Angriff auf Darwins Stammbaum
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Angriff auf Darwins Stammbaum



Vorbemerkung

Wer von uns kennt ihn nicht; er ist das Sinnbild für die darwinsche Evolutionstheorie: Darwins Stammbaum der Entwicklung der Lebewesen – quasi vom Einzeller zum Menschen. Wenn es gelänge, diesen Baum zu fällen, würde dann die Evolutionstheorie in sich zusammenfallen?

Dies kann sicher nicht das Werk eines Tages sein. Aber führen Sie sich die folgenden kritischen Beiträge zu Gemüte. Ich wünsche Ihnen erkenntnisreiches Lesen.

1. Wenn der Stammbaum kopfsteht

Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt, dass das größte Ausmaß der Verschiedenartigkeit der Arten innerhalb jeweiliger Organismengruppen frühzeitig erreicht wird und dann im Laufe der Fossilüberlieferung abnimmt. Dies widerspricht evolutionstheoretischen Erwartungen. (1)

Darwins Prognose

Eine Abbildung in Darwins Hauptwerk „Entstehung der Arten“ zeigt einen Baum mit allmählich zunehmender Verzweigung und zunehmender Verschiedenartigkeit. „Die aufgezweigten Formen werden also im Laufe der Zeit allmählich unterschiedlicher. Am Anfang sind die Unterschiede zwischen den aufgespaltenen Formen noch gering, doch mit der Zeit nimmt die Verschiedenartigkeit immer mehr zu. (2)

Dahinter steht Darwins Auffassung von der „graduellen Evolution“: die Entwicklung verläuft Schritt für Schritt.  Dieser Überlegung entspricht Darwins Stammbaum des Lebens: die Verschiedenartigkeit der Arten nimmt im Lauf der Entwicklung zu. Die Verzweigungen nehmen zu und werden differenzierter.

Die Antwort aus der Forschung

Ist es wirklich so, dass die Fossilüberlieferung der Tier- und Pflanzengruppen einem sich allmählich verzweigenden Baum ähneln? Die paläontologische Fachliteratur sagt etwas anderes: Die Stammbäume scheinen in gewisser Weise auf dem Kopf zu stehen, wie das z. B. bei der sog. „kambrischen Explosion“ der Fall ist. So wurden jüngst in einer umfassenden Studie 98 Vielzellergruppen analysiert und das Ausmaß an Verschiedenartigkeit der Gruppen im Laufe der Zeit ermittelt. Die Wissenschaftler stellten fest, „dass eine früh etablierte große Verschiedenartigkeit das vorherrschende Muster … seit Beginn der fossilen Vielzeller-Überlieferung (kambrische Explosion) bis zur Gegenwart (ist). Dabei nimmt die Verschiedenartigkeit nach einem frühen Maximum im Laufe der Zeit wieder ab.“ (3)

Interpretation

1.     Was die „alltägliche“ Evolution betrifft, die man in isolierten Biotopen wie z. B. auf einer Insel beobachten kann, so vollzieht sie sich tatsächlich graduell. Bei der Entstehung der großen Vielzellergruppen , die jeweils ganz verschiedene Baupläne aufweisen (z.B. Fische und Landtiere),  spielt die graduelle Evolution keine Rolle. Hier birgt sich das Geheimnis der Schöpfung. Jeder grundsätzlich neue Bauplan der Lebewesen ist eine Schöpfung Gottes.

2.     Die Entstehung und Entwicklung der großen selbständigen Orgamisnengruppen, wie z. B. der Seeskorpione (4), geschieht in einem „großen Wurf“, was auf die Schöpfung Gottes hinweist. Die große Verschiedenartigkeit der Arten innerhalb der jeweiligen großen Organismengruppe tritt plötzlich zutage. Danach nimmt die Verschiedenartigkeit in der Entwicklung der Lebewesen ab: Der Darwinsche Baum der Lebewesen steht auf dem Kopf.

2. Abstammung: Auf den Kopf gestellt

Der Fund eines Fischfossils aus dem oberen Silur (ca. 419 rad. Mio. Jahre) scheint die Evolution nicht zu bestätigen.  Er stellt vielmehr die gewohnten Abstammungsvorstellungen auf den Kopf.

