Die Rose

"Es ist ein Ros' entsprungen..."
Wenn ich den riesigen Rosenstock im Garten vor unserem Haus sehe, der trotz seines Alters so herrlich blüht, muss ich an unser Lied und Wort denken.
Dieses bekannte Weihnachtslied wurde von einem alten Lied und Weisheitsspruch des Propheten Jesaja inspiriert, das vom "Reis" (= Ros') singt, das aus einem abgehauenen Stumpf entspringen wird.

David, der Sohn Jesses, wurde einst zum König von Israel gesalbt. "Es wird ein Reis hervorgehen aus dem Wurzelstumpf Isais und ein Sproß aus der Wurzel Frucht bringen". Unser Lied hat dieses Bild aufgenommen und auf Jesus Christus bezogen. Dieser König wird zunächst als "Blümelein so kleine, das duftet uns so süß" beschrieben und "mit seinem hellen Scheine vertreibt's die Finsternis".

ER, der mit dem Geist Gottes Begabte, wahrt das Recht bis hin zu seiner eigenen Rechtlosigkeit, seines Endes am Fluchholz des Kreuzes. Danach aber hat Gott durch IHN den neuen Anfang gesetzt. So tritt ER bis heute für die Menschen, besonders die Rechtlosen ein, die auf der Schattenseite des Lebens stehen und die "Rosen" des Lebens kaum wahrnehmen.

Die Rose gilt bis heute als die Königin der Blumen. Sie bezaubert durch ihren Duft und ihr Geheimnis in Blüte, Form und Farbe. In vielen Situationen menschlichen Lebens ist sie Übersetzerin von Gefühlen in Freude und Trauer, Dank und Verehrung. Sie überbringt Mitfreude und Anteilnahme, Mitgefühl und Achtung im Leben der Menschen.

Möge die Rose, von der unser Lied spricht, auch uns teilnehmen lassen an der Freude und dem Leid anderer im Namen dessen, der bis heute mit seinem Geist unter uns wirkt. ER inspiriert uns, selbst Überbringer seines Lichtes in dieser Zeit zu sein, auch an der Schwelle eines neuen Jahres.

Bisher in dieser Reihe erschienen:

Die Zeder

Die Blumen auf dem Felde

Die Rose

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