Was ich Jesus sagen würde
- Autorenwettbewerb Platz3 -






 

Das Gespräch mit Jesus

(Von Teodor Horvat, Kroatien)



Wenn ich eines Tages vor dem Herrn Jesus, lebhaft im Himmel oder hier auf der Erde, stehen oder knien würde, dann werde  ich mich zuerst bei ihm vor allem herzlich bedanken für alles, was er für uns Menschen schon gemacht hatte. Ebenso  möchte  ich ihm etwas über mich erzählen und mein Leben in seine Hände legen, denn er soll für immer mein Herr sein und ich möchte nur ihn nachfolgen.

Lieber Jesus, noch als Kind, war ich sehr lebhaft und hatte keinen Augenblick ruhe. Meine weit eröffneten dunkelbraunen Augen blitzten immer unaufhörlich rechts und links hin. Nach meiner  Meinung ich bemerkte alles, tadelte alles, wusste alles besser als die Anderen und hatte in allem Recht.  Aber es hatte sich  bald gezeigt, dass ich mit meinen Ansichten ganz falsch lag.

Als meine Schwester ein neues blaues Damenfahrrad bekam, war ich sehr glücklich und  wusste  ganz genau das jetzt ihr altes Kinderfahrrad nur mir gehört.

Meine Schule lag ganz am anderen Teil der Stadt und ich  musste  jeden Tag mit dem Fahrrad in die Schule fahren. Aber meiner Meinung nach war ich damals schon ziemlich groß und es gehörte sich einfach nicht, dass ich noch immer mit einem Kinderfahrrad zur Schule fahren muss. Darum nahm ich das neue Fahrrad von meiner Schwester und fuhr mit dem in die Schule. Ich könnte zwar einen Umweg durch den Park nehmen um schneller und sicherer in die Schule zu kommen aber am diesen Tag  wollte ich unbedingt durch die ganze Stadt fahren damit alle sehen, dass ich bzw. meine Schwester ein neues, blaues Damenfahrrad bekam. Noch wusste ich nicht, was ich an diesem Vormittag alles erleben sollte.

So kam ich mit dem Fahrrad bis an eine Kreuzung, es war niemand zu sehen und ich fuhr weiter. Aber hinter mir her näherte sich  ziemlich schnell ein Bus und konnte nicht mehr halten und auch nicht mehr vorbei fahren, weil aus der Gegenrichtung ein Auto kam. Und in diesem Augenblick geschah es! Der Busfahrer versuchte sein Bestes und wollte neben der Straße in den Kanal  abbiegen, aber dabei erwischte er mich und ich flog zusammen mit meinem schönen blauen Damenfahrrad in die Luft, dann fiel ich herunter und schlug mit dem Kopf gegen den Asphalt. Alles, was ich dabei hörte, war das Tuten einer Hupe, Bremsen quietschten, und dann folgte ein dumpfer Knall. Jemand verständigte gleich das Rote Kreuz und die Polizei. 

Der Krankenwagen kam sehr schnell und fuhr mich ins Krankenhaus.

Als ich mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht wurde, kam aus meinem Mund und Nase heraus eine Mischung von Blut und anderen Flüssigkeiten. Dass war ein Zeichen für  eine sehr schwere Kopfverletzungen mit inneren Blutungen im Kopf. Dort wurde ich zuerst gründlich untersucht und geröntgt.

Die Aufnahmen zeigten nichts Gutes. Dann kam die endgültige  Diagnose: Gehirnerschütterung und Gehirnprellung mit einem Bluterguss zwischen Schädeldach und Gehirn. Außerdem war die dritte Gehirnkammer etwas vergrößert, was auch sehr schlechte Folgen haben konnte. Dienst habende Ärzte kamen in mein  Krankenzimmer und gingen wieder heraus, dabei schüttelten sie mit dem Kopf und sprachen mit den Schwestern. Niemand hatte erwartet, dass ich den Tag überleben würde.

Meine Eltern kamen auch gleich zu mir ins Krankenhaus aber bevor  sie zu mir gingen, setzten sie sich für ein paar Minuten in die Hauskapelle, um zu beten.