Evolution – eine Erwartungshaltung

Wir sind es von Evolutionsanhängern gewohnt: Jedes Argument gegen Evolution, das sie nicht parieren können, beantworten sie mit der völligen Gewissheit,  dass sich neue Funde immer wieder in das evolutionstheoretische Gebäude einfügen lassen, und dass sich aus Evolutionstheorien abgeleitete Vorhersagen erfüllen. (5)

 Es gibt aber immer wieder Fossilfunde, die gerade nicht die evolutionstheoretisch motivierten Erwartungen erfüllen.

Wer war zuerst da?

Min Zhu und Kollegen von der chinesischen Akademie der Wissenschaften stellten jüngst ein etwa 20 cm langes Fischfossil aus dem Erdzeitalter des oberen Silur vor, das den Gattungsnamen Entelognathus (kurz: „Ente“) erhielt. Dieser Fund stellt die bisherigen stammesgeschichtlichen Beziehungen von Knochen- und Knorpelfischen in Frage. „Knochenfische sollen nun vor den Knorpelfischen entstanden sein. Das hätte allerdings evolutionstheoretisch zur Folge, dass ein knöcherner Kiefer zweimal unabhängig entstand oder dass die Entstehung der Knorpelfische mit zahlreichen Rückbildungen einherging. Beides ist nicht gerade plausibel.“ (6) So der Kommentar des christlichen Wissenschaftlers Reinhard Junker zu dieser Entwicklung.

Knorpelfische und Knochenfische

Bisher war man der Meinung, dass Knorpelfische Vorläufer der Knochenfische sind.

Knorpelfische besitzen z. B. wie die Haie kaum Knochen in den körpertragenden Strukturen, sondern eben nur Knorpel. Der Großteil der Fische ist dagegen mit einem knöchernen Skelett ausgerüstet. Im Kopf befinden sich hochentwickelte Kieferknochen, was diesen Fischen sozusagen ein „richtiges Gesicht“ verleiht. Im Gegensatz zu den Knorpelfischen, die im Schädelbereich nur winzige Schuppen besitzen. (7)

Der neue Fund („Ente“) ist auf den ersten Blick als ein Vorläufer der Knorpel- und Knochenfische aufzufassen; überrascht aber zugleich mit differenzierten Kieferknochen. Die Wissenschaftler schließen daraus: „Es handelt sich also um einen Fisch mit Gesicht, der damit der älteste bekannte Fisch mit Gesicht ist.“ (8)

Unerwarteter Fund und Evolution

Eine Erklärungsmöglichkeit besteht darin, dass der hochentwickelte Kiefer zweifach unabhängig (also konvergent) entstanden ist: in der Gattung „Ente“ und den heute bekannten Knochenfischen. Oder aber: Der Knochenfisch ist ein evolutionärer Vorläufer der Knorpelfische. Während der „Weiterentwicklung“ zu den Korpelfischen wären dann die Kieferknochen wieder verlorengegangen. Beide Möglichkeiten hält Reinhard Junker für wenig plausibel. (9)

Diese Konsequenzen aus dem neuen Fossilfund stellen die Plausibilität der Evolutionstheorie als Ganzes zwar nicht in Frage. Aber die evolutionstheoretischen Hypothesen würden um einiges komplizierter. Der neue Fund fügt sich also keineswegs in das evolutionstheoretische Gebäude ein, und die aus Evolutionstheorien abgeleiteten Vorhersagen erfüllen sich in diesem Fall nicht. (10)

3. Kambrische Explosion - Ein harter Brocken

Als „kambrische Explosion“ bezeichnen wir das plötzliche fossile Erscheinen verschiedenster Tierstämme zu Beginn des erdgeschichtlichen Zeitalters Kambrium (vor rad. Gemessenen 570 Mio. Jahren). (11)

Darwins Dilemma

Das plötzliche Erscheinen ganz verschiedener Baupläne steht im krassen Widerspruch zu Darwins Vorstellung von gradueller (schrittweiser) Evolution. Man spricht daher von „Darwins Dilemma“.

Hilfshypothesen

Alle bisherigen Versuche, Darwins Dilemma zu lösen, sind gescheitert. Diese Lösungsversuche bestehen meistens darin, dass man eine sog. „Hilfshypothese“ (12) über sehr schnelle Evolution aufstellt. So auch in einer Studie der Wissenschaftler Lee und Kollegen, die den Tierstamm der Gliederfüßer (u. a. Insekten, Spinnen) untersuchten und Evolutionsraten verschiedener Merkmale ermittelten: von gestaltlichen (phänotypischen) und auch von molekularen  (genetische Zusammensetzung der DNA) Merkmalen.

