Mose / Petrus
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Mose und Petrus – beides reich von Gott gesegnete Männer. Beiden begegnete Gott höchstpersönlich und beide wurden von Gott für herausragende Aufgaben erwählt.
Und doch könnten sie von ihrem Naturell her kaum unterschiedlicher sein. Der eine führte ein nahezu perfektes Leben, sein größter Traum erfüllte sich jedoch nicht. Der andere war voller Fehler und doch war er derjenige, auf den der Herr Jesus Christus seine Gemeinde baut.

Wie ist das zu verstehen?

Betrachten wir dazu erst das Leben des Mose.


Leben & Wirken

Israel lebte in ägyptischer Knechtschaft und litt schwer unter den Lastarbeiten. Trotzdem vermehrte sich das Volk stetig und wurde dem ägyptischen Pharao zu groß. Er befürchtete, dass sich die Knechte gegen ihre Herren erheben könnten. Er befahl daher, jede männliche Neugeburt der Israeliten zu töten.
„Doch ein Mann vom Haus Levi ging hin und nahm eine Tochter Levi zur Frau. Und die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn“ (2 Mo 2,1-2)

Diese Mutter verbarg ihren Sohn drei Monate lang, um ihn vor der Tötungswelle zu schützen. Als ihr dies nicht mehr länger möglich war
„nahm sie für ihn ein Kästchen aus Schilfrohr und verklebte es mit Asphalt und Pech, legte das Kind hinein und setzte es in das Schilf am Ufer des Nil“ (2 Mo 2,3)

Miriam, die Schwester des Mose, verfolgte den treibenden Kasten, um zu sehen, wohin er gelangen würde. Zeitgleich nahm die Tochter des Pharao gerade ein Bad im Nil. Das Kästchen trieb direkt auf sie zu. Sie öffnete es und hatte Mitleid mit dem weinenden Kind darin. Miriam trat hervor und bot der Pharaonentochter an, eine stillende Mutter der Hebräer herbeizurufen, damit diese das Kind stillen könne. Die Tochter willigte ein und Miriam holte die wahre Mutter des Kindes herbei, welche damit beauftragt wurde, das Kind zu stillen.
„Als aber das Kind groß geworden war, brachte sie es der Tochter des Pharao, und es wurde ihr zum Sohn. Und sie hab ihm den Namen Mose“ (2 Mo 2,10).

Das Volk litt derweil weiter sehr unter der ägyptischen Knechtschaft. Doch Gott erhörte das Schreien der Israeliten und erwählte Mose dazu, sein Volk aus Ägypten herauszuführen. Ähnlich wie auch schon in der Biografie von Gideon beschrieben (siehe christliche-autoren.de) hatte auch Mose zunächst Zweifel, ob er wirklich der geeignete Mann für diese schwierige Mission sei:
„Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Söhne Israel aus Ägypten herausführen sollte?“ (2 Mo 3,11)

Und wieder lesen wir danach die herrliche Antwort Gottes:
„Ich werde ja mit dir sein.“ (2 Mo 3,12)

Tatsächlich schafft Mose es mit Gottes Hilfe, das Volk aus Ägypten zu befreien und aus dem Land auszuziehen. Das Ziel ist das gelobte Land Kanaan, das Land, das von „Milch und Honig überfliesst“.
Es ist ein großer Wunsch des Mose selbst in dieses Land zu kommen. Doch wir werden im weiteren Verlauf lesen, warum ihm dies niemals vergönnt sein sollte.

Der Auszug aus Ägypten führt mitten durch die Wüste, in der vielerlei Gefahren, feindliche Völker und Anfechtungen auf das Volk lauern.
Ist nicht auch das ganze Leben eines gläubigen Christen wie eine Wanderung durch eine unwirtliche Wüste mit dem Ziel in das verheissene Land einzuziehen?

Während Mose auf dem Berg Sinai das Gesetz Gottes empfängt, baut sich das Volk unten ein goldenes Kalb und verehrt es als Götze. Daraufhin beschließt Gott zunächst, das Volk wieder zu vernichten, lässt aber aufgrund der Fürbitte des Mose wieder von diesem Ansinnen ab. Mose führt das Volk schließlich bis zum verheissenen Land, welches er selbst nie betreten durfte. Er starb mit 120 Jahren. Seinem Nachfolger Josua war es bestimmt, Kanaan einzunehmen.


Weit Wichtiger als diese Lebensdaten aber ist die ganz herausragende und einzigartige

Stellung Mose zu Gott


In vielem ist Mose in seiner Stellung zu Gott bis heute unübertroffen.
Schauen wir uns dazu einige Bibelstellen an.

• Gott setzt Mose gegenüber dem ägyptischen Pharao in eine in der Bibel beispiellose Stellung ein:
„Siehe, ich habe dich dem Pharao zum Gott gesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein.“ (2 Mo 7,1)

Wer kann von sich sagen, je in eine ähnliche Position gehoben worden zu sein?

