Timmi im Abenteuerland
- Geschichten für Kinder & Gute Nacht-Geschichten -







Timmi im Abenteuerland



Timmi war 5 Jahre alt. Er lebte weit weg von der Stadt mit seinen Eltern auf einem Bauernhof. Timmi war oft einsam, denn selten einmal verirrten sich Menschen hierher. Und wenn, dann waren keine Spielkameraden darunter. Timmis Eltern arbeiteten hart, früh am Morgen mussten die Kühe und die Hühner gefüttert werden, dann wurde gemolken und die Felder bestellt. Es gab immer etwas zu tun. Timmi durfte manchmal beim Füttern mithelfen und ab und zu nahm ihn sein Vater im Traktor mit, wenn sie auf die Felder fuhren. Das fand Timmi immer ganz toll und wenn er groß war, wollte er selbst einmal so einen Trecker fahren. Aber davon abgesehen, gab es für ihn hier nicht viel zu erleben. Gerne hätte er ein Brüderchen oder Schwesterchen gehabt, aber daraus wurde leider nichts. Am liebsten spielte er immer noch mit seiner Spielzeugeisenbahn, die er im letzten Jahr zu Weihnachten bekommen hatte. Wenn er mit seinem Zug die Runden drehte, vergaß er für einen Moment, dass er so alleine war.

Die Tage waren eigentlich immer gleich, ach wie schön wäre es doch, hätte er wenigstens jemanden zum Spielen. Timmi freute sich schon darauf, in die Schule zu kommen. Aber bis dahin dauerte es noch über ein Jahr, eine ganz schön lange Zeit, wie er fand. Eines Tages machte er sich auf zur großen grünen Wiese hinter dem Haus. Er wollte ein paar Gänseblümchen pflücken um seiner Mutter eine Freude damit zu machen. Auf der Wiese gab es sicherlich hunderte, wenn nicht tausende von diesen kleinen Blumen. Bald schon würde er einen schönen Strauss beisammen haben. Plötzlich hörte er von weitem etwas, was sich wie der Gesang von Kindern anhörte. Hatte er sich verhört? Sicherlich hatten ihm seine Sinne einen Streich gespielt. Er hielt die Luft an, konzentrierte sich und hörte nochmals ganz genau hin. Doch, es hörte sich tatsächlich wie Gesang an. "Mögen das kleine Vögel sein?", fragte er sich, "oder pfeift dort nur der Wind?" Er wollte es jedenfalls herausfinden. Also ging er weiter in die Richtung, aus der die Laute kamen. Sie wurden immer deutlicher, er war sich nun ganz sicher, dass er dort Kinder singen hörte. Er kam seinem Ziel immer näher, er konnte die Melodie jetzt schon ganz klar hören, es war ein wunderschöner, fröhlicher Gesang, das überhaupt schönste, was er je gehört hatte.

Jetzt war er fast da. Vor ihm lag ein Maulwurfshügel. Es schien so, als würden die Stimmen von dort kommen. Timmis Vater mochte die Maulwürfe gar nicht, da sie immer alles umwühlten und ihm so das Leben schwer machten. Aber das interessierte Timmi im Moment gar nicht. Er war total gespannt darauf, was er entdecken würde. Nun war er an dem Maulwurfshügel angekommen. Tatsächlich kam der Gesang von dort unten. Er kniete sich hin und schaute hinunter in den Maulwurfshügel. Zu seiner Überraschung sah er den Maulwurf, der ihm zuwinkte. Er machte mit seiner Hand ein Zeichen, dass er mitkommen sollte. Timmi ließ sich das nicht zwei Mal sagen, zum Glück war er nicht allzu groß gewachsen, so dass er zum Maulwurf in den Hügel kroch. Der Maulwurf ging voran und Timmi hinterher. Der Gesang wurde nun immer lauter und deutlicher, er konnte jetzt sogar hören, was die Kinder sangen. Es war faszinierend und abenteuerlich, endlich gab es hier einmal etwas zu erleben. Der Maulwurf kroch immer tiefer durch verschiedene Tunnel und Timmi immer hinterher. Plötzlich sah er von weitem einen kleinen Lichtschimmer. Dort musste der Gang zu Ende sein. Die Stimmen waren nun nur noch ein paar Meter weit entfernt. Und auch die Öffnung am anderen Ende kam immer näher. Und dann waren sie angekommen. Sprachlos und offenen Mundes blickte er auf das, was sich ihm dort darbot. Er sah am Boden eine ganze Schar an Kindern, die sich an den Händen fassten und wunderbare Lieder sangen, zu denen sie fröhlich tanzten. Sie befanden sich in einer prächtigen Landschaft aus duftenden Wiesen und Blüten in allen nur erdenklichenFarben. Aus einem Wasserfall fiel Wasser in einen kleinen Bach, in dem einige Kinder in Paddelbooten fuhren. Exotische Vögel flogen am Himmel, aus dem glänzender Sonnenstrahl die phantastische Landschaft in goldenes Licht hüllte.

Timmi saß immer noch sprachlos da und wusste nicht, ob er wachte oder träumte. Er hatte nie etwas so Wundervolles gesehen. Er war einfach nur glücklich. Da hörte er die Stimme eines der Kinder: "Hey Timmi, willst du nicht zu uns rüberkommen? Hier bist du im Abenteuerland, wir wollen zusammen spielen und tolle Abenteuer erleben!". Das ließ er sich nicht zwei Mal sagen. Behende hüpfte er von seinem Sitz nach unten und lief zu den anderen Kindern. Diese ließen ihn zu sich in ihren Kreis und fassten ihn bei den Händen. Nun tanzte er zusammen mit ihnen und sang die fröhlichen Lieder mit. Endlich hatte er gefunden, wonach er sich so lange gesehnt hatte. Und das tollste war, solange er hier unten war, verging in der normalen Welt keine Zeit. Er konnte also immer wieder hierher kommen, ohne dass seine Eltern ihn vermissten. Der Maulwurf brachte ihn dann nach einer Weile wieder nach oben. Doch immer wenn Timmi sich wieder einsam fühlte, ging er raus auf die große Wiese. Dann tauchte er ein ins Abenteuerland, wo er zusammen mit den anderen Kindern großen Spaß hatte und noch viele spannende Abenteuer erlebte.



© Eckart Haase


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