Zurück in das verheissene Land
- Die Rückkehr der Juden nach Israel -





Zurück in das verheissene Land


Jerusalem


Gott hatte sein Volk vor die Wahl gestellt. Er hatte ihm große Segnungen verheissen, für den Fall dass Israel ihm, dem einzigen Gott folgen und gehorsam sein würde:

„Und es wird geschehen, wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, genau gehorchst, dass du darauf achtest, all seine Gebote zu tun, die ich dir heute befehle, dann wird der HERR, dein Gott, dich als höchste über alle Nationen der Erde stellen.
2 Und alle diese Segnungen werden über dich kommen und werden dich erreichen, wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchst.“
(5 Mose 28, 1-2)

Genau so aber sagte Gott seinem Volk voraus, was geschehen würde, wenn es seiner Stimme nicht folgen würde:

„Und ihr werdet aus dem Land herausgerissen werden, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen.
64 Und der HERR wird dich unter alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde bis zum andern Ende der Erde.
(5 Mose 28,63-64)

Bekanntlich traf die zweite Möglichkeit ein. Das Volk Israel wurde in einem jahrhunderte dauernden Prozess, beginnend ab dem Jahr 70 n.Chr. (Zerstörung Jerusalems durch die Römer) buchstäblich in die ganze Welt zerstreut, von einem Ende bis zum anderen. In alle fünf Kontinente verschlug es die einst einige Nation, denn sie hatte ihrem Herrn und Gott nicht gehorcht. Doch Gott ist voller Gnade. Sein Gericht währte nicht ewiglich. Schon die Propheten kündeten davon, dass Gott sein Volk wieder in das Land der Väter zurückbringen würde. Bereits im Jahr 1882 fand die erste große Immigrationswelle von Juden heim in das Land der Vorfahren statt. Der Höhepunkt dieser Entwicklung war sicherlich die Gründung des Staates Israel am 14. Mai 1948. Wir können mit eigenen Augen verfolgen wie seither Juden aus allen Ländern aller Kontinente zurückkehren in die angestammte Heimat.
So erfüllte sich, was bereits im Alten Testament durch die Propheten angekündigt wurde:

„So spricht der Herr, HERR: Ich werde euch aus den Völkern sammeln und euch aus den Ländern zusammenbringen, in die ihr zerstreut worden seid, und werde euch das Land Israel geben.“ (Hesekiel 11,17)

Sogar schon zu Moses Zeiten ließ Gott sein Volk prophetisch wissen, dass er sich einmal über ihr Schicksal erbarmen werde:
„Dann wird der HERR, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen. Und er wird dich wieder sammeln aus all den Völkern, wohin der HERR, dein Gott, dich zerstreut hat“ (5 Mose 30,3)

Die Rückkehr in das Land Israel erfolgte zunächst in Wellen. Die erste Welle (genannt Alija) fand wie bereits erwähnt im Jahr 1882 statt.
Hier eine Auflistung:

Erste Alija (1882–1903): etwa 25.000 Einwanderer aus Osteuropa, Russland, Rumänien und dem Jemen kamen überwiegend als Flüchtlinge vor Unterdrückung und Ausschreitungen nach Palästina, das damals zum Osmanischen Reich gehörte.

Zweite Alija (1903–1914): etwa 40.000 Einwanderer, vor allem aus Russland und Polen, kamen als Anhänger des „praktischen Zionismus“. Sie gründeten auch die moderne Arbeiterbewegung in Palästina.

Dritte Alija (1919–1923): 35.000 Einwanderer kamen vor allem aus Russland, aber auch aus Litauen und Rumänien

Vierte Alija (1924–1931): etwa 67.000 Einwanderer aus Polen und der Sowjetunion

Fünfte Alija (1932–1938): nach der Machtergreifung Hitlers; etwa 250.000 Einwanderer vor allem aus Deutschland

Alija Bet (Bet = 2. Buchstabe des hebräischen Alphabets = „sekundärer Aufstieg“ = illegale Einwanderung). 1939-1947. England hatte damals das Mandat des Völkerbundes über Palästina und riegelte das Land gegen Einwanderer ab. Dennoch gelang es einer großen Zahl von Juden unter schwierigen Bedingungen einzuwandern. Allerdings wurden auch viele z.B. auf Schiffen aufgegriffene Juden wieder zurückgeschickt, einige von diesen wurden später in Konzentrationslagern vernichtet.


