Advent / Weihnachten
- Autorenwettbewerb Platz5 -







Weihnachtszeit


(von Markus Kenn)






Nein, Weihnachten ist eigentlich nicht die Hektik auf den Weihnachtsmärkten, es ist nicht die feierliche Beleuchtung in den Strassen und Fußgängerzonen, es ist nicht der Geruch von Glühwein und Zimtgebäck. Es ist nicht der Konsumterror, der Umtauschstress, unter dem die Verkäuferinnen und Verkäufer alljährlich zu leiden haben.
 
Es stimmt mich sehr traurig, wenn zu Weihnachten Feuerwehren trotz massiver Aufklärung Wohnungs- und Hausbrände löschen müssen, weil Weihnachtsbäume abfackeln, dass die Polizei mehr Familienkräche schlichten muss als im ganzen Rest des Jahres, dass Rettungsdienste und die Mitarbeiter der Telefonseelsorge sich um Suizid gefährdete, einsame Menschen kümmern müssen, wenn in jedem Jahr die Zahl derer steigt, die vor Wärmestuben und Armenküchen, vor Obdachlosenunterkünften und Kleiderkammern stehen müssen, weil sie keine Arbeit finden und ins soziale Abseits rutschen. Ebenso traurig bin ich, dass Menschen nur noch an Feiertagen wie Weihnachten zur Kirche und in den Gottesdienst gehen, und das nicht, um Gott die Ehre zu erweisen, sondern weil es Tradition ist, weil man sich daran gewöhnt hat, weil es allenfalls ein schöner, romantischer Rahmen ist. Was ist an Weihnachten denn geschehen?
 
Jesus, das Wort, ist Fleisch geworden. Er stieg von der Herrlichkeit Seines Thrones hinab und vertauschte Seine Allmacht mit der Hilflosigkeit eines Säuglings, der sogar fliehen musste, um nicht umgebracht zu werden. Er, der König der Könige, der Herr aller Herren, erschien nicht den Botschaftern, den Königen und Kaisern Seiner Zeit, keinen Präsidenten, keinem Premier und keinen Minister. Er kam nicht zuerst zu den Funktionären, Vorständen, Generaldirektoren, Vorstandsvorsitzenden. Er besuchte nicht zuerst die Eliten. Die Frohe Botschaft Seiner Geburt wurde von den Engeln erst zu den Hirten gebracht. Das waren damals ganz arme Schlucker, die Ausgestoßenen, der Abschaum der Gesellschaft. So hart muss man es sagen. Das waren Leute, von denen man sagt, dass sie stinken. Schafhirten, die in der Kälte der Nacht über Schafe wachen und einen ziemlich harten und einsamen Job haben, den sonst keiner machen will.
 
Jesus wurde deshalb auch nicht in einem Palast geboren. Das war ein Stall oder eine Höhle. Darüber streiten sich die Experten. Aber darauf kommt es auch gar nicht an. Um Ihn herum war kein Hofstaat. Da gab es keine Staatssekretäre, keine Gelehrten, keine Vornehmen. Dort, wo Er geboren wurde, gab es keine Kronleuchter, keine goldenen Schalen, keine Wiege, keine Kunstschätze. Er - der Held aller Helden, derjenige, der die Geschichte so verändert hat wie kein anderer, derjenige, durch den alles ist und der geboren wurde, nur um die Menschen zu retten, auf dass sie leben können auf ewig bei Ihm in Seinem Königreich, ist ohne silbernen Löffel auf die Welt gekommen. Er lernte Flucht, Verfolgung schon als Kleinkind kennen. Er wurde missverstanden. Er wurde ungerechterweise angegriffen. Er wurde verfolgt, verraten, verkauft, gequält wie kein anderer, gekreuzigt. Er wurde verleugnet (und wird es heute noch). Und trotzdem hat Er den Teufel und den Tod besiegt. An Weihnachten ist in Bethlehem etwas geschehen, was Weltgeschichte gemacht hat. Eine unbekannte Jungfrau, von der wir heute gar nichts wüssten, ein einfacher Zimmermann als Sein Pflegevater gebar in einer unbedeutenden Stadt, die in einer unbedeutenden römischen Provinz lag, den größten Lehrer aller Zeiten.
 
Deshalb finde ich Weihnachten schön. An diesen Tagen denke ich nach, was Jesus für mich getan hat, wie sehr Er mich liebt. Weil Er mir vergeben hat, kann ich vergeben, loslassen, immer wieder neu anfangen. Und Liebe in die Welt bringen.
 
Wenn wir uns einmal darauf besinnen würden, dass an jenem Tag der Retter geboren ist, dass wir durch Ihn gerettet sind, dann gäbe es weniger Leid in dieser Welt. Dann gäbe es weniger Streit. Dann gäbe es weniger Kriege. Dann würden wir teilen. Dann wären wir Geschwister.
 
Weihnachten ist für mich das Größte, das Schönste. Gott wurde Mensch, tauschte Seine Größe, Seine Huld, Sein Leuchten ein gegen die Erbärmlichkeit unseres Seins, damit wir selbst einmal in Seinem Königreich herrschen können. Er, der Starke, machte sich für uns schwach, damit wir stark sein können, wurde arm, damit wir reich werden können. Er wurde klein, damit wir groß werden können. Er neigte sich zu uns herab. Das hätte Er nicht nötig gehabt. Aber wir haben es nötig, zu Ihm zu kommen. Möchtest Du zu Jesus kommen, auf ewig gerettet sein? Vielleicht ist dann dieses Gebet etwas für Dich:
 
"Herr Jesus Christus! Du bist in Armut auf die Welt gekommen, Du, der König und Herrscher der ganzen Welt, hast Dich zum Bettler gemacht, damit ich ohne Scheu zu Dir kommen kann. Ich knie mich vor Dir nieder. Ich danke Dir, dass Du die Größe Deines himmlischen Palastes, die Unendlichkeit und Schönheit Deines Reiches gegen die Begrenztheit und Hässlichkeit eines Stalles eingetauscht hast. Ich komme nun zu Dir und lade Dich in mein Leben ein. Komm in mein Herz, reinige mich, verändere mich so, wie Du mich haben willst. Danke, dass ich nun gerettet bin und auf ewig bei Dir leben darf. Jesus, der Du in Bethlehem zum Menschen für mich geworden bist, zu einem Säugling: Von nun an bist Du mein König und Herr! Danke, dass ich nun auf ewig mit Dir leben darf."
 
Ich bin jedenfalls froh, dass es Weihnachten gibt. Ohne Seine Geburt wäre ich ganz schön arm dran.



Markus Kenn



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