Das hab' ich für dich gemacht
- über Kinder, Vögel und den allmächtigen Gott -





Das hab' ich für dich gemacht




„Tante Astrid! Das hab ich für dich gemacht!“
Mit strahlendem Gesichtchen, aus dem mich erwartungsvolle Kulleraugen anschauen,
streckt mir die dreijährige Hadassa ein zusammengerolltes Papp-Papier entgegen.
„Für mich?! Das ist aber lieb. Danke, Dassi!“

Wir sitzen am großen Wohnzimmertisch und ich komme gar nicht dazu, das Geschenk näher zu betrachten. Beim gemeinsamen „Kaffeetrinken“ und Käsekuchenessen mit meinem Mann, meiner Schwester und ihren vier Kindern ist immer was los. Hündin Alina testet, ob sie etwas abbekommen kann, jetzt, wo Besuch da ist. Doch ein mahnendes Wort meiner Schwester und sie zieht sich zurück auf ihre Decke.

Erst am Abend zuhause komme ich dazu, das mit Geschenkband und einem Aufkleber verzierte Papp-Papier auseinanderzurollen.
Auf der Außenseite ist ein vorgedruckter Papagei, und Dassi hat versucht, ihn mit Buntstiften auszumalen. Der Kopf hat rotbraune Striche, der Schnabel gelbe und den Stamm, auf dem der Vogel sitzt, hat sie mit Bleistift ausgemalt.



Aber die ihr eigene Kreativität ist auf der Innenseite des gerollten Papiers zu entdecken. Zunächst sehe ich nur viele Farben, teils mit Buntstiften, teils mit Filzstiften gemalt.
Hätte ich sie doch gefragt, was sie da gemalt hat!
Wagrecht liegt das bunte Bild vor mir, doch als ich es dann senkrecht drehe, erkenne ich den Vogel: rosa Schnabel und Auge, grüne Flügel und Schwanz, brauner Rückenstrich… -
ein Kunstwerk! Und ganz unten ein gemaltes Herz!



Wieder sehe ich meine kleine Nichte vor mir. „Hab ich für dich gemacht!“
Ich freue mich riesig, weil es ihr Spaß gemacht hat, dieses Bild für mich zu malen.
Klar, es ist kein berühmtes Kunstwerk und wird es wahrscheinlich nie sein, aber für mich ist es etwas Einmaliges, ganz besonders Wertvolles, Persönliches.

Meine Gedanken gehen zu Gott und die Beziehung zu ihm.
Oft meine ich, Dinge nicht gut genug zu tun und denke: Was zählt das schon vor Gott?!
Doch er sieht ganz tief in unsere Herzen hinein, kennt uns durch und durch, und er weiß um die Motivation, aus der wir etwas tun. Die Perfektion, die ich oft anstrebe und als so wichtig nehme, zählt in seinen Augen gar nicht. Sie dämpft nur meine Freude.
Ein kleines Kind macht sich keine Gedanken darüber, ob alles perfekt ist.
Auch das, was wir Erwachsenen erkennen und tun bleibt ja Stückwerk, solange wir auf dieser
Erde leben.
Gott ist der Allmächtige, Heilige, Vollkommene und in Jesus Christus der uns liebende Vater. Er freut sich über uns, wenn wir etwas mit ganzem Herzen tun und als seine Kinder zu ihm aufschauen: „Hab ich für dich gemacht!“

Gott hat uns zuerst geliebt und gab uns das größte Geschenk aller Zeiten in seinem Sohn
Jesus Christus zu unserer Erlösung und dem neuen Leben in ihm.
Er ist die Liebe in Person, die jedem Menschen zuruft:
„Das hab ich für dich gemacht.“




Astrid v. Knebel Doeberitz



weitere Texte dieser Autorin:
Gedicht zur Jahreslosung 2009
Die Zusage der Gnade Gottes
Nicht länger in eigener Stärke leben
Gottes Liebe ist ...
Wie ein gewebter Teppich
Wie ein kleines Senfkorn
Das Wunder des Lebens
Sein Angesicht suchen
Verwurzelt in Christus
Bewahrung auf der Autobahn
Wetter(un)abhängig






• für www.christliche-autoren.de


www.christliche-autoren.de - Ein evangelistisches Projekt gläubiger Christen.
In Kooperation mit Lichtarbeiter & Lichtarbeit & Esoterik Buch