Das Unkraut in der Ecke
- oder: Die Sünde in deinem Leben -




Das Unkraut in der Ecke









Als ich am Abend das Licht löschte, wurde es still im Haus.
Stille - endlich ist Ruhe eingekehrt.
In meinem Innersten aber tobte noch das Erlebte vom vergangenen Tag.
Ich hatte ein schlechtes Gewissen, denn an diesem Tag und den Tagen davor war einiges schief gelaufen.
Ich hätte mich selber dafür ohrfeigen mögen, doch das hätte nichts mehr geändert, denn Vergangenheit blieb vergangen.
Warum war ich nur wieder zurück gefallen in alte Verhaltensmuster?
Hatte ich denn nicht alles, was ich brauchte?
5 Jahre älter war ich geworden, doch kein Stück besser oder klüger... oh, warum hatte ich statt 2 Schritte vorwärts wieder 10 Schritte zurück gemacht?
Ich schlief ein und wusste zwar, dass Jesus dafür auch gestorben war, doch das machte mich nicht ruhiger, denn ich war mit mir selbst nicht zufrieden...

Und dann kam der Traum:
Ich stand an einer Straße und blickte ruhig über die Umgebung.
Es war unser Garten, die Rosen blühten, Himbeeren dufteten süßlich aus den Büschen. Es war warm, sonnig und ich fühlte mich wohl, denn was ich hier sah, war mir vertraut.
Dann erblickte ich in meinem Augenwinkel eine Pflanze, die schon lange in der Ecke gewachsen war. Ich hatte sie nie mit dem anderen Unkraut herausgerissen, aber sie gehörte auch nicht zu den Pflanzen, die ich angepflanzt hatte.
Ich wollte dieses Unkraut eigentlich schon herausreißen, letzte Woche, vor zwei Wochen...
Doch als ich sie mir nun näher anschaute, gefielen mir ihre Blüten. So wollte ich sie auch jetzt nicht herausreißen, denn auch wenn sie wild gewachsen war, so fand ich, stand sie gut in dieser Ecke und ich ging näher an ihre Blüten, um den Duft ein zu atmen.
Doch als ich im Traum nahe genug an dieser Pflanze dran war, griff dieses Unkraut mit einem Ruck nach mir und umschlang blitzschnell meinen Arm mit ihren Ranken.
Es wurde fester und fester, doch weil es mir nicht weh tat und mein Arm nicht verletzt wurde, tat ich auch jetzt noch nichts dagegen. Ich schaute die Blüten an und dachte wohl, solch eine schöne Pflanze kann nichts schlechtes sein...
Doch während ich hoffte, dass sie von allein irgendwann loslassen würde, schlangen sich die Blätter immer weiter um meinen Arm, meine Schulter und es wurde unangenehm. Der Druck wurde stärker, die Blätter dichter, die Stängel dicker...
Langsam überkam mich Angst. Mir tat es nicht weh, doch es war unangenehm.
Und schließlich, als ich einen Schritt von dem Ungetüm weg machen wollte, merkte ich, dass diese „schöne“ Pflanze sich so fest um meinen Arm gewickelt hatte, dass ich gar nicht mehr loskam.
Ich versuchte unruhig, mit der anderen Hand ein paar von den Blüten abzuzupfen, doch meine Hand war zu kurz.
Dann versuchte ich mit aller Kraft, den Stängel mit meiner Hand zu umfassen...
Doch die Pflanze war inzwischen so dick und fleischig geworden, dass ich auch das nicht mehr schaffte.
Ich konnte keinen Schritt mehr zurück oder zur Seite -
Vor Angst und Panik wachte ich auf...


Verschlafen, aufgekratzt blickte ich mich im Zimmer um und erinnerte mich im gleichen Moment daran, was ich über Träume und deren Sinn oder Unsinn wusste.
Und ich begann mit Gott zu reden:
„Wenn dieser Traum nicht nur ein Chaos aus meinem Unterbewusstsein war, und nicht nur dazu dienen sollte, mir Furcht zu machen, dann bitte erklär mir, was du mir damit sagen wolltest.“
Immer war das so, wenn Gott durch Träume zu Menschen sprach, dann gab es auch eine Erklärung, das wusste ich aus der Bibel.
Ich setzte mich auf und langsam legte sich die Aufregung wieder.
War es nur ein sinnloser Traum?
Doch die Erklärung kam sofort von Gott:
Die Pflanze ist Sünde, die du nie völlig aus deinem Leben herausgerissen hast. Sie wuchs und wuchs, du hast sie nie als gefährlich erachtet. Im Gegenteil, du hast auf ihre äußere Schönheit geachtet, hast sie sogar stehen lassen als Zierde für deinen Garten.
Du hast Sünde als schön empfunden und dich daran gefreut.
Meine Schönheit hast du auch gesehen, die angepflanzten Himbeeren, die Rosen, die Sonne, die dir warm übers Gesicht schien. Auch daran hast du dich erfreut.
Doch deine Sünde, jenes Unkraut, hat dich umklammert, dich daran gehindert, unbeschwert und frei dein Leben mit MIR zu leben und dich an meinen Geschenken zu erfreuen. Du konntest deinen Weg nicht unbesorgt mir mir gehen, weil dich das Unkraut angelockt und zurückgehalten hat...
Zwar hat es deinen Arm nicht verletzen können, nicht ein Kratzer war zu sehen, doch du konntest nicht vorwärts gehen.

Ich fiel auf die Knie und danke Gott für diesen Traum.
„Keinen Kratzer, keine Wunden hast du zugelassen, weil du mich trotz allem bewahrst.
Oh Vater, reiß das Unkraut meines Lebens heraus, an der Wurzel, befrei mich ganz und gar. Ich kann es nicht aus eigener Kraft, doch ich vertraue auf die Kraft, die in Jesus Christus steckt. Vergib mir meine Schuld und lass mich meine Sünde nicht mehr pflegen, als sei es eine Pflanze, die du dulden würdest.“


„Jetzt aber legt auch ihr das alles ab: Zorn, Wut, Bosheit, Lästerungen, schändliches Reden aus eurem Mund. Belügt einander nicht, da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt...“ (Kolosser 3,8-10)

Mögen wir doch alle rechtzeitig „Unkraut jäten“, bevor es uns gefangen nimmt und uns Angst macht...


Gaby Klaus







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