Der Sonntagsgott
- und am Montag ist er vielleicht schon kein Thema mehr für uns -




Der Sonntagsgott





Stell dir einmal vor du hast einen Bekannten den du jede Woche sonntags von etwa zehn Uhr an bis elf Uhr besuchst.
Du kommst herein, begrüßt ihn vielleicht kurz und setzt dich auf sein Sofa. Du sagst ihm, wie toll du ihn findest – doch in Wirklichkeit kümmert er dich herzlich wenig ... und er weiß das sehr gut. Dann redet er mit dir, doch du starrst aus dem Fenster, zupfst an deinem T-shirt rum, zählst die Musterstriche an der Decke auf dem Wohnzimmertisch und bist froh, wenn er aufgehört hat und du gehen darfst. Du sagst ihm nicht wirklich tschüss und lebst dein Leben wie vorher ohne auch nur an diesen Bekannten zu denken, die nächsten sechs Tage weiter und machst dumme Witze über ihn.

Und der Bekannte weiß das alles und trotzdem lädt er dich zu sich ein – er hofft, dass du dich irgendwann ernsthaft für ihn interessiert. Wie wird dieser Bekannte sich wohl fühlen?

Denkst du jetzt: „Der ist ja wirklich total komisch zu dem Bekannten – so würde ich mich nie verhalten!“
Dann will ich dir sagen: Die Person kannst auch du sein! Gehörst du zu denen, die sonntags brav in die Kirche oder Gemeinde gehen, die Loblieder nett lächelnd mitsingen, das Vater Unser beten und auch das Glaubensbekenntnis, bei der Predigt jedoch lieber dem Nachbarn seine Schuhe beurteilen und froh sind wenn die Predigt aus ist? Gehörst du zu denjenigen die die Woche über so gut wie nie nach Gott fragen und die auch ganz bewusst seinen Namen missbrauchen? Und trotzdem wartet er auf dich, wartet, dass du nach ihm fragst, dich von ihm berühren lässt und ihn in dein Leben aufnimmst, ihn dir deine Schuld vergeben lässt und die Religion nicht nur als Nebensache ansiehst. Gott will, dass du mit ihm redest – zu ihm betest. Und er liebt dich, als wärst du schon perfekt ... und kein Mensch wird je perfekt sein können.

Und auch wenn du in der Gemeinde oder in der Kirche zuhörst – lass Gott nicht in der Kirchenbank sitzen und warten bis nächsten Sonntag – nimm ihn mit in deinen Alltag, er begleitet dich und ist dir treu, auch wenn du ihm mal wieder untreu warst. Gott ist ein Alltagsgott nicht nur ein Sonntags- und Feiertagsgott. Und er ist der einzige Gott.




Rahel Stangl









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