1948 bis in die heutige Zeit begann dann eine neue Phase der Masseneinwanderung aus aller Welt.
15. Mai 1948 bis 31.12.1951 immigrierten Juden aus 70 verschiedenen Ländern in das Land der Vorfahren, die meisten von ihnen über den Seeweg.
1948 – 1957 war die Zeit der Masseneinwanderung aus den arabischen Ländern. Rund 650.000 Menschen aus den arabischen Staaten rund um Israel kehrten in die Heimat zurück.

1984-1985 Operation Moses. Unter dramatischen Umständen wurden etwa 10.000 Juden aus Äthiopien nach Israel gebracht.
1989 mit dem Sturz der Sowjetunion begann die Zeit der Masseneinwanderung russischer Juden. Über 1 Millionen Menschen sind seither nach Israel eingereist.
1991 Operation Salomon, (siehe Operation Salomon). 14.000 äthiopische Juden werden per Luftbrücke in das Land der Väter geflogen.

Motiv für die Rückkehr war oft die Verfolgung der Juden. 1881 -1884 wurden die Juden unter Zar Alexander III. in Russland verfolgt. Daher kam es 1882 zur ersten Alija. Die russische Revolution und die umfassenden Verfolgungen in der Ukraine ab 1917 haben entscheidend dazu beigetragen, dass Juden in großer Zahl zurückkehrten nach Palästina, wie Israel damals genannt wurde.
Ab 1933 folgte schließlich die schreckliche Verfolgungszeit durch die Nazis. Eine viertel Million Juden kehrten so in das Land der Vorfahren zurück. Bedingt durch die Staatengründung Israels 1948 kam es zu großen Verfolgungen der Juden in den umliegenden arabischen Ländern. Hunderttausende fanden so den Weg zurück in die alte Heimat.

In den 1970er Jahren ließ die Sowjetunion wieder Auswanderungen nach Israel zu. Von 1971 bis 1973 gelangten etwa 100.000 Sowjetjuden nach Israel. Ab 1989 folgte die zehnfache Menge nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion.
So bewahrheitete sich Jeremia 31,8 wo Gott ankündigt:
„Siehe, ich bringe sie herbei aus dem Land des Nordens und sammle sie von dem äußersten Ende der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende, sie alle zusammen; als eine große Volksversammlung kehren sie hierher zurück.“

Das Land des Nordens ist von Israel aus betrachtet die ehemalige Sowjetunion. Und die Zahlen belegen, dass es sich in der Tat um eine „große Volksversammlung“ handelte. Zuverlässig hat sich das Wort Gottes bewarheitet.


In Jesaja 11,11-12 heisst es:
„Und an jenem Tag wird es geschehen, da wird der Herr noch einmal seine Hand erheben, um den Rest seines Volkes, der übrig bleibt, loszukaufen aus Assur und Ägypten, aus Patros und Kusch, aus Elam, Schinar und Hamat und von den Inseln des Meeres.
12 Und er wird den Nationen ein Feldzeichen aufrichten und die Vertriebenen Israels zusammenbringen, und die Verstreuten Judas wird er sammeln von den vier Enden der Erde.“

Assur und Schinar: Assyrien war in der Antike immer ein Reich, dessen Kerngebiet (mit den Städten Ninive und Assur) sich im heutigen Nordirak befand. Der biblische Ausdruck Schinar bezeichnet den heutigen Südirak. In den Jahren 1941-2007 verließ die 150.000 Menschen starke jüdische Gemeinschaft den Nord- und Südirak.
Dies geschah nach etwa 2600 Jahren Aufenthalt in diesem Gebiet. Denn nach der babylonischen Gefangenschaft (6. Jhdt. v.Chr.) kehrten nicht alle Juden zurück in ihr Land. Eine große Zahl verblieb in Babylonien, dem heutigen Irak.