Sie kamen zu dem Ergebnis, dass es im Kambrium eine ca. 4-fach schnellere gestaltliche und eine ca. 5,5-fach schnellere genetische Evolution gab, als in jüngeren Abschnitten der Erdgeschichte.

„Die Autoren kommen zum Schluss, dass auch noch die höchsten Evolutionsraten im Einklang mit der Entstehung durch natürliche Selektion stünden, womit Darwins Dilemma letztlich gelöst sei.“ (13)

Schwachpunkte der Studie

Der christliche Wissenschaftler Reinhard Junker führt vor allem zwei Kritikpunkte an dieser Studie an:

1.     Der Untersuchungsgegenstand ist verfehlt. Die Untersuchung sagt überhaupt nichts zu den Mechanismen der Entstehung der kambrischen Baupläne aus. Der zentrale Aspekt, nämlich der Ursprung der Tierstämme und vieler Tierklassen wird nicht betrachtet. Es geht lediglich um Veränderungen innerhalb eines Tierstammes, den Gliederfüßern. Die Untersuchung sagt nichts über die Entstehung der Stämme und der Geschwindigkeit dieser Evolution aus. (14)

2.     Die Datenbasis ist nicht geeignet. Es wurden solche Gene untersucht, deren Änderungsraten relativ klein sind und die wichtige Grundfunktionen im Zellgeschehen haben. Solche Gene sind aber von der Veränderung der Baupläne während der kambrischen Explosion kaum beeinflusst. Viel wichtiger sind in diesem Zusammenhang Regulationsgene, deren Entwicklung aber nicht betrachtet wird. (15)

Daraus folgt laut Junker, „dass die Untersuchung von Evolutionsraten-Änderungen im Zuge der kambrischen Evolution mittels der von Lee et. al. verwendeten 62 Gene denkbar ungeeignet ist...“ (16)

Schlussfolgerung

Reinhard Junker kommt zu dem Ergebnis, dass die genannte Studie weder Klärung noch Hinweise auf die Ursachen der kambrischen Explosion bietet. Weiter schreibt er: „... daher ist die Behauptung, die erhöhten Evolutionsraten im Kambrium und damit auch die kambrische Explosion sei mittels natürlicher Selektion erklärbar, durch die präsentierten Daten nicht gedeckt.“ (17)

Das plötzliche Auftreten der meisten Tierstämme mit jeweils neuartigen Bauplänen im Kambrium weist also eher auf Schöpfung hin, als auf Evolution.

4. Molekularbiologie: Tiefschlag für Darwins Stammbaum

Ähnliche Merkmale bei verschiedenen Arten von Lebewesen können immer seltener als Hinweis auf eine Verwandtschaft im Sinne des Stammbaums der Arten gedeutet werden. Wie kommt das?

Zu welchen neuen Erkenntnissen führt diese Entwicklung?

Homologie und Konvergenz

Ähnlichkeiten beim Bauplan verschiedener Arten galten bisher immer als Hinweise auf gemeinsame Abstammung. Man spricht von Homologie. Ähnlichkeiten werden aber immer häufiger auch bei nicht näher verwandten Organismen festgestellt. Diese Merkmale müssen also unabhängig voneinander entstanden sein. Man spricht von Konvergenz. Solche Ähnlichkeiten können nicht als Belege für gemeinsame Abstammung angesehen werden. (18)

Molekulare Konvergenzen

Nun hat man erkannt, dass Konvergenzen nicht nur bei äußerlichen Merkmalen sondern auch im molekularen Bereich vorkommen – und zwar in beträchtlichem Ausmaß. „So sind beispielsweise die Aminosäuresequenzen des Proteins Prestin, das beim Hörvorgang beteiligt ist und bei der Echoortung von Fledermäusen und Walartigen besondere Bedeutung hat, bei diesen beiden Gruppen nahezu identisch.“ (19) Und dies obwohl Wale und Fledermäuse unter den Säugetieren sonst überhaupt nicht näher miteinander verwandt sind.

In einer vertiefenden Studie wurden sogar knapp 200 Gene festgestellt, die konvergente Gemeinsamkeiten bei Walartigen und Fledermäusen aufweisen. (20)

Erstaunlich – unerklärlich

Über dieses enorme Ausmaß an Konvergenz zeigen sich viele Wissenschaftler überrascht. Es konnten bisher keine plausiblen Ursachen hierfür angegeben werden. (21)

Joe Parker, der die erstaunlichen Ergebnisse als erster veröffentlichte, äußerte folgendes: „Wir wissen, dass natürliche Auslese eine wirkungsvolle Triebfeder der Evolution von Gensequenzen ist, doch der Nachweis von so vielen Beispielen, wo sie nahezu identische Resultate bei den Gensequenzen bei Tieren ohne jede Verwandtschaft verursacht, ist erstaunlich.“ (22)

Was ist Darwins Stammbaum noch wert?

