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Philipper Brief


Philipperbrief




Thema: Die Einheit der Christen muss aufrecht erhalten werden
Schlüsselwort: Alle
Schlüsselverse: 4,1-4
"Daher meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und mein Siegeskranz, steht in dieser Weise fest im Herrn, Geliebte! Die Evodia ermahne ich, und die Syntyche ermahne ich, dieselbe Gesinnung zu haben im Herrn! Ja, ich bitte auch dich, mein rechter Gefährte, stehe ihnen bei, die in dem Evangelium zusammen mit mir gekämpft haben, auch mit Klemens und meinen übrigen Mitarbeitern, deren Namen im Buch des Lebens sind.
Freut euch im Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch!"






Der Brief
(ausführliche Gliederung: Philipperbrief)

1. Europäer sollten diesen Brief besonders schätzen, denn er wurde an die erste europäische Gemeinde gerichtet (Apostelgeschichte 16,9-40). Durch einen Ruf, den Paulus in einer Vision empfing (Apg. 16,9) kam das Evangelium bei der zweiten Missionsreise des Paulus zu den Philippern. Die erste bekehrte Christin in Europa überhaupt, die uns in der Bibel vorgestellt wird, ist die Purpurhändlerin Lydia (Apg. 16,14). Später bekehrt sich hier auch ein Kerkermeister, der Paulus und Silas während einer Gefangenschaft in Philippi bewachen sollte (Apg. 16,25).

2. Ein Bischof nennt diese Schrift "eines der schönsten und lieblichsten Gebiete im Buche Gottes". Obwohl der Philipperbrief nicht zu den bemerkenswertesten oder tiefsinnigsten der Paulusschriften gehört, so ist er doch eine der lieblichsten. Er ähnelt einem Liebesbrief an die Philipper, die in ihrer Hingabe an Paulus alle anderen übertrafen. Durch diesen Brief erhalten wir Einblick in das Herz des Apostels.

3. Es ist nicht ganz klar, von wo aus dieser Brief geschrieben wurde. Da Paulus offensichtlich in Gefangenschaft war, als er den Brief schrieb (Phil. 1,7.13.17), kommen Rom oder Cäsarea in Frage, wo Paulus in der Tat in Haft war. Zwar war Paulus auch in Jerusalem in Haft, dort ging es aber um gesetzesmäßige Anklagen, von denen im vorliegenden Brief nirgends die Rede ist. Es gibt aber Ausleger, die davon ausgehen, dass der Philipperbrief von Ephesus aus geschrieben worden ist, auch wenn uns von einer Gefangenschaft des Apostels dort in der Bibel nichts berichtet wird. Dennoch wird in 2 Kor. 1,8ff von einer großen Bedrängnis des Paulus in Asia berichtet, dessen Hauptstadt Ephesus war. Hier könnte also auch eine Gefangenschaft eingeschlossen sein. Wir können aber nicht abschließend sagen, von wo (und somit wann) dieser Brief nun tatsächlich geschrieben wurde.

Bemerkenswerte Punkte

a) In diesem Punkt wird kein einziges Mal aus den alttestamentlichen Schriften zitiert.
b) das Wort "Freude" bzw. "Freuet euch", kommt in jedem Kapitel vor (1,4.18.25.26; 2,2.18.28; 3,1; 4,1.4.10).
c) Merke das wiederholte Vorkommen des Wortes "Sinn" (bzw. "Seele", "Gesinnung" usw.): 1,27; 2,2.3.5; 3,15.19; 4,2.7.
d) Der Heilige Geist wird nur dreimal erwähnt, aber jedesmal mit besonderem Gewicht: 1. Handreichung des Geistes (1,19); 2. Gemeinschaft des Geistes (2,1); 3. Gottesdienst im Geiste (3,3).
e) Dr. Pierson nennt diesen Brief "die Bilanz des Jüngers"; denn hier zeigt der Apostel, worauf der Jünger zu verzichten hat und welchen Ausgleich er dafür bekommt - und dass ein Überschuss zu seinen Gunsten vorhanden ist (3,4-14).
f) Dieser Brief enthält weniger Tadel und mehr Lob als alle anderen Briefe.

Die Gemeinde

Die Gemeinde in Philippi war wegen ihrer Freigebigkeit bekannt. Wiederholt hatten die Philipper dem Paulus in seiner Not gedient (4,15.16). Als sie davon hörten, dass er in Rom gefangen gehalten wurde, ließen sie ihm wieder durch die Vermittlung des Epaphroditus Hilfe zukommen (4,10.18), der sich aber bei seiner Ankunft eine Krankheit zuzog, die beinahe tödlich ausgegangen wäre. Irgendwie hatte eine Nachricht von dieser Krankheit die Philipper erreicht und sie beunruhigt; nachdem er sich erholt hatte, wollte Epaphroditus sie gern persönlich darüber informieren (2,25-28), darum schrieb Paulus diesen Brief, den Epaphroditus übermitteln sollte.