Ägypten & Patros: Patros bedeutet in etwa „Südland“. Damit wird das Gebiet Oberägyptens, das Niltal, welches sich in Nord/Süd-Richtung zwischen Kairo und Assuan erstreckt, bezeichnet. Ägypten steht hier vor allem für Unterägypten.
Die meisten der etwa 80.000 Juden, die um 1948 noch in Ägypten lebten, hatten ihren Wohnsitz in Kairo und Alexandria. In der Folge der Gründung des Staates Israel 1948 kam es zu schlimmen Verfolgungen der Juden in Ägypten. Dies führte zu einem Exodus der Juden hauptsächlich nach Israel. Heute gibt es nur noch einige wenige Juden in diesem Land, vor allem sehr alte Menschen.

Elam: Als Ländername bezeichnet Elam das große Gebiet eines altorientalischen Reiches im Südwesten des heutigen Iran. Es lag nördlich des persischen Golfes und östliche des Tigris. Elam ist in der Bibel ein Name für Persien bzw. für den Iran. Zwischen 1948-1978 verließen etwa 70.000 Juden den Iran. In der Folge der islamischen Revolution 1979 flohen weitere Zehntausende von Juden unter dramatischen Umständen aus dem Iran.

Hamat: Bezeichnet sowohl die heutige Stadt Hamah am Fluss Orontes, als auch das einst von dieser Stadt beherrschte Land in Nordsyrien. Der Name Hamat steht im Kontext von Jesaja 11,11 für das Land Hamat. Damit wird in der Bibel Syrien bezeichnet. In den Jahren 1948 bis 1964 kehrten insgesamt 26.000 Juden aus Syrien nach Israel zurück.

Kusch: der geografische Name Kusch bezeichnet das Gebiet südlich von Ägypten und zwar insbesondere das heutige Land Sudan, im weiteren Sinne aber auch Äthiopien. Die äthiopischen Juden erlebten im 20. Jahrhundert schlimme Verfolgungen und Unterdrückungen. Von 1980 bis 1982 wurden zur Beendigung dieses Schicksals etwa 2500 äthiopische Juden in geheimen Operationen nach Israel ausgeflogen. Unter gefährlichen Umständen wanderte eine große Gruppe von Juden zu Fuß bis über die Grenze nach Sudan. Am 21. November 1981 begann die Operation Moses. Sie endete am 5. Januar 1985. Jüdische Flüchtlinge wurden mit Bussen aus den sudanesischen Flüchtlingslagern zu einem Militärflughafen in der Nähe von Khartum gebracht. In einer streng geheimen Aktion wurden so 8000 Juden aus dem Sudan ausgeflogen. Durch Indiskretionen wurde die Aktion in den Medien bekannt. Dies führte zu einem vorzeitigen Abbruch der Unternehmung. Die arabische Welt reagierte mit Empörung. Die arabische Liga verurteilte sie als einen Akt der Piraterie und rassischen Diskriminierung. Trotz dieses Widerstandes der islamischen Welt verhandelten die USA geheim mit Khartum, um die weiteren äthiopischen Juden aus dem Sudan herauszuholen. In einer neuerlichen Rettungsaktion, die den Namen Operation Saba trug, wurden in der Nacht vom 28. auf den 29. Mai 1985 mit 6 Turboprop-Maschinen vom Typ 130C des US-Luftwaffenstützpunktes bei Frankfurt ca. 1000 Juden aus dem Sudan in das gelobte Land überführt.
1991 übernahmen eritreische und tigrinische Rebellen die Kontrolle von Addis Abeba. Der damalige Herrscher Mengistu Haile Mariam musste fliehen. In dieser Situation begann am 25. Mai 1991 die Operation Salomon. Dazu hier Näheres: Operation Salomon.