Die Tatsache, dass molekulare und gestaltliche (äußere Merkmale) Konvergenzen weit verbreitet sein können, bringt für die Evolutionstheorie ein Problem mit sich. Der christliche Wissenschaftler Reinhard Junker schreibt: „Ähnlichkeiten, die nach üblichen Kriterien als homolog interpretiert werden, können nicht sicher als Indikatoren für die Existenz gemeinsamer Vorfahren gewertet werden bzw. sie können irreführend sein, wenn man dies doch tut.“ (23)

Daher muss die Frage gestellt werden: Ist der darwinsche Stammbaum der Arten noch als praktikables Bild für die Entstehung und die Entwicklung der Lebewesen anzusehen? Kann dies nicht mehr bejaht werden, so werden die Vorstellungen über die Entstehung und Entwicklung der Arten im Sinne der Evolutionstheorie als Ganzes in Frage gestellt.

5. Auf frischer Tat ertappt (24)

Im Mittelpunkt des Interesses einiger Astronomen stehen z. Zt. bestimmte Auffälligkeiten des Jupitermondes Io, der Saturnringe und der Saturnmonde Titan und Enceladus. Diese Phänomene scheinen vorübergehender Natur zu sein und von kurzer Dauer im Vergleich zum angenommenen hohen Alter des Sonnensystems. Daher stellt sich die Frage, warum diese Sonderereignisse ausgerechnet jetzt stattfinden, wo wir Menschen in der Lage sind, sie zu beobachten. (25)

Im folgenden werden diese Beobachtungen vorgestellt, bevor daraus Schlussfolgerungen gezogen werden.

Die Ringe des Saturn – uralt oder jung?

Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass die Saturnringe mehrere Milliarden Jahre alt sind. Es gibt aber auch Anhaltspunkte für ein viel geringeres Alter.

Z. B. sind einige Wissenschaftler gar nicht davon überzeugt, dass die hoch aufgelöste Feinstruktur der Ringe über Milliarden Jahre aufrecht erhalten werden kann. Die Ringe müssten eigentlich in relativ kurzer Zeit verschmieren. Weiterhin müssten die ursprünglich hellen Eispartikel längst durch kohlenstoffhaltigen Staub von Kometen und Asteroiden dunkler geworden sein. (26)

Der christliche Wissenschaftler Peter Korevaar geht deshalb davon aus, dass die Ringe des Saturn nicht 4,5 Milliarden Jahre alt sondern lediglich mehrere Millionen Jahre oder noch viel jünger sind. „Somit würden wir  Saturn mit seinen Ringen in einem Ausnahmezustand beobachten, in dem er sich im größten Teil seiner Existenz weder befand noch befinden wird.“ (27)

Die Energie des Io

Der Jupitermond Io weist die höchste vulkanische Aktivität im Sonnensystem auf. Die Gezeitenwirkung des Juoiter knetet den Mond anscheinend gründlich durch. Sie kann aber realistisch betrachtet nur einen Bruchteil der eruptiven Energie des Io erzeugen.

Man nimmt daher an, dass die Umlaufbahn dieses Mondes sehr exzentrisch gewesen ist, und dass sich daher vulkanische Energie „auf Vorrat“ gebildet hat, die sich heute noch im Mond „austobt“. Zu dieser Hypothese passt aber nicht, dass sich die Gezeitenwirkung des Jupiter stabilisierend auf die Bahn des Mondes auswirkt. (28)

Diese Gegebenheiten durchkreuzen also die Lösungsvorschläge der Astronomen. Peter Korevaar äußert demgegenüber folgende Überlegung: „Kann es stattdessen sein, dass ein noch unbekanntes Ereignis Io vor nicht allzu langer Zeit „aus der Bahn geworfen“ hat? Es gilt festzuhalten: Wir treffen Io offensichtlich zu einem besonderen Zeitpunkt in seiner Existenz an.“ (29)

Titan – woher stammt das Methan?

