Lukas und die Weihnachtsdiebe
- weihnachtliche Kurzgeschichte für Kinder -








Lukas und die Weihnachtsdiebe (3)



Weihnachtsdiebe

Der nächste Tag begann wie jeder andere. Lukas hatte gut geschlafen. In der Nacht hatte er von einer großen Katze geträumt, die den Weihnachtskuchen auffressen wollte. Er und Marco waren kleine Mäuse und wollten den Kuchen retten. Aber die Katze war viel zu groß. Da verkleideten sie sich als großer Hund und vertrieben die Katze. Und am Ende aßen sie den schönen Weihnachtskuchen selbst auf. Der Traum erinnerte ihn wieder daran, dass heute eine große Aufgabe anstand. Wie es Marco wohl erging? Hoffentlich hatte er auch gut geschlafen, damit sie für die Rettung von Weihnachten gewappnet waren. Die Zeit bis zum Mittagessen schien kaum zu vergehen. Voller Ungeduld wartete er auf sein neuerliches Zusammentreffen mit Marco. Doch schließlich war es soweit. Nach dem Mittagessen ging er wieder rüber zu Marco. Zu seiner Überraschung kam sein Freund ihm auf halbem Wege bereits entgegen. „Na, Lukas, alles klar bei dir für unseren Einsatz heute Nacht?“. Lukas fiel ein Stein vom Herzen. Insgeheim hatte er befürchtet, dass Marco es sich vielleicht anderes überlegt haben könnte. Aber das Gegenteil schien der Fall zu sein. „Auf jeden Fall“, antwortete Lukas, „schon eine Idee wie wir vorgehen sollten?“. Marco wurde nachdenklicher. Nach einigem Zögern sagte er: „Ja, ein paar Ideen, komm, lass uns erstmal wieder zum Waldrand gehen.“ Schweigend machten sie sich auf den Weg. Ihnen war bewusst, dass sie eine schwere Aufgabe vor sich hatten, vielleicht sogar eine gefährliche. Bei beiden stieg die Aufregung merklich an. Als sie wieder an ihrer Bank angekommen waren, setzen sie sich und sahen sich mit ernsten Minen an. Marco bemerkte, dass Lukas darauf brannte, mehr über seinen Plan zu erfahren. Bedächtig begann er daher seine Gedanken auszusprechen: „Da wir nicht wissen, was die Diebe genau vorhaben, müssen wir mit äusserster Vorsicht vorgehen. Wir müssen dunkle Sachen anziehen, damit wir nicht so leicht erkannt werden können. Meinst du, dass du die Türe unten im Keller wieder finden wirst, hinter der die Männer waren?“ „Ich glaube ja“, antwortete Lukas, der Marcos Worten hochkonzentriert lauschte. „Wir müssen unbedingt vor den Dieben in diesen Raum gelangen. Das Problem: Ich vermute zwar dass diese Tür nicht abgeschlossen ist, dafür aber die Eingangstür zum Keller. Sicherlich haben sie gestern wieder zugesperrt, nachdem sie gegangen sind. Das heisst, wir müssen auf anderem Wege in den Keller kommen. Und da ist mir was eingefallen!“ Marco hielt kurz inne. Mit festem Blick schauter er Lukas in die Augen. Dieser hatte die ganze Zeit über gebannt zugehört und wartete nun gespannt, was sein Freund weiter sagen würde. „Erinnerst du dich an den Lastenaufzug in der Schulküche?“, fuhr Marco fort. Lukas dachte kurz nach, doch dann nickte er. „Der Lastenaufzug wird nicht mehr benutzt. Aber einmal als wir mit unserer Klasse dort Kuchen gebacken haben, haben wir mal ein paar Knöpfe an dem Ding gedrückt. Und dann ist der Aufzug tatsächlich nach unten gefahren. Das heisst er muss im Keller ankommen! Ich weiß nicht an welcher Stelle genau, aber jedenfalls wären wir so im Keller. Wir werden Taschenlampen mitnehmen und sicherlich den Weg zu dem Kellerraum finden.“ Lukas brauchte ein wenig, um seine Sprache wiederzufinden. „Aber… passen wir denn überhaupt in den Lastenaufzug rein?“, fragte er etwas ungläubig. „Zusammen nicht“, antwortete Marco, „aber einzeln sollte es gehen. Es wird ein bisschen eng da drin sein, aber wenn wir uns klein machen, dürften wir reinpassen.“ Lukas atmete auf. Er fand, dass das eine gute Idee war. „Aber wenn wir unten sind, wie geht’s dann weiter?“, wollte er wissen. „Wenn wir unten sind, müssen wir uns erstmal orientieren und dann den besagten Raum finden. Dort verstecken wir uns und warten bis die zwei Männer gekommen sind. Dann werden wir ja sehen, was sie genau vorhaben. Wir werden Walkie Talkies mitnehmen. Für alle Fälle, falls wir getrennt werden. Außerdem einen Fotoapparat, damit wir Beweisfotos machen können. Und etwas Werkzeug. Ich schlage vor, dass wir uns eine Stunde vor Mitternacht am Eingang der Schule treffen. Und nicht vergessen: Wecker stellen! Einverstanden?“ Lukas zögerte keinen Moment. „Auf jeden Fall!“, rief er aus. Es war also abgemacht. Die Zukunft von Weihnachten lag nun in ihren Händen. Und gemeinsam wollten sie das Fest retten. Doch jetzt galt es erstmal sich gut vorzubereiten. Bedächtig gingen sie beide nach Hause. Lukas legte sich wieder früh schlafen, schon kurz nach dem Abendessen. Seinen Wecker stellte er auf halb elf. Natürlich durfte er normalerweise zu so später Stunde nicht mehr aus dem Haus. Aber diese Situation war alles andere als normal. Er sprach ein Nachtgebet und bat Gott darum, sie beide heute Nacht zu beschützen und ihnen zu helfen, das Weihnachtsfest zu retten. Außerdem bat er um Vergebung dafür, dass er sich heute einmal aus dem Haus schleichen musste und darum, dass seine Eltern das verstehen würden. Danach legte er sich einige dunkle Kleidungsstücke und seine Taschenlampe zurecht. Doch nun wollte er zumindest noch einige wenige Stunden schlafen.


Eckart Haase

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