Klartext
- Leseprobe aus dem Buch von Stefan Donges -





Klartext - Fortsetzung



Etwa um 10:20 Uhr spreche ich in einem evangelischen Pfarramt in einem anderen Stadtteil Ludwigshafens vor. Die freundliche Sekretärin sagt mir, dass der Pfarrer nur Montags und Freitags anwesend ist. Um 11:40 Uhr teilt mir die Sekretärin eines katholischen Pfarramtes mit, dass der Pfarrer die ganze Woche Urlaub hat und nachdem ich den Rhein überquert habe und nun in Mannheim bin, suche ich um 11 Uhr die christliche Alpha Buchhandlung auf, rede mit dem Inhaber und hinterlasse ein Buch zum Probeverkauf. Auch in den Pfarreien die ich zwischen 11 Uhr und 11:45 Uhr aufsuche, erreiche ich nichts. Leider ist auch der Pfarrer einer evangelischen Gemeinde in Mannheim in Urlaub, wie der Kirchendiener mir mitteilt. Gern hätte ich ihn aufgesucht und mit ihm gebetet, denn auch er ist wiedergeborener Christ und voll des heiligen Geistes. Bei unserem letzten Treffen vor etwa einem Jahr, erzählte er mir, dass er sich mittlerweile vorkommt wie Lot inmitten von Sodom und Gomorra. Die Polizei hatte kurz vorher mit einem großen Aufgebot und Maschinenpistolen bewaffnet die Umgebung der Kirche und einen angrenzenden Park, den ich selbst, aufgrund der Erfahrungen meiner eigenen Vergangenheit, sofort als Drogenumschlagplatz und Treffpunkt von Alkoholikern erkannt hatte, durchsucht um die Waffe mit der eine Straftat begangen worden war, zu finden und diese ausgerechnet auf dem Kirchengelände gefunden. Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit. Damals ging er mitten unter die Ärmsten der Armen und unter die schlimmsten Sünder und ebenso tut er es auch heute noch auf der ganzen Welt und so steht eben eine Kirche in welcher der heilige Geist anzutreffen ist und Gottes Wort in Wahrheit und Kraft verkündet wird, mitten in einem solchen Milieu in Mannheim.

Ein ganz anderer Geist schlägt mir jedoch bei meinem nächsten Gespräch mit der Pfarrerin einer evangelischen Gemeinde ein paar Kilometer weiter entgegen. Da am Pfarramt das ich um etwa 12:15 Uhr erreiche niemand öffnet, folge ich dem Schild mit der Aufschrift Gemeindehaus und treffe dort auch eine junge Pfarrerin an, der ich mein Buch vorstelle. Sie sagt mir jedoch, dass sie es sich erst überlegen wolle, ob sie das Buch kauft und so warte ich ungefähr eine halbe Stunde in dem Gemeindehaus bis sie an mich herantritt und mir mit triumphierenden Blick eröffnet, dass sie kein Interesse an dem Buch hat. Ich merke, dass hier leider der Geist der Welt herrscht. Um 13:30 Uhr bin ich wieder in Ludwigshafen und gehe in das Cafe Turm 33, einem der evangelischen Kirche gehörenden Cafe welches sich in einer Kirche befindet, mit der Absicht dort ein Buch zu Werbezwecken auszulegen und den Gästen Gelegenheit zu geben, bei einer Tasse Cafe in gemütlicher Atmosphäre ein paar Zeilen zu lesen. Die Italiener, die dieses Cafe anscheinend gepachtet haben, schauen mich jedoch nur verständnislos an, als ich ihnen mein Anliegen erkläre. Erst bei dem Wort auslegen zeigt einer von ihnen auf einen Prospektständer, der sich in einer Ecke des Cafes befindet. Ich sehe daher von diesem Vorhaben wieder ab. Um 14 Uhr erreiche ich ein katholisches Pfarramt an einem anderen Ende der Stadt und Fügung Gottes, der Pfarrer kommt gerade aus der Kirche, muss jedoch fünf Minuten später schon wieder los zu einer Beerdigung, ein Taxi wartet schon vor der Tür und er kauft dennoch ein Buch und wünscht mir alles Gute. Ich fahre weiter und komme in den Vorort von Ludwigshafen zu dem evangelischen Pfarramt, das ich heute morgen schon einmal aufgesucht habe. Jetzt ist der Pfarrer zu Hause. Mein Eindruck von ihm ist, dass er ein ehrlicher und gottesfürchtiger Mann ist, der seinen Dienst sehr ernst nimmt. Er kauft ein Buch und ich lade ihn zu meiner nächsten Lesung ein, die ich in einer katholischen Kirche in der Nähe meines Wohnortes halte.