Der Saturnmond Titan verfügt über eine erstaunliche  Menge von Methan in seiner Atmosphäre und auf seiner Oberfläche. Das Methan regnet aus Wolken, die aus einem Gemisch von Kohlenwasserstoffen bestehen. Das Methan ist unter diesen eine der einfachsten Molekülarten. Aus diesem Grund sind die Forscher verunsichert. „Denn die einfachen Kohlenwasserstoffe sind nicht lange stabil, sondern verbinden sich auf Dauer durch Sonnenstrahlung zu komplexeren. Dies wiederum bedeutet, dass es entweder eine stetige Quelle geben muss, die die Atmosphäre des Titan mit frischem Methan anreichert, oder dass ein noch unbekanntes besonderes Ereignis für das Vorhandensein dieses Methans verantwortlich ist, und wir den Titan gerade in dieser Sondersituation vorfinden.“ (30)

Eines kann nach dem gegenwärtigen Wissensstand ausgeschlossen werden: Das Methan stammt nicht aus dem Inneren des Mondes. Das Vorkommen des Methan auf dem Titan ist also nur vorübergehend, und wir müssen wieder einmal annehmen, dass wir ein Mitglied unseres Planetensystems in einer besonderen Situation vorfinden. (31) Dies ist umso erstaunlicher, da die Planeten und Monde des Sonnensystems mehrere Milliarden Jahre alt sein sollen.

Ein hyperaktiver Eismond

Der von einem Eispanzer bedeckte Saturnmond Enceladus sprüht an seinem Südpol aus mehreren Geysiren Eis in den Weltraum. Die Leistung beträgt insgesamt 16 Gigawatt. Nun aber haben Wissenschaftler errechnet, dass durch Radioaktivität im Inneren und die Gezeitenwirkung des Mutterplaneten nur ein Zehntel dieser Leistung erzeugt werden kann. Damit ist klar, dass der Saturnmond die aktuelle Leistung nur vorübergehend erbringen kann. (32)

Eine Erklärung für dieses Phänomen könnte in dem Gedanken liegen, dass Saturn über seine Gezeitenwirkung das Innere des Mondes über einen langen Zeitraum, man nimmt 100 Millionen Jahre an, aufheizt, und dass sich dann diese Energie über die beobachteten Geysire explosionsartig entlädt.

Das würde wieder einmal bedeuten, dass wir den Mond in einer der sehr seltenen kurzen Entladungsphasen beobachten; und das ist nicht normal. (33)

Erklärungsansatz

Peter Korevaar ist der Meinung, dass es bei den geschilderten Phänomenen zu viele Zufälle gibt: „Die Farbe und die Feinstruktur der Saturnringe, die ungewöhnlich hohe Aktivität des Io, die Geysire des Enceladus und das Methan auf Titan. Zwar gibt es für jeden Einzelfall Erklärungsansätze (wenn auch keine gesicherten Erklärungen), aber das gleichzeitige Vorkommen all dieser Phänomene schreit förmlich nach einem gesamtheitlichen Erklärungsansatz, der diese scheinbar unabhängigen Ereignisse verbindet.“ (34)

Eine der möglichen Erklärungen sieht der christliche Autor darin, „dass das Sonnensystem maximal so alt ist wie die typischen Zeitskalen der hier beschriebenen Sonderereignisse und damit wesentlich jünger als bislang angenommen. In diesem Fall relativiert sich die Besonderheit der besprochenen Beobachtungen schnell. Die Ringe des Saturn hatten noch keine Zeit, zu verschmieren oder dunkel zu werden. Das Methan des Titan hatte noch keine Zeit, sich abzubauen. Io befindet sich noch auf dem Weg zu einer stabilen Kreisbahn. Und die Geysire des Enceladus sprühen einmalig den Energieüberschuss aus der Entstehungszeit ab.“ (35)

Würde diese Annahme bestätigt, so wäre dies ein Schlag ins Kontor der Evolutionsanhänger. Sie brauchen für ihre Theorie einen Zeitraum von mehreren Milliarden Jahren.

