Nachtengel
- christliche Kurzgeschichte -





Nachtengel




Die Nacht bricht an und ich liege noch wach in meinem Bett. Das Fenster ist weit geöffnet, denn es ist eine laue Sommernacht. Der Wind bewegt sacht die Blätter des großen alten Kastanienbaumes vor meinem Fenster. Es ist, als träume der alte Riese von vergangenen Zeiten und wiegt sanft seine dicht belaubten Zweige hin und her. Leise rauscht und klingt es durch die stille warme Nacht und der große runde Mond bricht zwischen den Ästen des alten Baumes hervor wie eine silberne Scheibe. Das zarte Klangspiel, das in den Ästen der Kastanie hängt, zaubert die wundervollsten Töne hervor.
Die Gardinen vor meinem Fenster blähen sich leicht durch den warmen Windhauch auf und von ferne schmettert eine Nachtigall einsam ihr Lied. Leise stehe ich auf, stelle mich ans offene Fenster und schaue nach oben zum sternklaren Himmel. Die Nacht ist so klar. Das Sternenzelt sieht aus wie tausende glitzernde Diamanten auf einer tiefblauen Samtdecke.
Viele Menschen fragen sich: „Sind wir alleine im Universum? Gibt es da noch etwas jenseits unserer Vorstellung? Wer hat das alles gemacht? Was kommt danach? Sind wir wirklich alleine?“

Nein, das glaube ich nicht! Schon die Bibel schreibt, dass hier nichts dem Zufall überlassen wurde und hinter all dieser Schönheit ein ewiger Schöpfer steht und wirkt.
Beim Betrachten des Sternenzeltes kommt mir automatisch jene Bibelstelle aus dem Buch HIOB ins Gedächtnis, die besagt, dass die Engel vor Gottes Thron „Morgensterne“ genannt werden. Dass sie alle miteinander jauchzten, als sie sahen, wie ihr Schöpfer unsere Welt ins Leben rief. Die Engel haben ihre besonderen Aufgaben als dienstbare Geister. Sie behüten, beschützen, leiten und trösten uns Menschen in allen Lebenssituationen. Die Cherubinen haben vier Flügel und die Serafinen haben sogar sechs Flügel, berichtet die Bibel. So einen herrlichen Boten mal zu sehen begehre ich mehr als alles andere. Vielleicht gibt es ja auch einen „Engel der Nacht“, denke ich mir.
Er sitzt still an den Betten der Menschenkinder, tröstet die Einsamen und Kranken, trocknet heiße Tränen und legt seinen mächtig, starken Arm um sie.

Leise schleiche ich mich wieder in mein Bett, um die Nachtigall nicht zu stören, weil ich mir einbilde, sie könne mich hören und ihren wundervollen Nachtgesang beenden.
Nochmals rufe ich mir die letzten Minuten in Erinnerung und meine Augenlider werden schwer. Das leise Klingen des Windspieles im Baum, das Rauschen der Blätter, die Arie der Nachtigall und das sanfte Säuseln des Windes lassen mich in einen friedlich- tiefen Schlummer fallen.

Nein! Wir sind nicht alleine im Universum! Engel Gottes sind um uns herum und sie sind mächtige Helfer, die einst einmal unser Grab bewachen und uns am Auferstehungsmorgen als Erste begrüßen werden. Dann wird es keine Trennungslinie mehr geben zwischen der diesseitigen und der jenseitigen Welt. Ach wäre es doch schon Morgen!


Maria Heischreiber


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