• Als Mose auf den Berg Sinai steigt, ließ sich die Herrlichkeit des Herrn als Wolke auf dem Berg nieder.
Für die Augen der Söhne Israel, die unten am Berg warteten war das Aussehen der Herrlichkeit Gottes wie ein verzehrendes Feuer.
„Mose jedoch ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg.“ (2 Mo 24,17-18).

• Wie schon angedeutet besinnt sich das untengebliebene Volk schnell auf ganz andere Dinge.
Nachdem Mose sich einige Tage nicht mehr blicken ließ, wurde Moses Bruder zu folgendem aufgefordert:
„Auf! Mache uns Götter, die vor uns herziehen!“ (2 Mo 32,1)
Das Ergebnis ist bekannt: Das Volk machet sich ein goldenes Kalb zur Götze und tanzte um es herum. Allein der Fürsprache Mose ist es zu verdanken, dass Gott das Volk nicht vernichtete:
„Mose jedoch flehte den Herrn, seinen Gott, an und sagte: Wozu o Herr, entbrennt dein Zorn gegen dein Volk, das du mit großer Kraft und starker Hand aus dem Land Ägypten herausgeführt hast?“ (2 Mo 32,11 ff.)
Die Folge war:
„Da gereute den Herrn das Unheil, von dem er sagte, er werde es seinem Volk antun.“ (2 Mo 32,14)

• Etwas beinahe Unvorstellbares lesen wir einige Verse später. Nachdem Mose vom Berg nach unten zurückgekehrt war, sah auch er die große Sünde des Volkes mit dem goldenen Kalb. Darauf kehrt Mose nochmals zum Herrn auf den Berg zurück, um Fürbitte für das Volk zu leisten. Er spricht zu Gott:
„Ach dieses Volk hat eine große Sünde begangen: sie haben sich einen Gott aus Gold gemacht. Und nun, wenn du doch ihre Sünde vergeben wolltest! Wenn nicht, so lösche mich denn aus deinem Buch, das du geschrieben hast, aus.“ (2 Mo 32,31-32)

Können wir uns das vorstellen? So kann nur jemand zu Gott sprechen, der sich der Liebe Gottes und der eigenen Berufung völlig gewiss ist.

• Zu Mose redete Gott anderes als zu allen anderen Menschen:
„Und der Herr redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet.“ ( 2 Mo 33,11)


• Doch nicht nur das. Mose durfte Gott sogar in seiner wahren Gestalt sehen! Freilich nicht von vorne, denn
„kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben“ (2 Mo 33,20)
Aber immerhin:
„du wirst mich von hinten sehen.“ (2 Mo 33,23)
Niemandem sonst wurde diese Ehre zuteil.

• Mose strahlte jedes Mal, wenn er zum Herrn hineinging.
„Und Aaron und alle Söhne Israel sahen Mose an, und siehe, die Haut seines Gesichtes strahlte.“ (2 Mo 34,30)

• Als etwas später Moses Geschwister Aaron und Miriam gegen ihn murren, weist Gott sie zurecht:
„Hört doch meine Worte! Wenn ein Prophet des Herrn unter euch ist, dem will ich mich in einem Gesicht zu erkennen geben, im Traum will ich mit ihm reden.
So steht es nicht mit meinem Knecht Mose. Er ist treu in meinem ganzen Haus, mit ihm rede ich von Mund zu Mund, im Sehen und nicht in Rätselworten, und die Gestalt des Herrn schaut er. Warum habt ihr euch nicht gefürchtet, gegen meinen Knecht, gegen Mose, zu reden?“
(4 Mo 12,6 ff.)


Auch hier wird die einzigartige Stellung Mose zu Gott verdeutlicht.

• Doch die Krönung finden wir am Ende der Mosebücher:
„Und es stand in Israel kein Prophet mehr auf wie Mose, den der Herr gekannt hätte von Angesicht zu Angesicht.“ (5 Mo 34,10)


Nur EIN kleiner Fehler

Wir haben gesehen, dass Mose ein besonders von Gott herausgehobener Mann war. Er führte ein nahezu perfektes Leben. Doch uns wird in der Bibel kein Mensch (außer dem Herrn Jesus Christus selbst) vorgestellt, der ein völlig perfektes Leben führte.
Auch Mose unterlief ein Gehorsamsfehler, der ihn schließlich darum brachte, selbst in das Land Kanaan einzuziehen.

Als in der Wüste mal wieder kein Wasser da war und das Volk deswegen murrte, gab Gott dem Mose eine Anweisung:
„Nimm deinen Stab und versammle die Gemeinde und rede vor ihren Augen zu dem Felsen! Dann wird er sein Wasser geben.“ (4 Mo 20,8)

Doch was tat Mose?
„Und Mose erhob seine Hand und schlug den Felsen mit seinem Stab“ (4 Mo 20,11)

Er redete nicht zu dem Felsen, sondern schlug ihn.
Diese Gehorsamsverweigerung bestrafte Gott, indem er Mose verweigerte in das Land Kanaan einzuziehen. Er durfte es nur von weitem aus betrachten. Sein großer Wunsch, das Land selbst zu betreten, erfüllte sich nicht. Ein einziger kleiner Fehler reichte aus.

