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Markus Evangelium


Das Evangelium nach Markus




Thema: Jesus als Diener
Schlüsselwort: Handeln
Schlüsselvers: 10,45
"Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele."





Verfasser

1. Der Verfasser dieses zweiten Evangeliums war kein Apostel, sondern ein Mitarbeiter der Apostel.

2. Er war der Sohn einer der "neutestamentlichen" Marias, die offensichtlich gut situiert war (Apostelgeschichte 12,12)

3. Er war ein Neffe des Barnabas; seinetwegen stritten sich Paulus und Barnabas (Apostelgeschichte 15, 36-41)

4. Man nimmt an, dass Markus sich durch den Dienst des Petrus bekehrte; jedenfalls wurde er später zum Begleiter des Petrus und schrieb dessen Erlebnisse nieder.

Ursprung

Die frühen Kirchenväter, insbesondere Klemens von Alexandrien, beschreiben den Eindruck, den die anschaulichen Predigten des Petrus hinterließen, und den Wunsch der Hörer, das Gehörte auch schriftlich zu besitzen. Sie seien zu Markus, dem Begleiter des Petrus, gekommen, um ihn zu bitten, die Worte seines Meisters aufzuschreiben. Markus habe eingewilligt, darauf einzugehen, und Petrus habe seine apostolische Genehmigung erteilt. Justin, der Märtyrer bezieht sich auf das Werk und nennt es die Memoiren oder auch: Das Evangelium nach dem heiligen Petrus.

Zweck

1. Es wurde, so glaubt man, in Rom für die Römer geschrieben. Folglich finden wir hier: sehr wichtige Bezugnahmen auf das Alte Testament. Jüdische Ausdrücke werden erklärt (3,17; 5,41; 7,11.34; 14,36); auch jüdische Sitten (7,3-4; 14,12; 15,42). Lateinische Ausdrücke werden häufig gebraucht, z.B. Legion, Centurio (Luther: Hauptmann) usw.

2. Der ganze Ton des Buches spiegelt den energischen und impulsiven Charakter des Petrus wider und passte deswegen hervorragend zum Wesen des römischen Bürgers, der ein betriebsamer Mensch, ein aktiver Mensch war.

3. Es zeichnet ein Porträt des Herrn Jesus als eines Dieners und vorbildlichen Arbeiters. Da es dem durchschnittlichen Römer kaum um Lehre oder Unterweisung, sondern hauptsächlich um die Handlung ging, werden in diesem Evangelium die Taten, nicht aber die Worte des Herrn hervorgehoben.

Analyse

Dieses Buch trotzt beinahe jedem Versuch, einer Analyse, denn es ist mit Handlungen gefüllt. Doch lassen sich fünf klare Abschnitte erkennen:



Jesus, der Diener

Seine Geburt und Identität (Kapitel 1,1-11)

1. Kein Geschlechtsregister wie bei Matthäus, keine Geburts- oder Kindheitsgeschichte. Diese wären bei der Beschreibung eines Dieners unangebracht.

2. Er ist der Diener aller, nicht nur der Juden.

3. Der Diener ist der Sohn Gottes. Erklärt (Vers 1) / Angekündigt (Vers 2).

4. Er wird durch den Heiligen Geist für seinen Dienst ausgerüstet.

Lektion: Auch wir können Gott nicht wohlgefällig dienen, bis wir durch den Glauben an Christus Jesus zu seinen Kindern geworden sind und das Zeugnis und die Kraftausrüstung des Geistes besitzen.

Seine Treue (Kapitel 1,12-13)

1. Nur hier wird berichtet, dass Jesus bei seiner Versuchung "bei den (wilden) Tieren" war.

2. Bevor David seinen Dienst antreten konnte, musste er auch mit wilden Tieren kämpfen ( 1 Samuel 17,34-36)

3. Der göttliche Diener blieb Gott treu.

Lektion: Wir müssen Gott treu bleiben und durch seine Gnade ein Überwinderleben führen, ehe wir im Dienst recht gebraucht werden können.

Charakter und Wesen seiner Arbeit (Kapitel 1,14 bis 13,37)

1. Der weise Diener - wir sehen, wie er andere zur Arbeit schickt (1,14-20; 2,13.14; 3,14-19; 6,7-13).

2. Der Diener hat Vollmacht über Dämonen, die Elemente, den Tod und in der Lehre (1,21-28; 4,35-41; Kapitel 5; 6,47-51; 9,14-29).

3. Ein zärtlicher, liebevoller Dienst des Erbarmens (1,29-34.40-45; 5,41; 6,34; 8,2; 10,13-16.21).

4. Sein Dienst als Ergebnis des Gebetslebens (1,35; 6,46; 14,32-41).

5. Eiliger, aktiver Dienst ohne Ärger und Sorgen (1,36-39).

6. Ein Diener hat nie Feierabend, nicht einmal im eigenen Haus (2,1-12.15-22).

7. Der Dienst kostete ihn sehr viel: Trauer (3,5), viele Seufzer (7,34; 8,12) und schließlich den Tod (8,27-38).

8. Dienst der Selbstverleugnung (3,20; 6,31).

9. Als ein Diener lehrte Jesus göttliche Wahrheiten in einfacher Sprache (Kapitel 4; 9,33-37; 12,1-12; 1,22; 12,37).

10. Trotz Verachtung und Missverständnisse setzte er seinen Dienst fort (6,1-6).

11. Bei diesem Dienst wurde auch auf den Dienst anderer geachtet (9,38.40; 12,41-44).

Lektion: Er ist das Vorbild; möge unser Dienst dem seinen immer ähnlicher werden.

Sein Gehorsam bis in den Tod (Kapitel 14+15)

1. Wie der Ochse war er sowohl zum Dienen als auch zum Opfer bereit; Jesus leistete beides.

2. Sein Sterben war ein unersetzlicher Dienst, und zwar für uns!

3. Merke: 14,51-52. Es wird angenommen, dass der Junge bzw. junge Mann Markus selbst gewesen ist.

Auferweckt und verherrlicht (Kapitel 16)

1. Jesus ist auferstanden! Auch seine Auferstehung kann aus dem Blickwinkel des Dienens betrachtet werden.

2. Bedeutsam die Worte: "Und Petrus" (Vers 7).

3. In Vers 20 ist Jesus immer noch der Arbeiter, der jetzt in Zusammenarbeit mit seinen Dienern wirkt.



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