Motherhood rocks
- Mutterschaft meint Dich! -



Motherhood rocks









Nachdem ich im April 2005 an einer Mütterkonferenz der amerikanischen Organisation, mit dem klingenden Namen „Hearts-At-Home“, unter der Leitung der Gründerin Jill Savage, teilgenommen hatte, veranlasste mich die Dankbarkeit und Begeisterung für die Gründerin dazu, mich auf eine Volunteerliste einzutragen. Nun wollte ich also auf ehrenamtlicher Basis mithelfen, die nächste Konferenz, nämlich diese hier, vorzubereiten. Da war dann dieses erste Treffen aller Freiwilligen und mir wurde gesagt, dass man mit ca. 200 Teilnehmern rechne. Ursprünglich wollte ich mit Nadelocchi meinen kreativen Teil dazu beitragen. 200 Teilnehmer sind viele.
Ich hatte mir nämlich vorgestellt selber Karten zu gestalten und mit Occhiwerken zu schmücken. Diese Idee wird zunehmend schlechter.

Als ich das Thema, die große Überschrift hörte, nämlich „motherhood rocks“, das man ja echt nicht stimmig übersetzen kann, drängte es in mir, mich in geschriebener Form mit dem Thema Mutterschaft auseinanderzusetzen.

Mutterschaft, so finde ich, beginnt eigentlich im Geiste. Nämlich mit der Frage:
Bin ich bereit mein Leben hinten an zu stellen und mich ganz und gar anderen zu widmen? Bin ich auch bereit meinen Körper einem mir unbekannten Wesen 10 Lunarmonate zur Behausung zur Verfügung zu stellen? - mit allen, mir bis zum Eintritt der Schwangerschaft unbekannten Konsequenzen?
Wenn man es so weiterspinnt, dann ist das für jede Frau ein riesiger Schritt ins Ungewisse. Ein Schritt bei dem man mit dem ganzen Wesen, seinem ganzen Sein, ein „FIAT“ ausdrückt. Der ganze Mensch sagt neugierig: ES WERDE, nämlich wiederum ein neues Wesen.
Ist das nicht fantastisch, wie kühn und voller Vertrauen wir Frauen sind?

Nebenbei bemerkt, welcher Mann schafft es so ein überzeugtes Vertrauen in das Leben auszudrücken und sich einer Dimension zu öffnen, die seinen Verstand gänzlich sprengt?
Ich glaube, dazu hat Gott uns Frauen geschaffen. Darin liegt unsere Stärke. Dieses Urvertrauen in das gottgewollte Leben an sich.
Wenn wir  dann endlich in guter Hoffnung sind, wird uns ganz Neues offenbar. Das Wissen um den Menschen der in unserem Bauch heranwächst mag mitunter ein  mulmiges Gefühl hervorrufen. Das ist die Zeit der so genannten Frühschwangerschaft. Man weiß, das Baby ist da, aber man spürt es noch nicht. Da können dann sehr gemischte Gefühle auftreten. Zum einen ist da die Sehnsucht endlich Bewegungen des Winzlings zu fühlen, zum anderen gesellt sich auch die Angst vor den körperlichen Folgen einer Schwangerschaft. Der dicke Bauch, die Wurstbeine, die Streifen und so weiter.
Doch sobald man die ersten Tritte und Bewegungen spürt, wird der ganze Fall greifbar und erfahrbar. Die Schwangerschaft verliert ihre abstrakten Züge. Erst jetzt beginnt die Beziehung zum Ungeborenen real zu werden. Für mich ist das ein riesiges Wunder. Da entsteht aus praktisch nichts ein neuer fertiger Mensch. Es ist einfach unglaublich.
Wenn der Entbindungstermin naht ist die Sehnsucht danach, endlich wieder am Bauch schlafen zu können, in erfüllbare Nähe gerückt.
Gleich die erste Nacht, nach der Geburt meiner ersten Tochter, streichelte ich - so wie immer während der letzten Monate - meinen Bauch, um danach in Lachkrämpfen über mich selber aus zu brechen.
Irgendwie wird man da völlig überrumpelt. Da war man Monate lang, quasi, alleine und benötigte keine Hände um das Kind zu tragen- und urplötzlich liegt es neben dir im Bett. Also, ich stand völlig neben mir, als in der Nacht, während meines Wochenbettes, ein Baby schrie und nach meiner Brust verlangte.

Dann kommt der Moment wenn das Baby samt Mutter endlich nach Hause darf, wo vielleicht sogar schon Geschwisterkinder neugierig auf den Neuankömmling warten. Bei meinen beiden Töchtern hätte ich vor Freude und Stolz, solchen entzückenden Wesen Heimat geben zu dürfen, an Ort und Stelle explodieren können.
Da liegt plötzlich ein kleines warmes Bündel Mensch in dem Bettchen, das man sorgsam Wochen zuvor bereitet hat.
Sobald dann die ersten Wochen mit dem Baby verlebt wurden, die wohlwollenden aber anstrengenden Babyschauer, das Haus wieder verlassen haben, stellt man sehr erstaunt fest, dass auch der Partner wieder zum Kind wird. Der Schrei nach Zuwendung wird vielerorts vom Kindesvater lauter artikuliert als vom Säugling. Die junge Mutter hat nun mehr Kinder als erwartet, die um Aufmerksamkeit buhlen.
Die Crux dabei ist, dass man von niemandem je davor gewarnt wurde, oder zumindest informiert.
Ich glaube nach all meinen Betrachtungen bisher kann man „motherhood rocks“ am Besten wie folgt übersetzen.

Mutterschaft meint Dich. Genau Dich und alles was Dich zu dem macht, der du bist. Es fordert dich ein. Deine ganze Kraft, Energie und Ausdauer.

Dennoch schenkt sie mir folgende Einsicht.

Vater im Himmel, Du Schöpfer des ganzen Universums, du bist so unendlich gut zu uns Frauen. Welch ein Vertrauen setzt du, Gott, in uns Mütter, wenn Du Deine Geschöpfe in unsere Obhut übergibst.
Wir sollten uns das stets vor Augen halten, wenn das Baby nur schreit, oder die Kleinkinder mal wieder nicht ins Bett zu bringen sind.
Letztlich sind die Kinder wie auch wir Deine wunderbaren Ideen, und unsere Hände die Blumen in Deinem reichen Garten. Es liegt allerdings an uns welche Früchte sie tragen.

So bitte ich Dich, Vater im Himmel, lass unsere Hände zu Dir wohlschmeckenden Früchten gereichen. Auf dass diese Mütterkonferenz zu einer sättigenden Düngung Deiner Ideen wird. Amen.








Diane Legenstein (2006)






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