Meine Bekehrung
- wie Jesus Christus rettet -





Meine Bekehrung




1975. Wieder einmal hatte ich meine Arbeit verloren. Es war mir egal. Es störte mich nicht. Wie ich Miete bezahlen und wovon ich leben sollte, es war mir egal. Zum Arbeitsamt ging ich nicht. Es gab ja Nachbars Garten bei dem ich mich bediente. Denn es war ja Sommer und alles wuchs und gedieh prächtig.
Und die Miete schuldete ich auch schon 3 Monate. Mein möbliertes Zimmer müllte so langsam zu. Es ging irgendwie alles an mir vorbei.
Doch dann kam der Zeitpunkt, wo ich mir Gedanken machte, wie es wohl weitergehen sollte. Der Sommer war vorbei und die Tage wurden immer trister und grauer. Es wurde immer früher dunkel und kälter. Auch gab es nichts mehr in Nachbars Garten, zumal ich auch erwischt worden bin. Hunger und Durst trieb mich umher.
Um es etwas abzukürzen. Irgendwann verzweifelte ich so langsam. Die Vermieterin drohte mir endgültig mit dem Rausschmiss aus dem möblierten Zimmer. Und es blieb nicht bei der Drohung. Aber sie war so fair, das sie mir noch 3 Monate Zeit gab, um mir etwas anderes zu suchen. Aber wie soll man was finden, wenn man kein Geld und keine Arbeit hat.
Da saß ich also in meinem Zimmer und verfiel in Selbstmitleid. Ein Bekannter hatte mir 20 DM geliehen, so hatte ich erst einmal wieder was zu futtern. Und jemand in der Stadt hatte mir so ein Neues Testament und Flyer gegeben. Das nahm ich auch nur an, weil ich dort etwas kostenlos zu essen und trinken bekam.
Als ich nun so dasaß und grübelte, fiel mein Blick auf diesen Flyer. Ganz groß stand drauf, "Dir ist deine Schuld vergeben." Und darunter, "denn Jesus starb für dich am Kreuz." Natürlich hatte ich schon von Jesus gehört und kannte auch so in etwa die Geschichte. Aber halt nur eine Geschichte. So dachte ich. Dann nahm ich das NT zur Hand und schlug so ein paar Bibelstellen nach. Johannes 3,16 war natürlich dabei. Und auch 1. Korinther 6, 9 -11. Und noch eine interessante Stelle. 1. Johannes 1,9. Die sprachen mich alle sehr an, aber es war halt "nur eine Geschichte."

