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PhilemonbriefThema: Die Praxis brüderlicher Vergebung wird anhand eines Beispiels mit Nachdruck gefordert. Private Korrespondenz des Paulus Von allen Privatbriefen des Paulus ist der Brief an Philemon der einzige, der erhalten geblieben ist. Er ist der kürzeste Brief des Apostels - ein wahres Kleinod. Die Geschichte, die aus dem Brief hervorgeht Ein Sklave des Philemon (der ein wichtiges Mitglied der christlichen Gemeinde in Kolossä war), Onesimus, war fortgelaufen und hatte sich, anscheinend mit Geld, das er seinem Herrn entwendet hatte, nach Rom begeben. Dort geriet er unter den Einfluss des Paulus, bekehrte sich und bewirkte durch seinen dankbaren und selbstlosen Dienst, dass der Apostel ihn liebgewann. Aber er blieb nach dem Gesetz der Sklave des Philemon. Paulus durfte ihn deshalb nicht für immer in seinem Dienst behalten. Problem und Strategie des Paulus 1. Paulus wollte den weggelaufenen Sklaven vor der strengen und grausamen Strafe bewahren, die er nach dem römischen Gesetz verdient hatte. Und er wollte Philemon versöhnlich stimmen, ohne Onesimus zu demütigen - den Übeltäter loben, ohne seine unerlaubte Handlungsweise zu beschönigen. Wie sollte das aber geschehen? 2. Paulus empfand, Onesimus, der Sklave, dürfe seinem empörten Herrn nicht allein begegnen; er wählte deshalb Tychikus als Vermittler. Dann schrieb er diesen persönlichen Brief an Philemon und gab ihn Onesimus mit. In diesem Brief äussert sich Paulus mit vorbildlichem Taktgefühl und vorbildlicher Höflichkeit. Um es Philemon zu erschweren, dem Schuldigen nicht zu verzeihen, und ihn nicht wieder einzusetzen, empfiehlt ihn Paulus der ganzen Gemeinde (siehe Kolosser 4,9). Der Brief ist wertvoll... 1. als Einblick in den Charakter des Paulus. Wir erfahren mehr über das Wesen eines Mannes aus seiner Privatkorrespondenz als aus seinen veröffentlichten Schriften und lernen hier Paulus kennen als einen höflichen, liebenswürdigen, demütigen, heiligen, selbstlosen Mann. 2. als ein Beispiel für die Weisheit und das Taktgefühl des Paulus. Der Brief ist ein Meisterwerk, ein Modell gnädigen, taktvollen und sensiblen Bittens. 3. als Illustration der vom Evangelium bewirkten gesellschaftlichen Veränderung. Man hat gesagt, dieser Brief stütze die Sklaverei und verteidige sie. Kann Sklaverei aber existieren, wenn die Verse 16 und 17 beherzigt würden? Wir haben hier ein gutes Beispiel für den veränderten Einfluss des Evangeliums, das sein Ziel durch Überzeugung und nicht durch Dynamit zu erreichen sucht. 4. als Analogie der Erlösung. Der Sünder ist Eigentum Gottes, doch er ist nicht nur von ihm, seinem Herrn, weggelaufen, sondern hat ihn auch bestohlen. Das Gesetz gesteht ihm das Recht auf Berufung zu. Er nimmt seine Zuflucht bei Jesus, wird von neuem geboren und findet in ihm seinen Fürsprecher. Er kehrt zu Gott zurück und wird nicht als Sklave, sondern als Sohn angenommen, da Jesus bereits seine Schuld gesühnt hat. Schlüsselwort und Analyse 1) Das Schlüsselwort dieses Briefes lautet: Annehmen. Merke, wie Paulus das Wort in den Versen 12.15.17 (je nach Übersetzung u.U. abweichend) wiederholt und jedesmal einen deutlicheren Ton anschlägt.
Gruß (1-3) Lob des hervorragenden Charakters des Philemon (4-7) Fürbitte für Onesimus (8-21) Gruß und Briefschluss (22-25) |
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