6. Flutereignisse: mega-kurz

Der Zusammenbruch großer Eisschilde am Ende der Eiszeit führte oft zu gewaltigen Flutereignissen, die auch das Landschaftsbild gravierend beeinflussten. (36) Ein eindrucksvolles Beispiel hierfür ist die Lake-Missoula-Megaflut, „die sich am Ende der Eiszeit in Nordamerika ereignete. Die Superflut, ausgelöst durch einen Eisdammbruch eines aufgestauten Schmelzwassersees mit dem etwa 50-fachen Volumen des Bodensees, formte in nur wenigen Tagen die Channeled Scablands mit kanalartigen Schluchten von bis zu 80 km Länge und 300 Meter Tiefe.“ (37)

Wie war eine solche Veränderung der Landschaft in so kurzer Zeit möglich? Die Autoren des christlichen Studium Integrale Journals nehmen einen Vergleich aus der Industrietechnik zur Hilfe, um dies zu erklären: Beim Abrasivschneiden von gehärtetem Stahl wird nicht nur die Strahlenergie des Wassers genutzt, sondern diesem noch Schneidmittel zugesetzt. „Ähnlich verhält es sich“, so die Autoren weiter, „wenn extrem große, sedimentbeladene und hoch-energetische Fluten die Landschaft unserer Erdoberfläche formen. Dabei reißen hydraulische Wirbel, durch Sediment angereichert, vergleichbar mit Unterwasser-Tornados, Löcher in den Untergrund. Abhängig von Wassermasse, Fließgeschwindigkeit und Materialfracht wird so hartes Untergrundgestein flächenhaft erodiert oder tiefgründig herausgefräst.“ (38)

Fluthypothese und der Faktor Zeit

Die Fluthypothese ist noch nicht besonders alt. In den 1920er-Jahren stellte der Wissenschaftler Bretz die Behauptung auf, das Channeled Scabland sei durch eine katastrophische Flut entstanden. (39) Bis dahin war man von einer langsamen und stetigen Bildung in etwa 800 000 Jahren ausgegangen. Nun musste man annehmen, dass sich die die Landschaften so grundlegend verändernden Ereignisse in nur wenigen Tagen abgespielt haben. (40)

Niederlage für den Uniformitarismus

Mit seiner Fluthypothese hatte Bretz das bis dahin in der Geologie vorherrschende Prinzip des Uniformitarismus verletzt. Dabei handelt es sich um ein System von Prinzipien, das davon ausgeht, dass in Bezug auf die die Landschaften verändernden Kräfte in der gesamten Erdgeschichte die gleichen  geologischen Veränderungen stattgefunden haben, wie wir sie heute beobachten. In den letzten Jahrhunderten wurden geologisch langsam wirkende und niedrig-energetische Prozesse beobachtet. Und auf diese Weise soll sich Landschaftsveränderung auch in früheren Zeiten vollzogen haben, die der Mensch noch nicht beobachten konnte. (41)

Der Nachweis, dass sich die Lake-Missoula-Megaflut in nur wenigen Tagen vollzogen hat, stellt den Uniformitarismus in Frage. Bedenkt man, dass der Uniformitarismus mit der Behauptung, die Erdgeschichte erstrecke sich über hunderttausende, ja millionen Jahre, die Evolutionstheorie, die auf solch riesige Zeiträume angewiesen ist, stützt, so wirft der Nachweis der Megafluten, die nur wenige Tage beanspruchen, neue kritische Fragen an die Evolutionstheorie auf.

7. Natur im Turbo-Gang

Dass die Erdgeschichte nicht durch sich langsam vollziehende, langwierige Vorgänge geprägt ist, wie die Evolutionstheoretiker annehmen, sondern durch oft katastrophische Vorgänge in kurzen Zeitperioden, machen immer wieder neu entdeckte Ereignisse deutlich.

Dramatisch schneller Aufstieg von Magma

Bevor es zu einem Vulkanausbruch kommt, muss das Magma aus dem Erdmantel in die Magmakammer aufsteigen. Für diesen Prozess wurden bisher tausende Jahre oder mehr veranschlagt.

Der christliche Wissenschaftler M. Kotulla berichtet von neuen Erkenntnissen, die Wissenschaftler von der Columbia Universität im Zusammenhang mit der Untersuchung eines Ausbruchs von Costa Ricas höchstem Schichtvulkan Irazú 1963 gemacht haben. Bei diesem Ausbruch überwand das Magma, das wahrscheinlich direkt aus dem Erdmantel aufgestiegen war, die Entfernung zur Magmakammer (35 Kilometer) innerhalb von Monaten. (42)

Anhand der Untersuchung der Vermischung von Nickel, einem Spurenelement im Erdmantel, mit anderen Substanzen im ausgeschleuderten Magma, kalkulierten die Wissenschaftler eine durchschnittliche Transportrate in der Kruste von 80 m bis über 1000 m pro Tag (je nach den Ausmaßen der Magmagänge). (43)