Irgendwann, ich nagte mal wieder am Hungertuch, total verzweifelt und fertig mit der Welt, in Selbstmordgedanken verfallen, lief ich am Fluss entlang. Es waren 10°C minus. Soll ich es machen??? In der Tasche hatte ich noch einige Schlaftabletten. Die hatte ich mal vor einiger Zeit vom Arzt bekommen. Die nimmste mal alle schön auf einmal. Gehst auf den Anleger und wartest die Wirkung ab. Und wenn du kurz vorm wegdämmern bist, lässt du dich einfach ins eiskalte Wasser fallen. Und im Hinterkopf tönte es, "Jesus ist für dich da." "Komm zu Ihm." Oh Mann, wie mich das nervte. "Ich komm ja gleich", höhnte ich den Gedanken entgegen.
Langsam ging ich auf den Anleger hinaus. Die Hand schon in der Tasche wo die Pillen waren. Dann passierte es. Der Anleger war aus Metall. Eis hatte sich gebildet. Es ging alles irrsinnig schnell. Die Beine glitten weg. Keine Chance mich irgendwo festzuhalten. Kopfüber flog ich in das eiskalte Wasser. Wie gesagt, wir hatten 10°C minus. Der Schock war groß. Es blitzte und donnerte in meinem Kopf. Nach einer Weile, als ich begriff was passiert war, schaffte ich es doch an Land zu kommen. Wut war in meinem Bauch. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Das seltsame war, als ich so aus dem Wasser kam, es war keine Kälte da. Ich fror nicht oder so. Obwohl meine Kleidung an manchen stellen schon gefror, setzte ich mich auf eine Bank. Mir war nicht kalt. Ein bisschen kühl vielleicht, aber nicht so dass ich es spürte. Ich zitterte nicht einmal. Der Griff in meine Tasche war ernüchternd. Die Tabletten waren weg. Was sollte das? Jetzt wäre der richtige Moment gewesen. Aber sie waren einfach nicht mehr da. Ich kochte vor Wut. Vielleicht 10 Minuten hockte ich so da und fing doch so langsam merklich an zu zittern. Vielleicht ergibt sich ja eine anständige Lungenentzündung die du nicht überlebst. Somit wäre das Ziel auch erreicht. Aber es kam alles sehr viel anders.
Auf einmal hörte ich Schritte und so ein hechelndes Geräusch welches von einem Hund herrühren musste. Ein Mann, ca. 40 Jahre alt, Vollbart und einen Schäferhund an der Leine. Er bemerkte mich und bemerkte wohl dass etwas nicht stimmte. Mein Zittern und meine derzeitige Aufmachung verrieten mich wohl. Er sprach mich an. "Was ist mit ihnen passiert? Sie sind ja klitschnass." Ich wollte antworten, aber ich bekam keinen Ton heraus. Die Kälte zeigte ihre Wirkung. "Kommen sie, sie müssen sofort ins Warme und trockene Sachen anziehen. Vorher aber heiß baden. Ich wohne gleich in der Nähe. Kommen sie." Kaum in der Lage aufzustehen schaffte ich es dann doch mitzugehen. Meine Gedanken in diesem Moment, "warum latscht du jetzt mit? Hattest du nicht vor einfach sitzen zu bleiben und zu verrecken?" Es gab einfach keine Erklärung. Am Ziel angekommen stellte ich fest, das es der evangelische Pastor war und das hier das Pfarrhaus. "Giesela!! Lass schnell warmes Wasser in die Wanne und ruf mal Klaus an, das er mal vorbeikommt. Hier ist jemand ins Wasser gefallen und hat schon eine ganze Weile so nass auf der Bank gesessen." Klaus war ein Freund vom Pastor. Und dieser war Arzt.
Mir viel gleich das herzliche Verhalten der Menschen hier auf. So kannte ich es gar nicht. Irgendwas stimmt hier nicht.
Ich genoss das Bad. Oh Mann tat das gut. Ich schloss die Augen und genoss. Ich schlief ein, bis mich auf einmal ein Klopfen aus den Träumen riss. "Alles in Ordnung?" "Ja. Danke. Alles Ok." In trockene Sachen gehüllt marschierte ich in die Küche. Dort stand heißer Tee und etwas zu essen da. Klaus war auch mittlerweile gekommen und stellte eine Unterkühlung fest. Der Pastor meinte, "Bevor wir jetzt mit dem Verhör beginnen", er grinste, "soll er erstmal richtig ausschlafen. Denn ich denke das es da etwas gibt, was dein Versuch sich umzubringen..." "Woher wissen sie das?" entgegnete ich entrüstet und war mir auch sofort klar, dass ich mich verraten hatte. "Nun, ich denke sie saßen nicht einfach so auf der Bank, weil es so schön kalt war, sondern weil Gott es nicht zulassen konnte sein Kind sterben zu lassen. Er schickte mich zur richtigen Zeit los um sie zu finden. Aber jetzt legen sie sich erst einmal hin und schlafen mal aus. Morgen können wir reden." Er lächelte. "Werden sie die Polizei holen?" fragte ich. "Das ist nicht nötig. Zumal das auch nicht helfend wäre." entgegnete er.
Am nächsten Tag schien mal wieder die Sonne. Es muss wirklich noch sehr kalt draußen geworden sein. Es glitzerte alles vor Raureif. Aber es sah sehr beruhigend aus. Das Fenster vor dem wir saßen ging Richtung Garten heraus. Ein toller Anblick.
Die Herzlichkeit von Wolfgang, so hieß der Pastor, machte mich sehr redselig. Ich erzählte ihm so nach und nach meine Geschichte. Auch das ich keine Arbeit hatte und die Wohnung gekündigt sei. Und es nicht mehr weiterginge. Keine Ahnung was nun werden soll.
"Auch hier wird Jesus dich nicht hängen lassen. Glaube mir." sagte er.
Um es kurz zu machen. Mit der Hilfe von Wolfgang und Gott, das weis ich heute, regelten wir alles. Ich meldete mich arbeitslos und bekam sogar rückwirkend vom Entlassungstag mein Arbeitslosengeld. So konnte ich meine Mietschulden bezahlen und den meisten Leuten das geliehene Geld zurückgeben. Manche erließen mir auch die Schuld.
In der Zwischenzeit besuchte ich immer öfter die Gebetsabende von Wolfgang. Ein charismatischer Kreis. Aber ich fühlte mich sehr wohl dort.

