Die Taufe
- biblische Grundlagen -





Von begossenen Kleinen und patschnassen Großen




- Klärende Worte zum Thema Taufe -


In den letzten Jahren nimmt die Zahl der Jugendlichen und Erwachsenen in der Evangelischen Kirche zu, die sich nachträglich taufen lassen und wieder aktiv am Kirchengemeindeleben teilnehmen wollen, nicht zuletzt aufgrund des Jahres der Taufe 2011. Dabei wissen die wenigsten, was die Bibel tatsächlich über die Taufe lehrt.


Taufpraxis - Die Frage nach dem Wie

In Römer 6, 4 lesen wir, dass wir durch die Taufe mit Christus in den Tod hinein begraben worden sind, damit so, wie Christus durch die herrliche Macht des Vaters von den Toten auferweckt wurde, wir von nun an ebenfalls in dieser neuen Wirklichkeit leben.

Ausnahmslos jeder Mensch ist vor Gott schuldig. Doch Jesus fing sterbend am Kreuz buchstäblich den Zornesschlag des göttlichen Gerichts über unserem Leben ab und bezahlte stellvertretend für unsere Schuld. Jeder nun, der seine Verlorenheit vor Gott bekennt und im Glauben Jesus in sein Leben aufnimmt, empfängt totale Vergebung und das Ewige Leben. Er wird tatsächlich „von neuem geboren“!
Der Gläubige bezeugt nach seiner Wiedergeburt in der Taufe durch das Untertauchen den Tod, d.h. die Beerdigung seines bisherigen Lebens ohne Gott und durch das Auftauchen den Beginn des Neuen Lebens in Christus. Darum bezeichnen auch viele Gotteskinder die Taufe als „die fröhlichste Beerdigung auf Erden“!

Schauen wir uns zuerst den Kämmerer aus dem Morgenland in Apostelgeschichte 8, 26-40 an, der den Philippus nicht einfach bat, ihn aus seinem Wasserschlauch heraus mit Wasser zu begießen. Es heißt dort vielmehr: „Als sie nun so auf der Straße dahin fuhren, kamen sie an ein Gewässer. Hier gibt es Wasser, sagte der Kämmerer, was steht meiner Taufe noch im Weg? Er ließ den Wagen anhalten, und beide, Philippus und der Äthiopier, stiegen ins Wasser, und Philippus taufte (wörtlich baptizein = untertauchte) ihn.“
Die Geschichte endet bezeichnender Weise mit dem Hinweis, dass der äthiopische Finanzminister schließlich „seiner Straße fröhlich zog“.

Von unserem Herr Jesus selbst lesen wir in Matthäus 3, 16: „Als er nach seiner Taufe aus dem Wasser stieg, öffnete sich der Himmel über ihm und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.“
Johannes hatte ihn nicht begossen, sondern ganz und gar untergetaucht - Und diese Taufe des Johannes nahm die Urgemeinde schließlich zum Vorbild für die Glaubenstaufe!

Überhaupt ist der Gedanke des Untertauchens schon im Originaltext enthalten, denn dort wird das Wort baptizo / baptizein (=untertauchen) für taufen verwendet. Genau dieses Wort wurde auch gebraucht, wenn ein Schiff untergegangen und somit völlig im Wasser untergetaucht war. Taufen bedeutet also ganz praktisch: tränken, färben, untertauchen, versenken.


Taufpraxis - Die Frage nach dem Wer

Wie wir nun erkannt haben, ist die Taufe ein Zeichen für die zuvor persönlich erfahrene Errettung vom alten Menschen, vom alten gottlosen Leben.
Nach Hesekiel 18,20 ist ein Mensch nicht für die Sünden seiner Vorfahren, sondern ganz allein für die selbst begangenen verantwortlich. Ein Säugling jedoch hat weder gesündigt noch ist er zu einer eigenen Glaubensentscheidung fähig. Die Taufe kann nicht vorweg genommen werden, noch ist die Taufurkunde eine Anzahlung auf die Ewigkeit, die dann zusammen mit der Konfirmation als „Berechtigungschein für den Himmel“ gelten könnte.