Die von diesen Untersuchungsergebnissen überraschten Wissenschaftler sprachen von „dramatisch schnellen“ Transportraten. (44)

Eine untermeerische Magmaschleuder

Seit Jahrzehnten ist das untermeerische Shatsky-Rise-Plateau im nordwestlichen Pazifik  Forschungsgegenstand von William W. Sager und Kollegen. Sie stellten fest, dass das größte Plateau des Shatsky-Rise, das Tamu-Massiv, einen einzigen Schildvulkan darstellt, der es in Bezug auf die Flächenausdehnung durchaus mit dem größten bekannten Vulkan des Sonnensystems, dem Olympus Mons, auf dem Mars aufnehmen kann. (45)

M . Kotulla berichtet auch von diesen bemerkenswerten Forschungsergebnissen. Zeitlich gesehen sollen sich die vulkanischen Aktivitäten über einen (radiometrisch gemessenen) Zeitraum von etwa 12 Millionen Jahren vollzogen haben. Wie dem auch sei – die Wissenschaftler um Herrn Sager haben festgestellt, dass in einer „vielleicht kurzen Zeitperiode große Materialmengen vom Mantel in die Lithosphäre aufgestiegen sind, die große vulkanische Gebilde aufgebaut haben.“ (46)

M. Kotulla beendet seinen Beitrag mit der Feststellung: „Zeit scheint bei der Theorienbildung ein wesentlicher Faktor zu sein. Dass (geologisch) kurze Zeitperioden in Betracht gezogen werden, ist ein neuer und sich noch in Entwicklung befindender Deutungsrahmen ...“ (47)

Schlusspunkt: Die Methoden der „Darwin-Lobby“ (48)

Wissenschaftler, die die Thesen des Intelligent Design (die Welt ist von einem intelligenten Schöpfer erschaffen) vertreten, waren vor einiger Zeit mit dem renommierten Wissenschaftsverlag Springer übereingekommen, einen Sammelband zum Thema „Biologische Information“ zu veröffentlichen. Herausgeber sollte der Wissenschaftler William Dembski sein. Aus der Sache wurde nichts, weil andere Wissenschaftler, die dem Schöpfungsgedanken kritisch gegenüberstehen, bei Springer intervenierten, und der Verlag unter Vertragsbruch den Sammelband nicht veröffentlichte.

Hier die gekürzte Chronologie der Ereignisse:

Im Herbst 2009 lädt der Springer Verlag William Dembski ein, ein Buchmanuskript zuzusenden. Dem Redakteur des Verlags war offensichtlich bekannt, dass Dembski der „Intelligent Design“-Bewegung nahesteht.

Im Dezember 2010 reichen die Autoren des geplanten Sammelbandes »New Perspectives« ein Buch-Manuskript bei Springer ein. Einige Zeit später wird der Buchvertrag von beiden Seiten unterzeichnet.

Im Februar 2012 wird der geplante Sammelband publik gemacht. Daraufhin startet die Darwin-Lobby eine Kampagne, um die Veröffentlichung des Buches zu verhindern.

Anfang März 2012 rechtfertigt sich der Springer-Verlag mit falschen Behauptungen. Die Redakteure des Verlags hätten angeblich nicht gewusst, dass die Autoren des geplanten Buches mit der „Intelligent-Design“-Bewegung in Verbindung stehen.

Im Dezember 2012 teilt der Verlag den Rechtsanwälten der Autoren mit, dass das Buch nicht veröffentlicht wird. Das bedeutet Vertragsbruch.

Und so ging die Darwin-Lobby vor:

Als die Öffentlichkeit auf das geplante Buch aufmerksam wurde, startete Nick Matzke, ein Wissenschaftler, der Intelligent Design (ID) kritisch gegenübersteht, eine öffentliche Kampagne, um den Springer-Verlag unter Druck zu setzen.

In einem Internet-Blog äußerte Matzke u. a., Springer sei von kreationistischer Pseudowissenschaft hereingelegt worden und überlasse „Spinnern“ das Feld. Er übte Druck auf die Redakteure des Verlags aus, indem er behauptete, durch dieses Buch werde Springer seiner wissenschaftlichen Reputation beraubt, wodurch er finanzielle Unterstützung verlieren und wirtschaftlichen Schaden erleiden könne. Daraufhin meldeten sich viele Gegner der ID-Bewegung und protestierten gegen die geplante Herausgabe des Buches.

