Die geistliche Wiedergeburt
- und die Hintergründe -





Biblische, göttliche Wiedergeburt nach der Bekehrung




Die Veröffentlichung der Geschichte „Die Möwe Jonathan“ auf einer christlichen Internetpräsenz durch eine junge Frau, die an Gott und Jesus glaubt, inspirierte mich zu der folgenden Predigt über die biblische, göttliche Wiedergeburt nach der Bekehrung.

Die Möwe Jonathan

„Jonathan ist eine Möwe. Eines Tages war Jonathan draußen mit seinem Lehrer und fragte ihn "wo sind sie alle, Egon? .... Warum gibt es nicht mehr von uns?" Egon schüttelte seinen Kopf. Die einzige Antwort, die ich erkennen kann, Jonathan, ist die, dass Du ein so besonderer Vogel unter Millionen bist. Die meisten von uns haben sich seit jeher sehr langsam entwickelt. Wir gingen von einer Welt in die andere weiter, die beinahe die gleiche war, vergaßen sofort, woher wir gekommen waren, kümmerten uns nicht darum, wohin wir zu gehen bestimmt waren und lebten für den Augenblick. Hast Du irgendeine Vorstellung, durch wie viel Leben wir hindurchgehen mussten, bevor wir auch nur die leiseste Ahnung bekamen, dass das Leben mehr bedeutet, als fressen oder kämpfen oder die Macht im Schwarm. Tausende von Leben, Jonathan, Zehntausende! Und dann noch einmal hunderte von Leben, bevor wir begannen zu lernen, dass es so etwas wie Vollkommenheit gibt. Und noch einmal hundert, um eine Ahnung davon zu bekommen, dass es unser Lebenszweck ist, diese Vollkommenheit zu finden und zum Ausdruck zu bringen. Dieselbe Regel gilt jetzt natürlich auch für uns. Wir wählen unsere nächste Welt durch das, was wir in dieser lernen. Lernen wir nichts, dann wird die nächste Welt die gleiche sein, mit den gleichen Begrenzungen und Bleigewichten, die es zu überwinden gilt.“


Die New-Age-Bewegung

In den 70er Jahren dringt die aus Kalifornien/USA eindringende New-Age-Bewegung in Europa ein.
„U n s t e r b l i c h k e i t“ wird in Form von „Bewusstseinserweiterung“ durch „transpersonale Bewusstseinszustände“ auf dem säkularen Markt des Psycho- und Okkultbooms als Ware gehandelt und in Form von „Selbsterfahrungskursen“, „astrologischer Lebensberatung“ und „schamanistischen Ritualen“ (Schamanismus) verkauft.

Vermeintlich „Ewiges Leben“ wird zur Eigenschaft des Menschen auf einer „Stufenleiter spiritueller Evolution durch Wiedergeburt“ (Reinkarnation).

Reinkarnation bedeutet: Vorstellung von der Unsterblichkeit der aus dem Jenseits kommenden Seele, die nur vorübergehend auf dieser Erde weilt und sich stufenweise bis zur Vollkommenheit immer höher entwickelt.

Der „Glaube an die Macht des Bewusstseins“, an die Welt als „Einheit der Dinge“ und an eine kosmische Höherentwicklung (Transformation) sind die drei wichtigsten Merkmale dieses neuen Wirklichkeitsverständnisses.

In den frühen und heutigen Stammesreligionen existiert die Vorstellung der dem Tod nicht unterworfenen Identität des Menschen einer Mehrzahl von Seelen. Die Seele, der sog. Hauch, als Identitätsträger des Menschen, überlebt nach dem Tode und wird als menschliches oder tierisches Wesen u. a. als kleiner Mensch, Vogel, Schmetterling und Feuerfunken vorgestellt.


Die Esoterik und der Okkultismus

Im Grund kann man fast alle heutigen okkulten und esoterischen Weltanschauungsbewegungen als Neugnosis der Gegenwart bezeichnen, die ihren Ursprung in dem antiken Gnostizismus haben. Hiezu gehören die Theosophie, Anthroposophie, Rosenkreuzer, New-Age-Bewegung.