Auch das katholische Pfarramt welches ich heute morgen als erstes aufgesucht habe, ist jetzt geöffnet. Die Sekretärin teilt mir mit, das der Pfarrer auswärts unterwegs ist und in etwa ein bis anderthalb Stunden zurück sein wird. Ich nutze die Wartezeit um etwas einzukaufen und vor einem Supermarkt etwas zu essen. Ein Lieferwagen fällt mir auf, auf dem ein riesiger roter Teufel abgebildet ist und darüber in Englisch sinngemäß in etwa die Werbesprüche: Der höllische Energiedrink, erleben sie das Höllenfeuer. Darunter eine Internetadresse: Höllenfeuer.de oder so ähnlich. Wer Verstand hat, der merke auf: Hier ist zu sehen wie weit die Zeit schon fortgeschritten ist dem Ende entgegen und wie es um den geistigen Zustand unserer Gesellschaft bestellt ist. Der Teufel, der Gegenspieler Gottes, der alle Sünde, alles Leid, alle Krankheit und alles Böse in die Welt gebracht hat, wird mittlerweile als etwas Positives, die Sünde als etwas Vergnügliches dargestellt. Mit dem Teufel wird Werbung gemacht und Worte wie: Teufelskerl, teuflisches Vergnügen, höllisch gut usw. sind zum normalen Vokabular geworden und wecken positive Emotionen. Da bleibt mir nur Gott den Allmächtigen zu bitten:
Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun. Sie wissen nicht, dass dies alles kein Spiel ist und dass sie ohne deine Gnade auf ewig verloren sind und das Höllenfeuer wahrhaftig erleben werden, jedoch etwas anders, als sie es sich vielleicht vorgestellt haben. Sie wissen nicht wo sie hingehen. Wie eine Herde Schlachtvieh folgen sie einem mörderischen Hirten und rennen in ihr Verderben, obwohl abseits dieses Weges saftige grüne Wiesen und kristallklare Wasserquellen und weiträumige Zäune zum Schutz vor Raubtieren liegen. Warum hören sie nicht auf die Stimme die ihnen von dort ständig zuruft: Kommt hierher, ich will euch vor dem Tode erretten? Ist ihr eigener Lärm so laut, dass sie die Stimme nicht hören? Folgen sie nur dem ausgetretenen Pfad des Vorhergehenden, dem Pfad der Herde und meinen wo so viele laufen wird es schon richtig sein? Vater im Himmel, bitte warte noch, bis du sie gänzlich dem Treiben des grausamen Hirten überlässt, bis diejenigen heraus gefunden haben, die das Rufen hören und sich nach dem wahrhaftigen Hirten sehnen! In Jesu Namen, Amen.

Um 16.20 komme ich zurück zu dem Pfarramt. Der Pfarrer ist jetzt da und ich stelle ihm mein Buch vor, erzähle ihm, dass Gott auch heute noch, mitten in Deutschland, heilt und Menschenleben zum Guten hin verändert und ich dieses schon oft gesehen und selbst erlebt habe. Er ist sehr interessiert daran, aber sein Budget lässt ihm im Moment gerade nicht den Spielraum ein Buch zu kaufen. Zu einem anderen Zeitpunkt will er jedoch vielleicht ein Buch nehmen. Auch er macht auf mich den Eindruck, dass er Gott von ganzem Herzen sucht. Und wer sucht, der wird finden. Mir bleibt nur für ihn zu beten, was ich während der Weiterfahrt auch tue. Um 17:45 spreche ich zum letzten Mal an diesem Tag in einem Pfarramt in einem Ort in der Nähe meines Wohnortes vor. Der Sekretär teilt mir mit, dass der Pfarrer der nicht da ist etwa um 19 Uhr zurückkommt und ich es dann noch einmal versuchen solle. Doch so lange will ich jetzt wirklich nicht mehr warten und ich fahre weiter nach Hause wo ich um 18:25 ankomme. Als ich zur Tür hereinkomme rufen mich schon die Nymphensittiche, die mich natürlich sofort bemerkt haben und jetzt ihren täglichen Freiflug einfordern. Ich sage ihnen, dass ich nicht sofort wenn ich zur Tür herein komme Zeit für sie habe, was sie jedoch leider nicht verstehen und unbeirrt weiter schreien. Dennoch setze ich mich in die Küche an meinen Schreibtisch und erledige kurz die Buchhaltung. Da meine Frau zur Zeit in einer Kur ist und ich daher auch noch die Hausarbeiten erledigen muss, schiebe ich schnell eine Pizza in den Backofen und kümmere mich in der Zeit bis sie fertig ist um die Vögel. Als ich gegessen habe nehme ich ein Bad. Dies ist im Grunde genommen meistens die einzige Zeit in der ich Pause machen und mich entspannen kann. In der Badewanne lese ich die Bibel. Und zwar so wie man ein Buch liest.

Nämlich von vorne bis hinten. Wenn ich am Schluss angekommen bin, fange ich am Anfang wieder an. Und doch offenbart sich mir immer Neues. Ich erinnere mich noch daran, wie ich die Bibel vor zehn Jahren schon einmal von vorne bis hinten gelesen habe, ohne auch nur ein Wort richtig zu verstehen. Denn nur der Geist Gottes selbst kann einen befähigen sein Wort zu verstehen. Und nur wer von Gott berührt worden ist, kann die Wahrheit erkennen. Wir als Menschen, können ihn jedoch darum bitten. Und wer bittet, dem wird gegeben.
Von 20:10 Uhr bis etwa 23 Uhr schreibe ich noch am Computer um dann für diesen Tag meine Arbeit zu beenden.



Zum Anfang:
"Klartext" - Teil 1



Stefan Donges


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