Lieber Gott?
- christliche Andachten -





Lieber Gott?




Im Alltag treffen wir oft auf Formulierungen wie: "Der liebe Gott ..." oder "Ach du lieber Gott!" Damit wird die Vorstellung umschrieben, dass Gott lieb ähnlich wie ein kleines Kind lieb ist. Dahinter steht die Vorstellung, Gott wäre ein alter, etwas seniler, sehr gutmütiger Opa, der beide Augen zudrückt, wenn wir etwas anstellen, doch diese Annahme ist sehr gefährlich: Gott ist zwar die Liebe, und Er vergibt uns auch, sobald wir Christi Blut in Anspruch nehmen und uns von herzen bekehren, aber diese Gnade ist nicht billig, und Gott ist zugleich majestätisch, absolut heilig und ein gerechter Richter, der in Seiner Gegenwart auch nicht die geringste, nicht die allerkleinste Sünde zulassen kann und auch nicht zulassen will. Wie einst die Vertreibung aus dem Paradies führt jede unvergebene Schuld uns in der Ewigkeit ins Verderben.

Das ist keine leere Drohung, keine Phrase, sondern eine Tatsache: Die Vertreibung der ersten Menschen aus dem Paradies, weil sie die verbotene Frucht gegessen haben, beweist dies genauso wie die Sintflut und die Vernichtung Sodom und Gomorras. Gott warnt uns, und wer auf diese Warnungen nicht hört, muss die Konsequenzen dessen tragen, was er an Sünde und Schuld auf sich geladen hat. Nicht umsonst heißt es in Hebräer 10:31: "Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen."

In der Geschichte vom reichen Mann und dem armen Lazarus musste der Reiche erfahren, wie wahr dieser Vers ist; er, der Reiche, der sein Vertrauen nicht auf Gott gesetzt hatte, fand sich nun in der Hölle wieder, diesem schrecklichen Ort, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt. Es ist also nicht so, wie uns das Lied "Wir sind alle kleine Sünderlein, doch wir kommen alle in den Himmel rein!". Wer dies meint, hat eine gefährliche Ansicht, der ihn in den Abgrund führt.

Zweifellos ist Gott die Liebe: Er hat schließlich Seinen eingeborenen Sohn gegeben, um uns zu retten. Das ist eine große, unverdiente, aber alles andere als eine billige Gnade. Wer sich zu Jesus bekehrt, wird nicht mehr so weiter machen können wie bisher, denn sonst ist seine Bekehrung nicht echt. Ein gesprochenes Gebet allein, in dem man Jesus in sein Herz einlädt und Ihn als ganz persönlichen Retter annimmt, genügt nicht: Es muss auch ernst gemeint sein. Sprich: Man muss sich wirklich bekehren, man muss sich wirklich von Jesus rein waschen lassen wollen.

Eine solche Bekehrung beinhaltet eine Verhaltensänderung, die mit einer Suchttherapie vergleichbar ist: Für einen Suchtkranken macht die Therapie ja auch nur dann Sinn, wenn er wirklich vom Alkohol- oder Drogenmissbrauch lassen will. Wenn er danach so weiter machen will wie bisher, dann ist die Therapie nur heraus geworfene Zeit und heraus geworfenes Geld; sie macht also keinen Sinn. Eine unechte Bekehrung ist genauso fatal wie gar keine Bekehrung.

Zusammengefasst heisst das: Gott ist zweifelsohne die Liebe, ja, Er hat uns so sehr geliebt, dass Er sogar Seinen eingeborenen Sohn schenkte, um uns zu retten; genauso zweifelsfrei ist Er aber auch der gerechte, absolut heilige Richter, der in Seiner Gegenwart keine Sünde zulassen kann: Jede unvergebene Schuld wird von Ihm bestraft. Für den, der in seinen Sünden stirbt, wird Gott ein schrecklicher, fürchterlicher Richter sein.


Markus Kenn




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