„In der nachfolgenden Zeit wurden in Internetforen und Blogeinträgen wilde Spekulationen angestellt, welche hinterhältige Strategie die Autoren angewendet haben könnten, um Springer so zu täuschen. Viele Äußerungen grenzten dabei an Mobbing. Die Autoren wurden als Fanatiker beschimpft, die keine authentische Forschung betrieben, sondern unehrliche Behauptungen aufstellen würden. Die Wissenschaftler wurden als jämmerliche Lügner bezeichnet (um nur die harmloseren Beschuldigungen zu nennen). Die Kritiker zerrissen das Buch und ihre Autoren in der Luft.“

Springer konnte, wie geschildert, diesem Druck nicht standhalten und widerrief die Herausgabe des Buches.

Ausblick

Michelle Noe von der Studiengemeinschaft Wort und Wissen kann der ganzen Sache doch noch etwas Gutes abgewinnen. Sie stellt fest, dass die Zensur durch die Darwin-Lobby nicht verhindern konnte, dass das Buch in einem anderen Verlag erscheint. Und schließlich habe  sich gezeigt, dass es auch beim Springer Verlag Mitarbeiter gibt, „die sich für neue Erkenntnisse in der Wissenschaft interessieren und vom Mainstream abweichenden Wissenschaftlern eine Chance zur Publikation geben möchten.“




Rolf Urspruch


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Literaturangaben



(1)    s. R. Junker, Frühe Verschiedenartigkeit; in: Studium Integrale Journal Heft 1 Mai 2014, S. 50

(2)    ebenda

(3)    ebenda

(4)    s. ebenda, S. 51

(5)    s. R. Junker, Fisch mit Gesicht stellt Abstammung auf den Kopf; in: Studium Integrale Journal Heft 1 Mai 2014, S. 45

(6)    ebenda

(7)    s. ebenda

(8)    ebenda, S. 46

(9)    s. ebenda

(10) s. ebenda

(11) s. Reinhard Junker, Kambrische Explosion: Darwins Dilemma gelöst?; in: Studium Integrale Journal Heft 1 Mai 2014, S. 38f.

(12) s. Reinhard Junker, Markus Widenmeyer, 1. Grundlagen aus der Wissenschaftstheorie; in: Reinhard Junker, Siegfried Scherer (Hg.), Evolution Ein kritisches Lehrbuch, 2013 Weyel Lehrmittelverlag Gießen, S. 14

(13) Reinhard Junker, Kambrische Explosion: Darwins Dilemma gelöst?, ebenda, S. 39

(14) s. ebenda

(15) s. ebenda, S. 40

(16) ebenda

(17) ebenda

(18) s. Reinhard Junker, Molekulare Konvergenzen in unerwartetem Ausmaß, in: Studium Integrale Journal Heft 1 Mai 2014, S. 33

(19) ebenda, S. 34

(20) s. ebenda

(21) s. ebenda, S. 34f.

(22) ebenda, S. 35

(23) ebenda

(24) Titel eines in der Nature erschienenen Artikels

(25) s. Peter Korevaar, Zu viele Zufälle im Sonnensystem; in: Studium Integrale Journal Heft 1 Mai 2014, S. 29

(26) s. ebenda, S. 29f.

(27) ebenda, S. 31

(28) s. ebenda

(29) ebenda

(30) ebenda

(31) s. ebenda, S. 32

(32) s. ebenda

(33) s. ebenda

(34) ebenda

(35) ebenda

(36) Michael Kotulla, Megafluten; in: Studium Integrale Journal Heft 1 Mai 2014, S. 4

(37) Editorial; in: Studium Integrale Journal Heft 1 Mai 2014, S. 1

(38) ebenda

(39) s. Michael Kotulla, Megafluten, ebenda, S. 8

(40) s. Editorial, ebenda

(41) s. Michael Kotulla, Megafluten, ebenda

(42) s. M. Kotulla, Hochgeschwindigkeitsverbindung zum Erdmantel – dramatisch schneller Aufstieg von Magma; in: Studium Integrale Journal Heft 1 Mai 2014, S. 55

(43) s. ebenda, S. 56

(44) s. ebenda

(45) s. M. Kotulla, Tamu-Massiv – einer der größten Vulkane des Sonnensystems; in: Studium Integrale Journal Heft 1 Mai 2014, S. 56

(46) ebenda, S. 57

(47) ebenda

Die folgenden Zitate s. http://www.wort-und-wissen.de/disk/d14/1/d14-1.html









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