Werte am EGM

Bist du schon Mensch oder siechst du noch als Schüler?

Warum bist du an dieser Schule? Warum sind deine Eltern bereit, Schulgeld zu bezahlen? Vielleicht war das Sportprogramm oder das Tagesheim Angebot ausschlaggebend für deine Wahl.
Doch im Grunde ist es unser Schulträger, die Abtei Münsterschwarzach, die unser EGM „andersartig“ macht.
Laut Abt Michael Reepen soll die Schule herausfinden, wie sie jeden Einzelnen so fordern und fördern kann, dass sie/ er Wachsen und Reifen können. Das Ziel eines jeden Schülers möge sein, „der Mensch zu werden, den Gott mit ihm gemeint hat.“
Hat Gott einen Profi-Sportler mit einsen in Mathe und Deutsch gemeint? Als Schüler des EGMs haben wir Privilegien, die uns erlauben weiter zu gehen als bis zur nächsten Ex. Mit dem Potenzial, das wir in nächster Nähe um uns haben, können wir nicht nur Abiturient, sondern auch Mensch werden.
Schon jetzt verfügt das EGM über ein weitreichendes Bildungsangebot. An unserer Schule können wir Theater spielen, in Band, Orchester und Musical musizieren und in Dutzenden sportlichen Disziplinen unser Können unter Beweis stellen. In unterschiedlichsten Wahlkursen können wir zusätzlich handwerkliches und rhetorisches Geschick erlenen.
Aber wo ist bei all diesen pädagogisch wertvollen Beiträgen unser Grundsatz geblieben? Warum verstecken wir unser Bekenntnis?
Unser Hintergrund sind zahlreiche Mönche, die Kapelle und die Abteikirche als Zeichen dieses Bekenntnisses. Warum bekräftigen wir unser Christ sein dann so selten?
Es wird von keinem Schüler verlangt, gläubig oder überhaupt getauft zu sein. Doch die Mehrzahl der SchülerInnen hat sich für den gemeinsamen Weg mit Gott entschieden.
Warum schaffen wir es nicht, unsere Mitschüler / Kollegen an der Bereicherung „Glaube“ teilhaben zu lassen?
Wir müssen keine Bibelstudien betreiben, um auf das grundsätzliche Doppelgebot des Christentums zu stoßen: Liebe Gott und liebe deinen Nächsten.
Wenn jeder einzelne von uns begönne, nach diesem Gebot zu leben – wieviel erfüllter wäre dann unser schulisches Alltagsleben?
Sind es nicht die Pausen, das Miteinander, auf das wir uns an einem öden Mittwoch Morgen am Meisten freuen? Wir könnten beginnen, dieses Miteinander solidarisch und voller Liebe zu gestalten. Es würde keine Rolle mehr spielen, aus welchem Kaff der eine oder andere kommt. Wir wären vereint in diesem Grundsatz der Liebe zueinander.

Schon jetzt treiben viele Projekte unsere Talente voran. Doch wieviel weiter werden wir kommen, wenn wir alle an dem einen Strang aus Toleranz, Respekt und Liebe ziehen?
„Wenn nur ein paar gemeinsam losgehen, kommen einige mit“, singen die „Söhne Mannheims“. Als SchülerInnen des EGMs haben wir ungeahnte Verstärkung von hunderten Benediktiner Mönchen und der Schulseelsorge im Rücken. Wenn ein paar von uns erkennen, dass sie unterstützt werden um stark genug zu sein, zu verändern, ziehen sie mehr als 900 Schüler mit.


Judith Schunk



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