Kaum Fassbares
- ein Ostergedicht -
Kaum Fassbares
Am Kreuze starb ER unser’ n Tod
Es färbte sich die Erde rot.
Der Himmel zeigte schwarz und grau
den Wächtern ward’ s im Magen flau.
Die Frauen weinten still um ihn.
Sie mussten bald von dannen zieh’ n.
Sein’ Tod, der wurde schon bereut.
Ganz zärtlich hat man ihn befreit,
den Leichnam fachgerecht versorgt,
das Leinen von dem Freund geborgt,
sehr sorgsam ihn ins Grab gelegt.
Den großen Stein hat man bewegt.
Doch war das alles nun vorbei?
Zurück ins täglich Einerlei?
Es war die Trauer um ihn groß.
Sie liebten ihn doch so famos.
Nun war er tot, der große Mann,
der Gottes Allmacht zeigen kann.
Drei Tage nach der schwarzen Stund
sucht sich Marie die Augen wund.
Sie wollt’ noch einmal Jesus sehn;
noch einmal zu dem Grab hin geh’ n.
Ja siehe da, es kann nicht sein,
war sie auf einmal nicht allein.
Ein Engel stand vor ihr und sprach:
„Maria, du bist wirklich wach.
Du suchst, den Lebenden im Grab?“
Maria fiel das Kinn herab.
Doch bald darauf sprang sie herum.
So mancher hielt die Frau für dumm.
Die Kunde, wie ein Feuer schnell,
sie malte dunkel Trauer hell.
Der Meister war nicht länger tot.
Gewandelt war nun jede Not.
Die Menschen gingen wieder aus;
verließen zögernd nur das Haus.
Nur Thomas konnt’ es nicht versteh’ n
und wollt die Male selber sehn.
Der Jesus sprach: „Da greif nur hin
und wandle endlich deinen Sinn.“
Wie diesem Thomas geht es mir.
Es wird in meinem Hirn ganz wirr:
Ein Mensch ersteht aus seinem Grab!
Auch meine Lade kippt herab.
Wie ist das möglich? Kann das sein?
Die Antwort weiß nur Gott allein.
Nur darum sitze ich jetzt hier
und schreib auf schneeweißes Papier.
Dem Vater sei Lob, Dank und Ehr,
gar vieles andere noch mehr.
Diane Legenstein
- weitere Texte dieser Autorin:
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