Sie konnten mich nur durch eine Glasscheibe beobachten. Dort lag ich im Sterben, das war jedem ganz klar. Man konnte das ganz deutlich sehen. Ich war weit, weit weg von allem. Ich lag nur auf dem Krankenbett ganz still und teilnahmslos. Sie konnten nur mein ganz blasses Gesicht mit geschlossenen Augen sehen, alles anderes war zugedeckt und unter einem weißen Betttuch versteckt. Es tat ihnen so weh, mit ansehen zu müssen, wie schwach ich  war und wie ich  mit dem Leben kämpfte. Meine Eltern waren hilflos und hatten Angst, dass etwas Schreckliches geschehen kann.  Es war ganz still im Raum. Die Eltern kämpften mit den Tränen. Meine Schwester weinte vor der Tür und meinte, dass es vielleicht besser ist, wenn sie ihren Bruder nicht mehr sieht.

Die nächsten Tage  gehörten zu den schlimmsten in meinem Leben. Meine Eltern hatten sich soviel wie möglich im Krankenhaus aufgehalten.

Der Tag wollte kein Ende nehmen. Ein oder zweimal machte  ich die Augen ganz wenig auf, schloss sie aber gleich wieder. Schon am nächsten Tag  waren meine Augen weit offen, doch irgendwie verschleiert. Wovon? Von Angst oder Schmerzen, niemand wusste es ganz genau. Immerhin wirkte ich ruhiger aber das war ich ganz bestimmt nicht.

Meine Eltern  konnten nichts anderes tun als warten. Dabei waren sie oft in der Hauskapelle, um zu beten.  Sie fragten sich, was der Herrgott da für ein Spiel mit ihnen spielt, warum er sie quälte und ihr Kind so leiden ließ. Meine  Mutter traf einmal in diese Hauskapelle eine Nonne. Sie war besonders jung und schön.

«Sie haben bestimmt große Sorgen um Ihren Sohn», sagte sie. «Die kommende Tage und Monate sind für uns alle völlig unbekannt. Manche Tage bringen uns Glück und Freude, andere vielleicht Trauer und Leid. Die beste Art, diese neuen Wege zu gehen ist, sie mit dem Herrgott zu gehen. Der Grund ist einfach: Er kennt den Weg», sagte sie noch und plötzlich verschwand.

Für meine Mutter bedeutete, dass eine große Erleichterung, weil sie jetzt genau wusste, dass ich ganz bestimmt überleben wurde.

Sie traf auf dem Gang einen Dienst habenden Arzt und sagte: «Würden Sie mir bitte sagen wie geht es meinem Sohn?» «Es tut mir Leid», sagte er. «Im Augenblick sieht es nicht gut aus, sein Zustand hat sich in letzter Nacht schon wieder verschlechtert.»

«Wieso denn?»  Fragte meine Mutter mit Augen voller Tränen. «Gestern war doch noch alles in Ordnung.» «In so einem Fall kann sich leider alles sehr rasch ändern», sagte  er und ging weiter.

Aber schon am nächsten Tag  stellte sich heraus, dass ich eine ruhige Nacht gehabt hatte. Tags darauf  wollte ein Dienst habender Arzt mit meinen Eltern sprechen. «Ich muss Ihnen sagen, dass sich sein Zustand wesentlich verbessert hat, wissen Sie, was das bedeutet?»

Sie wussten es. Ich habe es  überstanden. «Gott sei Dank», sagte meine Mutter.

Nach einer gewissen Zeit wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen.

Als ich nach Hause kam, begann schon die Weihnachtszeit.

«Seht ihr, er ist nicht gestorben, ich habe es gewusst», sagte meine  Schwester. 

Das waren für mich und meinen Eltern besonders schöne und unvergessliche Weihnachten, mit einem ganz großen Tannenbaum bis auf die Decke. Auf dem Baum befanden sich ganz viele Lichtkerzen und ganz oben auf der Spitze ein schöner Weihnachtsstern. Unter dam Baum waren viele Geschenken und ein Bild. Auf dem Bild war ich mit dem schönen, blauen Damenfahrrad.

Nachdem, könnte ich eine Weile nicht selbstständig gehen und schon gar nicht mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Gewisse Gleichgewichtsstörungen und andere Gesundheitsprobleme habe ich bis heute noch. Aber mein Leben hatte sich ganz verändert, weil ich von Jesus Christus angenommen bin, denn er hat versprochen: "Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen".

