Die Sanduhr
- christliches Gedicht -





Die Sanduhr




Grafik: Juliane Waldeck (www.musikalisch-werben.de)


Die Zeit durch eine Sanduhr rinnt,
mal, scheint es, langsam, mal geschwind.
Ein Jeder glaubt, dass Ewigkeit
wär noch im Glase, doch nur Zeit,
endlich und so rasch vergangen,
als Körnchen ist im Glas gefangen.

Wenn wir tausend Pläne machen,
an Morgen denken, fröhlich lachen,
meinen wir, im ob’ren Teile
der Uhr sei Sand für eine Weile,
die an Unendlichkeit gemahnt;
kein sanft Geriesel uns dann warnt.

Doch manchmal macht ein Schicksalsschlag
zur Nacht uns auch den hellsten Tag.
In uns’rer Sanduhr hat sich unten
doch schon manches Korn gefunden,
das zeigt, dass die Unsterblichkeit
Wunschtraum nur war in froher Zeit.

Dann fühlen wir, wie uns’re Uhr
abläuft schnell und schneller nur.
Das Dasein, das uns endlos schien,
neigt sich stets mehr dem Ende hin.
Doch fasst bei der Gelegenheit
ein mancher Mensch den Wert der Zeit.

Korn auf Korn fällt in der Uhr,
nicht alles frohe Stunden nur.
Es läuft der Sand, es rinnt die Zeit,
wenn sie verflossen, ist’s soweit.
Doch wenn der Sandstrom neigt sich auch,
war Leben nie nur Schall und Rauch.

Darum kann ich auch heiter bleiben,
wenn kleine Körnchen abwärts treiben,
darf gerne leben, oftmals lachen,
auch wenn Leiden Schmerzen machen.
Spür‘ ich ja: Durch des Sandes Rinnen,
werd‘ ich am Ende nur gewinnen.

Wie viel Sand in uns‘rer Uhr,
bestimmt der Herr der Stunden nur.
Wenn einst das letzte Restchen fällt,
womit zuende diese Welt,
weiß ich, dass nach Erdenleben
uns die Ewigkeit gegeben.




Maria Sassin



weitere Texte dieser Autorin:
Mit Gott gehen
Zuversicht
Mutter Gottes
"Christus lebt" & "Osterfreude"
Vorfrühling
Gelassenheit
Zum neuen Jahr
Naher Vater
Durch Lachen und Weinen
Gottes Charts
Stille Zeit
Stille Quelle







• für www.christliche-autoren.de


www.christliche-autoren.de - Ein evangelistisches Projekt gläubiger Christen.
In Kooperation mit Lichtarbeit & Aussteiger berichten & Qigong