baum erwischt hat, trotz der riesigen Wurzeln!? meint Bernd.
Wir stellen fest, dass die Wurzeln zwar sehr groß, aber flach sind.



Da kommt mir ein Vergleich zu unserem Leben und der Beziehung zu Gott in den Sinn.

Wenn es uns als Christen immer gut ginge, würden wir wohl auch so eine Art Flachwurzeler sein, uns weniger im Glauben ausstrecken nach Gottes Willen, seiner Hilfe und Nähe. Was unsere Wurzeln vertieft und weiter wachsen lässt, sind gerade die Zeiten, in denen alles nicht so easy - nicht so leicht und einfach - ist. Eben dann, wenn wir Nöte und Tiefpunkte, Traurigkeit oder Krankheit durchleben müssen. Durch die Hilflosigkeit in bestimmten Lebenslagen werden unsere Gedanken tiefsinniger, wir suchen die Beziehung zu Gott viel intensiver als in guten Zeiten. Das Lebenswasser ist nicht mehr so einfach an der Oberfläche zu finden wie zu Beginn des Glaubensweges. In solcher Dürrezeit graben unsere Wurzeln nach dem Wasser des Lebens. Wir fragen nach dem Warum, doch am Ende werden wir wissen, wozu etwas gerade so und nicht anders sein musste.

Gott, unser Vater, lässt widrige Umstände in unserem Leben zu, damit wir unsere Wurzeln zum Lebenswasser hin ausstrecken. Hätten wir nur gute Zeiten, würde uns - bildhaft gesprochen - das Wasser ständig umspülen wie diese Kiefer, so blieben unsere Wurzeln flach und ohne Tiefgang. Dann würde uns ein kräftiger Sturm einfach umpusten und entwurzeln können.

Paulus schreibt: "Der Vater gebe euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen, dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid, damit ihr imstande seid, mit allen Heiligen völlig zu erfassen, was die Breite und Länge und Höhe und Tiefe ist, und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus, damit ihr erfüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes." (Epheser 3, 16-19).
Welch eine Verheißung!

Kein Sturm wird uns herausreißen können, wenn wir in der Liebe Christi verwurzelt sind!

Die schweren Zeiten sind Segenszeiten, in denen wir Vertrauen lernen und tiefere Wurzeln durch harten oder trockenen Erdboden hindurch bekommen, indem wir in Gottes Wort graben und seine Zusagen für unser Leben entdecken. Unser HERR kennt uns genauer als wir selbst und weiß, in welchen Bereichen des Lebens wir uns an falschen Sicherheiten festhalten und was notwendig ist, damit wir tiefer in seiner Liebe verwurzeln.

Dankbar für das interessante Beispiel, dass Gott uns in seiner Schöpfung zeigte, gehen wir weiter. Nach stürmischen Tagen können wir uns über sonnige Tage umso mehr freuen!




Astrid v. Knebel Doeberitz



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