Synkretismus - Religionsvermischung

Die Vermischung von Elementen aus verschiedenen religiösen Traditionen ist ein in der Religionsgeschichte häufiger Vorgang. Der Synkretismus ist eine illegitime, die Reinheit des christlichen Glaubens gefährdende Vermengung mit außerchristlichen Elementen. Durch die Übernahme aus fremden Religionen wird das unterscheidend biblisch Christliche gefährdet.

Neue Religionen und religiöse Bewegungen sind häufig das Ergebnis eines bewussten (z. B. Manichäismus) oder unbewussten Synkretismus.

Synkretismus spielt auch bei der Entstehung und Gestaltung der klassischen Weltreligionen eine große Rolle (z. B. Buddhismus, Hellenismus, Hinduismus, Römisches Reich, Shintoismus, Taoismus, Parsismus).


Bekehrung, Wiedergeburt (= Errettung) und ewiges Leben im Licht der Bibel

Im alttestamentlichen Sprachgebrauch kennzeichnet „nefesch“ in nahezu definitorischer Weise das menschliche Sein als Leben. Die Seele ist zugleich Trägerin der Gefühle und des Gotteslobes, nie aber kommt ihr intellektuelle Tätigkeit zu.

Auch in der neutestamentlichen Auffassung vom Menschen herrscht diese Sicht vom Menschen vor, so dass „Psyche“ den lebendigen Menschen bezeichnet.

Die in den späten Schriften des Alten Testaments ausgedrückte Unsterblichkeitslehre drückt sich mit der Hoffnung auf Auferstehung aus und bleibt im Neuen Testament grundlegend. Sie wird nicht gedacht als Rückkehr des Menschen auf die Erde noch als Rückgabe des Leibes an die Seele, sondern als Auferstehung des Menschen durch Gott.


Die neue, zweite Geburt (Johannes 3, 1-21)

Als Nikodemus, ein Pharisäer und ein Oberster der Juden, in der Nacht zu Jesus kam, sagt Jesus zu ihm: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen“ (Joh. 3, 3).

Die Notwendigkeit der Wiedergeburt ergibt sich aus der Unfähigkeit des natürlichen Menschen, das Reich Gottes zu „sehen“ oder „hineinzukommen“. Wie begabt, moralisch oder gebildet der natürliche Mensch auch sein mag, ist er doch blind für die geistliche Wahrheit und unfähig, in das Reich hineinzugehen, denn er kann Gott weder gehorchen noch Ihn verstehen, noch Ihm gefallen.

Bekehrung ist das, was der Mensch tut. Er kehrt sich von dem alten, sündigen Leben ab (Umkehr oder Buße) und wendet sich Jesus zu. Das bußfertige Herz gibt sich dem Herrn Jesus hin und der Mensch nimmt Jesus im Glauben auf. Aufgrund der geschehenen Versöhnung leistet der Mensch dem Ruf Gottes Folge (2. Kor. 5, 20). Wiedergeburt ist das, was Gott tut.

Bekehrung ist das JA des Menschen zu Gott. Wiedergeburt ist das JA Gottes zum Menschen.

Bekehrung ist die menschliche Seite und Wiedergeburt ist die göttliche Seite ein und desselben Prozesses und Ereignisses.

Der Vorgang der Wiedergeburt ist für unsere Augen und Sinne nicht wahrnehmbar, weil es ein göttliches Wunder ist. Diese souveräne Handlung Gottes wird durch die Bekehrung des Menschen ausgelöst. Der Initiator zur Bekehrung ist nicht etwas der Mensch, sondern Gott selbst. Er legte den Urgrund schon vor Grundlegung der Welt (Eph. 1, 4). Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit Ihm selber (2. Kor. 5, 19).

Bei unserer natürlichen, leiblichen Geburt, kommen wir in dieses irdische Leben hinein und werden Bürger dieser Welt, also Erdenbürger.

Da wir alle einmal leiblich geboren sind, bezeichnet die Bibel diese zweite Geburt mit dem Anrecht auf das ewige (himmlische) Leben die Wiedergeburt. Wiedergeborenwerden ist ein passiver Vorgang, ebenso wie die natürliche Geburt. Die Wiedergeburt ist also notwendig, um in den Himmel zu kommen.