Ich weiß heute dass auf der ganzen Welt viele gute und schlechte Menschen leben. Viele von ihnen denken, dass es genügt, manchmal in die Kirche zu gehen und sich die heilige Messe anzuhören. Oder gelegentlich in der Bibel zu lesen und zu beten. Sie glauben, dass Gott mit solchen äußeren Dingen zufrieden ist. Aber, die Bibel erinnert uns daran, dass jemand, der nur eines der Gebote Gottes gebrochen hat, an allen Geboten schuldig geworden ist. Und dass alle Menschen gesündigt haben: «Sie sind allesamt Sünder …». Aber der liebe Gott tat etwas ganz Wunderbares für alle Menschen. Er gab uns seinen neugeborenen Sohn. Jesus Christus, der Sohn Gottes, kam in unsere Welt und starb für uns Menschen. Jesu Tod und seine Auferstehung aus den Toten werden aber nur denen zugute kommen, die ihre Schuld vor Gott eingestehen und seine Vergebung annehmen. Der liebe Gott beurteilt uns alle nach seinem und nicht nach unserem Maßstab. Ihn interessiert nicht unsere Stellung in der Gesellschaft, auch nicht, was andere Menschen über uns sagen oder wie wir uns im Vergleich mit anderen sehen. Alle von diesen Menschen haben etwas gemeinsam. Sie sind alle nicht zufällig auf dieser Welt, sondern leben, weil Gott es gewollt hatte. Jeder von diesen vielen Menschen  ist ein Wunschkind Gottes. Gott kennt jeden Menschen mit Namen. Jeder Mensch ist für Gott wertvoll und er hat  alle Menschen lieb. Manche von diesen Menschen sind noch Kinder und andere schon Erwachsene. Alle leben in verschiedenen Ländern, haben verschiedene Hautfarben und sprechen auch verschiedene Sprachen. Einer von diesen vielen Menschen bin ich.

Herr Jesus, ich danke dir, dass du auch mich errettet und mir das neue Leben geschenkt hast.

Endlich  habe ich verstanden, warum du in diese Welt gekommen bist. In deiner grundlosen Liebe hast du uns alle sowie auch  mich erfasst. Du kennst mich und weißt um alle meine Schuld von meiner Kindheit an, sowie alle meine Sorgen – was für mich am besten ist und auch dass was ich jetzt nicht wissen kann. Du aber weißt alles, jedes schuldhafte Verhalten, jede falsche Regung meines Herzens alles ist bei dir aufgezeichnet. Ich bin vor dir, wie ein aufgeschlagenes Buch weil du immer in meinem Herzen bist und mein Lebensweg bestimmst.  So bitte ich dich jetzt: Vergib mir alle meine Schuld, die mir von Herzen Leid tut, und reinige mich gründlich.

Herr Jesus, ich glaube, dass du jetzt mich hörst und mir alle meine Schuld vergeben kannst. Ich kann es noch gar nicht fassen, aber ich vertraue dir unendlich. Und nun bitte ich dich ziehe du in mein Leben ein. Führe mich und leite mich auf dem Lebensweg, den du mir zeigst. Ich weiß, dass du es gut mit uns Menschen und mit mir meinst, darum will ich dir alle Bereiche meines Lebens anvertrauen. Bitte hilf mir dabei, all das abzulegen, was nicht recht vor dir ist und was dir nicht gefällt. Ich flehe dich an um mir  neue Gewohnheiten zu geben, die unter deinem Segen stehen. Und gib mir bitte ein gehorsames Herz, dass ich nur das tue, was du willst und was du von mir verlangst. Lass mich nicht auf mancherlei Einflüsse und allerlei Menschenmeinung achten, sondern öffne du mir den Zugang zur Bibel, dass ich dein Wort recht verstehe und danach lebe und handle.
Zuletzt möchte ich dich noch bitten, alle Menschen  mit dem liebenden Gott der Bibel in Einklang zu bringen, damit es nirgendwo auf der Welt mehr Kinder gibt, die Leiden und sterben.





Teodor Horvat






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