Rückkehr aus Jemen, Aden, Dschibuti und Eritrea

Psalm 107, 1-3:
„Preist den HERRN, denn er ist gut, denn seine Gnade währt ewig!
2 So sollen sagen die Erlösten des HERRN, die er aus der Hand des Bedrängers erlöst hat.
3 Die er gesammelt hat aus den Ländern, von Osten und von Westen, von Norden und vom Meer.“

„Meer“ aus Vers 3 wird in manchen Bibelübersetzungen -eigentlich korrekt- mit „Süden“ übersetzt. Gemeint ist das Südmeer. Israel hat ein Ostmeer (das tote Meer), ein Westmeer (das Mittelmeer) und ein Südmeer, das ist das Rote Meer. Jemen, Aden, Dschibuti und Eritrea sind alles Anrainer des Roten Meeres.
In den Jahren 1881 bis 1914 wanderten mehr als 1000 jemenitische Juden nach Palästina. So wurde Israel damals genannt. Noch heute kann man im Stadtteil Silwan südlich der historischen Altstadt Jerusalems, die Felslöcher sehen, in denen unter primitivsten und erbärmlichsten Umständen jemenitische Juden zur Zeit der ersten Alija hausten, in antiken Gräbern. Nach der Gründung des Staates Israel brach eine Verfolgung gegen die Juden in Jemen aus. In einer streng geheimen Operation wurde zwischen Juni 1949 und September 1950 nahezu die gesamte jüdische Gemeinde Jemens, etwa 49.000 Personen, mit Flugzeugen in das Land Israel gebracht. Zudem wurden etwa 6500 Juden aus Aden nach Israel geflogen, sowie etwa 500 Juden aus Dschibuti und Eritrea.

Rückkehr aus Europa

In Jesaja 11,11 ist auch die Rede von den „Inseln des Meeres“. Damit sind wörtlich insbesondere die Inseln und Küstenländer des Mittelmeeres gemeint. Der hebräische Ausdruck, der an dieser Stelle im Urtext der Bibel verwendet wird, ist schwer zu übersetzen. Gemeint in dieser Stelle ist aber Europa. Bei der fünften Alija (1932–1938) kamen allein 250.000 Juden aus Deutschland zurück in das Land der Vorfahren. Zwischen 1948 und1964 kamen über 100.000 Juden aus Polen, aus der Tschechoslowakei 40.000, aus Rumänien 119.000, aus Bulgarien 37.000, aus Ungarn 14.000, aus Jugoslawien 8000, aus Deutschland, Österreich und der Schweiz 12.000, Italien 1500, Frankreich 4000, England 2000, Belgien 1000, Holland 1000, Schweden 400, Spanien 400 und aus der Türkei 37.000 Juden.

Rückkehr aus Südafrika und Amerika

In Jesaja 43,5-6 heisst es:
„Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Vom Sonnenaufgang her werde ich deine Nachkommen bringen, und vom Sonnenuntergang her werde ich dich sammeln.
6 Ich werde zum Norden sagen: Gib her!, und zum Süden: Halte nicht zurück! Bring meine Söhne von fern her und meine Töchter vom Ende der Erde“

Auch Südafrika liegt von Israel aus betrachtet in südlicher Richtung. Auch aus diesem Land kehrten Juden in ihr Land zurück.
Und aus Nordamerika sind seit 1948 110.000 Juden nach Israel eingewandert.

Rückkehr aus China

Jesaja 49,12:
„Siehe, diese kommen von fern her, und siehe, die von Norden und von Westen und jene aus dem Land Sinim.“

Sinim ist die biblische Bezeichnung für China (das „Land der Sinesen“). Juden gibt es dort spätestens seit dem frühen Mittelalter, es gibt aber auch Spuren bis in vorchristliche Zeit hinein. Wegen der Oktoberrevolution 1917 und später wegen der Machtergreifung der Nazis sind Zehntausende Juden aus Europa nach China geflüchtet. Nach der Staatsgründung Israels war der Weg für sie offen in das Land der Väter. Und so kehrten viele dieser Juden zurück aus China nach Israel.

So bewahrheitete sich, was in der Bibel durch die Propheten Gottes vorhergesagt wurde. Aus aller Welt, aus den entferntesten Ländern brachte Gott sein Volk in das verheissene Land zurück. Und wir erleben in der gegenwärtigen Zeit mit eigenen Augen wie dieser Prozess andauert. Dies ist auch ein Beweis für die Zuverlässigkeit der Bibel. Das, was Gott ankündigt, wird auch wahr. Die Geschichte des auserwählten Volkes zeigt uns, dass Gott wirklich existiert und dass dieser Gott die Welt und die Geschichte in seinen Händen hat. Umso wichtiger ist es daher, auch dass eigene Leben in die Hand des allmächtigen Gottes zu legen.






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