Wir fragen uns:
Wessen Sünde war nun größer? Die des Volkes, die sich ein goldenes Kalb machte, oder die kleine Sünde des Mose?

Wir sehen hier deutlich die Heiligkeit Gottes. Selbst kleinste Übertretungen werden bestraft. Es sei denn, es gibt einen Mittler, der sich vor Gott für den oder die Schuldigen einsetzt.
Das Volk hatte seinen Mittler: Mose.
Doch Mose? Er hatte keinen Mittler. Zumindest damals noch nicht. Dieser wurde erst in Zeiten des Neuen Testamentes geboren.



Wir reisen nun über 1200 Jahre nach vorne, direkt zu

Petrus

Um wie viel anders ist doch Petrus.
Er war einer der ersten Apostel, die sich Jesus Christus berief:
„Als er aber am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder: Simon, genannt Petrus, und Andreas, seinen Bruder, die ein Netz in den See warfen, denn sie waren Fischer. Und er spricht zu ihnen: Kommt mir nach! Und ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sie aber verließen sogleich die Netze und folgten ihm nach.“ (Mt. 4,18-20)

Hier erfahren wir auch bereits die wichtigsten Dinge aus der Biografie des Petrus. Allzuviel mehr kommt nicht dazu. Wir wollen uns daher gleich anderen wichtigen Aspekten widmen.

Petrus führte sicherlich nicht das (nahezu) perfekte Leben, das Mose führte.
• Als er zusammen mit anderen Jüngern im Boot saß und sich ein Sturm erhob fürchte er sich wie die anderen, obwohl der Herr selbst mit im Boot saß.
Jesus beruhigt den Sturm und sagt:
„Was seid ihr furchtsam, Kleingläubige?“ (Mt. 8,26)

• Petrus sieht seine Unzulänglichkeit selbst ein:
„Als aber Simon Petrus es sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sprach: Geh von mir hinaus! Denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr.“ (Lk. 5, 8)

• Als Jesus zum ersten Mal gegenüber seinen Jüngern seinen Tod voraussagt, tadelt Petrus den Herrn sogar!
„Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihn zu tadeln, indem er sagte: Gott behüte dich Herr! Dies wird dir keinesfalls widerfahren. (Mt. 16,22)

Die Reaktion des Herrn ist unmissverständlich:
„Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh hinter mich, Satan! Du bist mir ein Ärgernis.“ (Mt. 16,23)

• Im Garten Gethsemane findet er seine Jünger schlafend vor.
Nun ist es Jesus, der Petrus tadelt:
„Und er spricht zu Petrus: Also nicht eine Stunde konntet ihr mit mir wachen?“ (Mt. 26,40)

• Die schlimmste Sünde des Petrus ist sicherlich das dreimalige Verleugnen des Herrn, das dieser schon vorausgesehen hatte:
„Ehe der Hahn kräht, hast du mich dreimal verleugnet“ (Mt. 26,34)


Wessen Sünde war nun größer?


Die des Petrus oder die des Mose?
Wir werden alle darin übereinstimmen, dass die Sünde(n) des Petrus weit größer waren, als die des Mose.

Und dennoch:
„Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen.“ (Mt. 16,18)
Gemeint ist Petrus.

Und trotz des dreimaligen Verleugnens fragt der Herr Petrus drei mal ob er ihn lieb habe.
„Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht er zu ihm: Weide meine Lämmer.“ (Joh. 21,15ff.)


Wer macht den Unterschied?

Wir kommen zum Fazit.
Wir haben bei Mose und dem Volk gesehen, dass zweifelsohne die Sünde des Volkes größer war als die des Mose. Doch das Volk hatte einen Mittler.
Auch die Sünde des Petrus war größer als die des Mose.
Doch auch Petrus hatte einen Mittler, den größten, den es gibt: Jesus Christus!

Mose lebte noch im Alten Testament. Es gab keinen Mittler zwischen ihm und Gott. Er redete mit Gott von Angesicht zu Angesicht. Wie sehr hätte sich Mose wohl gewünscht, dass damals Jesus Christus bereits für ihn dagewesen wäre.

Nun leben wir im Neuen Testament. Welch eine Gnade! Wir haben Jesus Christus und können im Glauben auf ihn vertrauen. Er tritt als Hohepriester (s. Hebr. Brief) stets vor Gott für uns ein.
Einen besseren Hohepriester und Mittler kann es nicht geben. Denn dieser Mittler ist Gottes Sohn.





Für das persönliche Bibelstudium: kompakte Darstellung der 27 Bücher des Neuen Testamentes
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