Von den Verfechtern der Säuglingstaufe wird häufig der „Kerkermeister von Phillippi“ als Beweis für einen Familienvater mit getauften Kindern angeführt. Jedoch lesen wir tatsächlich in Apostelgeschichte 16,33-34: „Er ließ, nachdem Paulus ihm und allen, die in seinem Hause waren, gepredigt hatte, sich und die Seinen taufen (wörtl. untertauchen) und freute sich, gläubig geworden seiend mit seinem ganzen Hause.“
Von Kindern steht hier nichts, und selbst wenn welche im Hause waren, so hatten sie die Botschaft der Errettung gehört, verstanden und waren gemäß der Textaussage gläubig geworden. Somit hatten sie die Voraussetzung für die biblische Taufe erfüllt.

In der Bibel gibt es keinen einzigen Hinweis auf die Säuglingstaufe, wurde jene ja erst im zweiten Jahrhundert aus Furcht davor, dass eine Säugling in seiner unvergebenen Erbsünde sterben könnte, von der Kirche eingeführt, im Irrglauben, durch die Taufe käme die Vergebung der Sünden. Dabei ist, wie wir erkannt haben, die Taufe im Gegenteil (!) der nächste Gehorsamsschritt nach und das bildhafte Zeugnis für die zuvor persönlich erfahrene Erlösung von diesen Sünden, und nicht umgekehrt!

Eben darum ist es unverantwortlich, wenn eine Kirche an dieser Irrlehre festhält und die Gläubigen in falscher Sicherheit ohne echte Wiedergeburt wiegt. Einer verlorenen Gesellschaft nicht mehr klar und deutlich von Sünde, unerlässlicher Umkehr und Errettung zu predigen, ist unterlassene Hilfeleistung mit Todesfolge, ist buchstäblich lebensgefährlich für Zeit und Ewigkeit.


Was nun - Die logische Konsequenz

Wer also Jesus persönlich in sein Leben aufgenommen hat, ist durch das Wort Gottes aufgerufen, sich auch biblisch taufen zu lassen.

Das nachträgliche Begießen, wie es ja gerade in letzter Zeit vermehrt in der Evangelischen Kirche an Jugendlichen und Erwachsenen vollzogen wird, die als Säugling noch nicht besprengt worden waren, ist aus biblischer Sicht ganz klar zu verwerfen, schließlich ist sie nichts anderes als das Bekenntnis zur Irrlehre der Säuglingstaufe, von der wir ja soeben gesehen haben, dass sie null und nichtig in Gottes Augen ist. Und selbst wenn dieser als „Taufe“ bezeichneter Akt mal ausnahmsweise durch Untertauchen vollzogen wurde, ihm jedoch keine Wiedergeburt als Voraussetzung voran gegangen war, ist er völlig wertlos, da die Taufe, wie wir eben schon erkannt haben, niemals vorweg genommen werden kann und erst recht keine Vergebung der Sünden bewirkt. Keine kirchliche Amtshandlung macht uns zu Christen, zu Himmelsbürgern, sondern ganz allein unsere ganz persönliche Beziehung zum Herrn durch unsere Umkehr und die Wiedergeburt als Gottes Teil unserer Erlösung.

Wer als Christ dennoch an einer Säuglingstaufe oder einer Erwachsenenbegießung teilnimmt, sei es aus Furcht vor der Reaktion der lieben Verwandten bei einer Absage oder aus Liebe zum Täufling, der wiegt die anderen Geladenen und ggf. auch den erwachsenen Täufling in falscher Sicherheit. Eine Nichtteilnahme hingegen wäre ein deutliches Zeichen und würde so manchen zum nachdenken bringen und vielleicht am Ende sogar zur Umkehr bewegen!

Dennoch gibt es Leute, die sich immer noch weiter winden und argumentieren, es sei ja in der Bibel nirgends explizit beschrieben, dass die Menschen unter Wasser getaucht worden wären.
Was soll man zu soviel Starrsinn überhaupt noch sagen? Wenn jemand berichtet, er hätte Nahrung zu sich genommen, so geht man selbstverständlich davon aus, dass dies weder intravenös, noch über das Einreiben in die Haut, noch über eine Magensonde erfolgt wäre - nein, natürlich wissen wir, dass dieser Mensch gegessen und das Essen herunter geschluckt hat. Es steht nirgends explizit beschrieben, doch weiß jeder, was mit Nahrungsaufnahme gemeint ist.

Ich denke, wir haben nun ganz klar und leicht verständlich die Fakten dargelegt, und wer ein aufrichtiges Herz hat und die richtige Einstellung zum Herrn und seinem Wort, der wird spätestens hier die Diskussion um das Thema Taufe beenden und der Erkenntnis auch die entsprechenden Taten folgen lassen.


Joachim Kretschmann




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