Unterwegs sein
- Andacht -





Unterwegs sein


Urlaub


„Hoch auf dem gelben Wagen sitz ich beim Schwager vorn,
vorwärts die Rosse traben, lustig schmettert das Horn …“


ja so war’s wohl damals – in der alten Zeit, als man dieses bekannte Volkslied sang. Die Art zu Reisen/des Unterwegsseins unterscheidet sich sehr von der heutigen Weise, wie und womit wir uns fortbewegen, wie kurz oder lange man unterwegs ist.

Damals musste eine weitere Reise sorgfältig geplant werden und war nicht immer bequem oder vom „lustig schmetternden Horn“ begleitet. Heute setzt man sich in den Flieger und hat bequem in wenigen Stunden weltweite Fernziele erreicht. Für kurze Besorgungen springt man mal eben schnell ins Auto, die Kinder werden oft mehrmals am Tag  chauffiert. Nur eines ist gleich geblieben: Man ist immer irgendwie unterwegs.

Urlaubszeit ist Reisezeit.

Seit meiner Kindheit kann ich mich erinnern, dass meine Eltern immer auf den Sommerurlaub gespart hatten. 3 Wochen ausspannen vom Alltagsstress mussten sein und schon lange vorher wurde die Reiseroute genau ausgesucht und berechnet. Damals fuhr man noch mit dem VW Käfer und scheute sich nicht, die Alpen zu überwinden, um die Adria zu sehen. Nach der Rückreise war man fast schon wieder urlaubsreif…

Trotzdem – man brauchte den Abstand vom Alltag, wollte Neues entdecken, wie die Schönheit und Vielfalt unserer Erde und Orte oder Gebäude besichtigen, neue Bekanntschaften knüpfen, neue Erfahrungen und Eindrücke sammeln, Kraft tanken, Zeit haben. So ist es sicher auch heute immer noch.

Sich einmal Zeit nehmen

Vielleicht auch mehr Zeit haben für Gott? Im Urlaub liest auch der mal wieder ein Buch, der es sonst nicht tut. Warum nicht mal z.B. im Neuen Testament lesen? Bei den Reisen des Apostels Paulus liest man viel über die Menschen, den damaligen Mittelmeer-Bewohnern, die er auf seinen Reisen besuchte, um ihnen das Evangelium von Jesus Christus zu predigen.

Mit Jesus zu Fuß gehen

Jesus selbst war ständig unterwegs und besuchte viele Städte und Ortschaften mit seinen Jüngern. Nicht überall war er willkommen, aber wo er hereingebeten wurde, waren die Menschen gesegnet und beglückt. Jesus reiste nicht mit einem Allrad-angetriebenen Wagen und komfortablem Reisegepäck und Visa-Card. Er und seine Jünger gingen zu Fuß zu den Menschen. Denn nur dann sieht man die „vielen kleinen Dinge am Wegesrand“, sieht man den Menschen, der dort sitzt und sich ausruht, einer der dort im Schatten liegt, weil er erschöpft ist, oder sieht den Arbeiter auf dem Feld. Da Jesus zu Fuß ging, hatte er Zeit, mit dem Menschen zu reden, ihm zuzuhören, ihn zu berühren. Er konnte sich zu ihm setzen und in die Augen sehen. Er konnte auf den Plätzen den Menschen zuhören und sich an den Kindern erfreuen. Viele Rucksack-Touristen schwärmen davon, wie sie Kontakte zu Einheimischen gepflegt haben. Jesus hat das immer schon so gemacht. Er ging mitten unter die Menschen.  Doch lesen wir auch an einigen Stellen in der Bibel, dass er Abseits ging, um mit seinem himmlischen Vater zu reden – er brauchte diesen innigen Kontakt mit Gott!

Jesus hatte ein Ziel in seinem Leben: Den Menschen Gott nahe zu bringen und ihnen von seinem Willen und seiner großen Liebe zu ihnen zu erzählen und dann letztendlich für uns zu sterben.

Ziele suchen

Für den Urlaub sucht man sich schöne Ziele aus, an die man dann gewisse Erwartungen hat. Wie sieht es mit unseren Lebens-Zielen aus? Haben wir uns eines/einige gesteckt? Habe ich das Ziel, Karriere zu machen, oder eine glückliche Ehe zu führen, viele Kinder zu haben, reich zu werden, fit und gesund zu bleiben, viel zu erleben, hilfsbedürftigen Menschen zu helfen, Gott nachzufolgen, nach seinem Willen zu fragen?  Ich denke, es ist gut einmal wieder darüber nachzudenken.

Sehr populär ist es geworden, auf gewissen Pilgerwegen, wie z.B. dem Jakobsweg in Spanien, zu wandern. Man erfährt dabei viel über sich selbst und über Gott, sagen viele, die einen solchen Weg gegangen sind. Sie hatten das Ziel vor Augen, das sie unbedingt – selbst mit Schmerzen und Anstrengung – erreichen wollten. In etlichen Büchern ist über solche Pilgerwege berichtet worden und es werden immer Kleinigkeiten erwähnt, die am Wegesrand zu entdecken waren und die Seele bereichert haben.

Vielleicht sollte ich mich mal wieder neu auf den Weg machen, überdenken, wohin will ich eigentlich unterwegs sein in meinem Leben?

Ich glaube es ist gut, mal wieder „zu Fuß“ unterwegs zu sein. Das heißt, bewusst Ausschau halten nach meinem Nachbarn/Mitmenschen/Kollegen. In Augenhöhe mit ihm gehen, ihm zuhören, ihm mein Interesse schenken. Wenn wir nur auf der „Überholspur“ fahren, sehen wir nur den Asphalt vor uns und nichts vom Leben um uns herum. Es gehört natürlich ein gewisses Planen dazu, dieses Ziel anzustreben und das bedeutet, Zeit zu investieren. Jesus nahm sich diese Zeit im Gebet mit seinem Vater – auf ihn hörte er!


Renate Ziert



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