Meine Bekehrung

Es ist kurz vor Weihnachten. Ich habe mittlerweile wieder Arbeit und es läuft alles sehr gut. Ich bin sehr zufrieden.
Also marschiere ich am Donnerstagabend wieder zur Gebetsstunde. Aber irgendwie ist es anders als sonst. Ich fühle mich total anders. Ein wohliges Gefühl überkommt mich. Es ist so, als würde ich beim Eintreffen in der Gebetsstunde ein riesiges Geschenk bekommen. Und was für eins. Jesus Christus.
Die Stunde beginnt. Wir begrüßen uns herzlich. Es ist eben wie in einer Familie. Ich habe so etwas noch nie erleben dürfen wie hier. Zuhause bei meinen Pflegeeltern wo ich früher war, bekam ich immer nur Prügel und Spielzeug war nicht erlaubt, auch wenn ich manchmal was heimlich zugesteckt bekam.
Wir saßen also alle im Kreis. Wie immer. Jeder brachte so seine Anliegen vor oder erzählte was er so die Woche über erlebt hatte. Diese wohlige Wärme die ich schon die ganze Zeit verspürt habe wurde immer stärker. "Was ist los?" dachte ich. Wirst du krank?
Dann wird es still. Einer nach dem Anderen fängt an zu beten. Ich habe eigentlich immer nur so dabei gesessen und zugehört. Aber diesmal ist es anders. Viel anders. auf einmal sprudelt es aus mir heraus. Ich kann nicht mehr an mich halten.

Das Gebet

"Ja, Jesus. Hier bin ich. Du siehst mich und Du siehst mein Leben. Du kennst mich von Grund auf. Du weisst was ich denke und fühle. Du weisst einfach alles über mich. Du hast mich damals nicht sterben lassen als ich mich aus dem Leben einfach davonmachen wollte. Ja Herr Jesus. Heute will ich es tun. Du hast mich überzeugt. Ich übergebe Dir mein Leben. Führe Du und mache Du mit meinem Leben was Du für richtig hältst. In Deine Hände lege ich mein Leben. Gestalte Du es. Amen."

Amen!! hörte ich, wie die anderen es sagten. Mir liefen die Tränen über das Gesicht. Ich konnte nicht mehr an mir halten. Ich heulte los. Dabei kann ich doch keine Gefühle zeigen. Geschweige denn Heulen. Aber diesmal war es anders. Jesus Christus hat seine Arme ausgebreitet und mich angenommen in Seine Gemeinschaft.
Ich war so glücklich. Diese Gefühle kann man einfach nicht beschreiben.
Wolfgang saß 3 Plätze neben mir. Und er heulte.
Diese Gebetsstunde war keine Gebetsstunde mehr. Es waren Gebetsstunden.
Ich hatte den großen Schritt, den größten in meinem Leben getan. Jesus ist zum Mittelpunkt in meinem Leben geworden.

Amen!


Michael Dimke





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