Wir bekommen durch die Wiedergeburt das göttliche Leben und somit in das göttliche Leben hinein und werden Bürger des Himmels, also Himmelsbürger.

(vgl. Psalm 51, 7; Jer. 17, 19; Mark. 7, 21-23; 1. Kor. 2, 14; Röm. 8, 7-8; Eph. 2, 3; Matth. 6, 33)

Die neue Geburt ist nicht eine Reformation der alten Natur (Röm. 6, 6), sondern ein Schöpfungsakt des Heiligen Geistes (Joh. 3, 5; 1, 12-13; 2. Kor. 5, 17; Eph. 2, 10; 4, 24).

Die Bedingung für die neue Geburt ist der Glaube an den gekreuzigten Christus (Joh. 3, 14-15; 1, 12-13, Gal. 3, 24).
Durch die neue Geburt wird der Gläubige ein Glied der Familie Gottes, des Leibes Christi, Seiner Kirche (Gal. 3, 26; 1. Petr. 1, 23) und ein Teilhaber an der göttlichen Natur und an dem Leben des Christus selbst (Gal. 2, 20; Eph. 2, 10; 4, 24; Kol. 1, 27; 2. Petr. 1, 4; 1. Josua 5, 10-12).

Und im Blick auf Hesekiel 36, 24-26 hätte Nikodemus über die neue Geburt Bescheid wissen müssen. Beachten wir die Übereinstimmung zwischen dem „reinen Wasser“, dem „neuen Geist“ und dem „neuen Herzen“ in der Stelle bei Hesekiel und dem „Wasser“, „Geist“ und der „neuen Geburt („wiedergeboren“) in Johannes 3, 3+7.

„Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter hineingehen und geboren werden?“ (Joh. 3, 4).

„Jesus antwortete: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen.


Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch,

und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist.



Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht; so ist jeder, der aus dem Geist geboren ist“ (Joh. 3, 5-8).

„Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann dies geschehen? (Joh. 3, 9).

„Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du bist der Lehrer Israels und weißt das nicht? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und unser Zeugnis nehmt ihr nicht an.

Wenn ich euch das Irdische gesagt habe, und ihr glaubt nicht, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch das Himmlische sage?

Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel als nur der, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen.

Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden,

damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben habe.
Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, *) nicht verloren geht, **) sondern ewiges Leben hat“ (Joh. 3, 10-16).


*) Glauben bezeichnet im Neuen Testament mehr als verstandesmäßiges Anerkennen einer Tatsache. Das Wort (griechisch „pistis“, Hauptwort; „pisteuo“, Zeitwort) bedeutet „haften an“, „sich anvertrauen“, „Vertrauen haben“, „sich stützen auf“, „trauen auf“ eine Person oder ein Etwas, und das schließt nicht nur das Zustimmen des Verstandes ein, sondern es ist eine Tat des Herzens und des Willens des betreffenden Menschen. „Wer an ihn glaubt“ ist gleichbedeutend mit „wer ihm vertraut“ oder „sich ihm (Christus) hingibt“. Glaube ist also gleichbedeutend mit dem Vertrauen, das nach dem Neuen Testament aus Glauben besteht und dem Annehmen dessen, was Gott geoffenbart hat. „Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht“ (Hebr. 11, 1).

**) Griechisch „apollymi“, übersetzt „verderben“, Mark. 2, 22; „verloren sein“, Matth. 10, 6; 15, 24; 18, 11; Luk. 15, 4.6.32. In keiner Stelle des Neuen Testaments bedeutet es ein Aufhören der bewussten Existenz oder des Bewusstseins. Im Gegenteil, es bedeutet hier den Zustand des bewussten Leidens, der ewig fortdauert und der die unvermeidliche Auswirkung der Sünde ist.


„Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn errettet werde.
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohn Gottes.
Dies aber ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse.
Denn jeder, der Arges tut, hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht bloßgestellt werden;
wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott gewirkt sind“ (Joh. 3, 17-21).


wiedergeburt


Eckhard Chmielewski



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