Sechs Wochen Liebe

Sommer war’s die Luft roch süß,
vielleicht war’s auch der Duft Deiner Haare,
ich kann es nicht mehr so genau sagen,
weiß nur, dass ich betört war
und an nichts mehr anderes denken konnte als nur an Dich.

Es war die schönste Zeit meines Lebens,
ein unvergesslicher Sommer zusammen mit Dir.
Nach all den Jahren der Suche
hatte ich Dich endlich gefunden
und wusste, dass ich Dich nie wieder loslassen wollte.

Sechs Wochen lang währte unser großes Glück,
und es verging kein Tag
an dem wir nicht unzertrennlich am Strand spazierten,
das Glück und die Liebe genossen
und nicht an den Tag des Abschiedes denken wollten.

Doch unweigerlich kam dieser Moment.
Als der letzte Urlaubstag gekommen war,
war ich fast betäubt vor Schmerz,
doch das Flugticket log nicht,
auch nicht nachdem ich es zum hundertsten Mal gelesen hatte.

Ich musste zurück, konnt’ es kaum fassen,
unbarmherzig schlug die Uhr ihr letztes Stündlein.
Du brachtest mich zum Flughafen,
konntest selbst kaum ein Wort von Dir geben,
und schweigend saßen wir zusammen in der Abflughalle.

Dann wurde mein Flug aufgerufen,
ich hatte schon längst mein Gepäck aufgegeben,
doch ich vermochte es nicht, meine Hand von Deiner zu lösen.
Zweiter Aufruf, letzter Aufruf,
und schließlich drang aus den Lautsprechern sogar mein Name.

Aus dem Fenster sahen wir, wie mein Flieger startete,
er startete ohne mich.
Da flog mein Gepäck in die Heimat,
doch es war mir egal,
denn was war schon Gepäck im Vergleich mit der Liebe?

Glücklich schauten wir uns in die Augen,
die Liebe war stärker als jede Vernunft.
Das Band, das zwischen uns war,
es war zu stark,
als dass uns je etwas auseinander reissen konnte.


© Edwin Groene

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