Zweck

1. Der Brief erfüllte einen zweifachen Zweck: Erstens wollte Paulus den Philippern für ihre großzügige Gabe danken. Aber er verfolgte noch ein ernsteres Ziel. Durch Epaphroditus hatte der Apostel von einer Auseinandersetzung erfahren, die den Frieden in der Gemeinde und ihre Vollmacht gefährdete.

2. Schon von Anfang an hatten in jener Gemeinde Frauen eine wichtige Rolle gespielt. Zwei der führenden Frauen hatten sich gestritten (4,2). Es ging bei der Auseinandersetzung wahrscheinlich um die Lehre christlicher Vollkommenheit - merke, wie diese Wahrheit hier hervorgehoben wird. Anscheinend hatten die anderen Gemeindeglieder Partei ergriffen und somit die Gemeinde gespalten.

3. Beobachte, wie Paulus die Einheit wiederherzustellen versucht. Er lehnt es ab, zwei Gruppen anzuerkennen, und benutzt daher immer wieder das Wort "alle" (wer dieses Wort mit einem Farbstift bei jedem Vorkommen anstreicht, wird überrascht sein). Er hielt den Frauen keine Moralpredigt; aus weiser Rücksicht erwähnt er sie erst gegen Ende des Briefes. Stattdessen versucht er, ihre Gedanken mit einer Vorstellung von der Größe des Herrn zu erfüllen, und betont immer wieder Jesu Demut, Sanftmut und Langmut. Er bietet ebenfalls recht dringliche Ermahnungen zur Einheit (Zum Nachdenken: 1,27; 2,1-3; 3,15.16; 4,2).

4. Manchmal ist die Meinung vertreten worden, dieser Brief hätte nach Kolosser stehen sollen, statt Epheser und Kolosser zu trennen, da diese ein gemeinsames Thema behandeln. Aber bei weiterem Überlegen kann man nur dankbar sein, dass der Philipperbrief an seiner jetzigen Stelle steht. Im Epheserbrief geht es um die Gemeinde als den Leib Christi und um die mystische Einheit, die zwischen ihm und seiner Gemeinde besteht. Im Philipperbrief wird uns gezeigt, wie diese Einheit aufrecht erhalten oder aber zerstört werden kann.



Gruß


an alle (1,1-2)

1. Merke, wie Paulus seine Absicht betont, an ALLE zu schreiben.

2. "Zu Philippi" - aber (Gott sei Dank) - "in Christus Jesus".



Gebet


für alle (1,3-11)

Die Gebete des Paulus ergeben stets aufschlussreiches Studienmaterial. Hier betet er "mit Freuden", dass "ihre Liebe mehr und mehr reich werde" (sie soll keine blinde Liebe sein); dass sie guten Geschmack haben möchten; dass sie ernsthaft und "erfüllt mit Früchten der Gerechtigkeit" seien.



Christus verherrlicht


durch die Gefangenschaft des Paulus - Ermutigung für alle (1,12-30)

Seine Gefangenschaft führte zu einer breitflächigen Verkündigung des Evangeliums, obwohl viele nur aus unwürdiger Motivation predigten. Aber die Liebe des Paulus zum Herrn (Vers 21) und die Leiden der Philipper würden den Herrn verherrlichen, solange sie einig blieben.



Die Demut Christi


als Beispiel für alle (Kapitel 2)

Da der Hochmut der Feind der Einheit ist, beschreibt Paulus die Demut des Herrn, damit die Philipper ein Vorbild haben (Verse 1-5). Die siebenfache Demütigung und Erhöhung Christi (Christushymnus Verse 6-11). In der Gesinnung Jesu wird der geistliche Hochmut geheilt.



Warnungen


an alle (Kapitel 3)

1. vor Irrlehrern (Verse 1-3)

2. vor Selbstgerechtigkeit (4-6)

3. vor absoluter statt wachsender Vollkommenheit (7-14; vgl. 1,6.9; 2,12.13)

4. vor heuchlerischen Christusbekennern (15-19)


Ermahnungen an alle (4,1-20)

Die Philipper werden aufgefordert

- einig zu sein (1-3)
- sich zu freuen (4)
- sich selbst zu beherrschen (5)
- Gottes Frieden walten zu lassen (6-7)
- im Denken vorsichtig zu sein (8)
- zufrieden zu sein (Quelle der Zufriedenheit) (11-14)


Grüße


von allen und an alle (Kapitel 4,21-23)

1. Gegrüßt werden "alle Heiligen".

2. Es grüßen "alle Heiligen", sogar Heilige aus des Kaisers Hause!


ausführliche Gliederung: Philipperbrief

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