Kann man es vielleicht doch wissen?








Kann man es vielleicht doch wissen?

 

"Niemand kann wissen, was nach dem Tod eines Menschen mit ihm passiert. Kein Mensch kann mit Sicherheit sagen, ob es das von den Religionen verheißene Paradies gibt, oder nicht. Man kann es höchstens glauben, aber niemals wissen."

 

So spricht die Philosophie-Dozentin, die mit ihrer Freude und Begeisterung die Zuhörer zu fesseln versteht. Sie hält einen Vortrag, eine Einführung in die Philosophie, und sie ist mit ganzem Herzen dabei. Sie versucht zu erklären, was Philosophie eigentlich ist, um sie gleichzeitig auch gegen andere Disziplinen abzugrenzen. Um das zu verdeutlichen, verwendet sie das Bild einer Weltkugel. Die Weltkugel umfasst die ganze Erde und jenseits davon ist etwas anderes das Jenseits der Weltkugel. Denn, wenn es ein Diesseits gibt, muss es zwangläufig auch ein Jenseits geben. Die Philosophie könne man so verstehen, dass sie einem Spaziergang auf der Oberfläche dieser Weltkugel gleichkommt die Füße fest auf dem Boden den Kopf sowohl nach oben gerichtet um aus der Erdbegrenzung hinauszublicken als auch nach unten auf die Füße, um die Erdhaftung nicht zu verlieren. Dabei nimmt die Philosophie alles wahr, was es gibt geht damit aber nicht tief ins Detail, sondern stellt immer nur Fragen, ohne eine Antwort darauf zu geben. Ein wunderbares Bild. Andere Disziplinen wie zum Beispiel die Medizin gehen von der Oberfläche tief nach innen, um sich dort immer mehr im Detail zu verästeln.

 

Und so kommt die Philosophie-Dozentin schließlich auch auf die Theologie zu sprechen. Jetzt entsteht eine heftige Diskussion weil man unter Theologie ja eine ganze Menge verstehen kann. Ist es die Bibel das Christentum oder die anderen Religionen? Ist Theologie nicht etwas, was Macht-Menschen ihren Mitmenschen überstülpen wollen um sie damit unfrei zumachen? lautet eine Frage. Um was geht es denn eigentlich in der Theologie oder Religion?

 

Letzten Endes geht es in der Theologie nicht nur um faktisches Wissen, sondern ebenso um Glauben. Das heißt, dass neben dem Wissen die Spiritualität eine große Rolle spielt, erklärt die Philosophie-Dozentin und verwendet jetzt wieder ein Bild, um es anschaulich zu machen. Wie die Philosophie, spaziert auch die Theologie über die Oberfläche der Erdkugel, aber bei ihr ist nicht nur der Blick zeitweise nach oben gerichtet, sondern auch die Füße heben immer wieder einmal nach oben ab, um im Jenseitigen der Erdkugel etwas zu erhaschen, was normalerweise nicht erfasst werden kann das Spirituelle das Unfassbare das Übernatürliche das Jenseits. Aber, so erklärt sie, kein Mensch kann wissen, ob es das wirklich gibt, man kann es nur glauben.

 

Nachdem ich wieder Zuhause bin, und noch einmal über die Worte der Philosophie-Dozentin nachdenke, komme ich ins Grübeln. Widerwillig muss ich zugeben, dass sie absolut Recht hat. Niemand ist je zurückgekommen und hat über ein Jenseits berichtet. Und die klinisch Toten auch sie waren ja nicht unbedingt am letztmöglichen Ort sie waren nicht wirklich nicht endgültig tot. Und trotzdem - nach einigem Nachdenken stelle ich fest, dass ich dennoch davon überzeugt bin, dieses Wissen um ein Jenseits zu besitzen. Kein Detailwissen, aber ein tief verwurzeltes Wissen, dass dort, im Jenseits, ein wunderbarer Ort auf mich wartet. Ein Ort, der so schön ist, dass er sich meiner menschlichen Vorstellungskraft entzieht.

 

Im gleichen Moment aber denke ich an die anderen Stimmen, die da sagen: Das ist doch alles nur ein Zweckoptimismus, ein Wunschdenken, um in einer kalten Welt überleben zu können. Die Hoffnung auf ein schönes Jenseits macht trostlose Stunden im Diesseits erträglicher. Schwache Menschen kommen ohne einen solchen Glauben nicht aus. Warum sollte man sie nicht in dem Glauben lassen?

 

Woran liegt es nun, dass ich das so anders empfinde, obwohl doch ganz offenbar alle menschliche Vernunft dagegen spricht? Sicher liegt es unter anderem auch daran, dass ich aus Erfahrung weiß, dass die menschliche Vernunft nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Und dann fällt mir plötzlich ein Vergleich ein. Wenn ich einen Apfelbaum voller Äpfel sehe, dann bin ich überzeugt, dass dieser Baum auch weiterhin Früchte tragen wird. Wissen kann ich das natürlich nicht, aber nach menschlichem Ermessen, wird es so sein. Und welcher Umstand lässt mich dies mit einer solch großen Sicherheit vermuten?  Einfach, weil es ein logischer Gedanke ist. Wenn ich denke, dass der Apfelbaum auch in Zukunft Früchte bringen wird, dann ist das eben mehr als ein vager Glaube oder eine Hoffnung, es ist eine ziemlich große Gewissheit.

 

Kann man diese materielle Erfahrung auf einen Glauben an ein Paradies übertragen?  Ich glaube, ja - man kann es, denn ich bin zutiefst überzeugt davon, dass ein Glaube an Gott, der nicht hier im Leben erfahrbar ist, ein toter Glaube ist.

 

Früher, in Kindheit und Jugend, war ich felsenfest davon überzeugt, dass man Gott im irdischen Leben niemals erfahren kann. Für mich war Gott jemand, der, falls es ihn überhaupt gibt, von den Menschen sehr weit entfernt ist. Sein einziges Interesse war in meinen Augen, dass er jeden Fehler der Menschen genau beobachtet und dass seine größte Freude darin besteht, sie nach dem Tod dafür zu bestrafen. Mit einer solchen Sicht fiel es mir auch sehr leicht, an gar keinen Gott mehr zu glauben. Da brauchte ich wenigstens nicht mit einem schlechten Gewissen herumzulaufen. Ich führte mein Leben viele Jahre lang nach meinen Vorstellungen, was zunächst ganz nett war letztlich aber in einem kaputten Zustand endete.

 

Als ich Gott in dieser Situation um Hilfe anrief, bekam ich sie umgehend, innerhalb von zwei Stunden. Ich war verblüfft denn das passte nicht in mein Gottesbild. Der Weg, auf den ich mich dann begab, war ein riesiges Abenteuer ich erlebte viele Wunder im Alltag kleine und große. Und immer wieder stellte ich fest, dass ich auf Gebete eine Antwort bekam nicht unbedingt immer die erhoffte aber eine Antwort, die mir weiterhalf und die mich zunehmend in Staunen versetzte. Denn Gott hat es oftmals für mich viel besser geführt, als ich es je zu hoffen gewagt hätte. Zu viele "Zufälle" sind in fast 20 Jahren passiert, als das ich noch an "Zufall" glauben könnte. Dazu kommt ein tiefes Vertrauen, das ich jetzt habe und dass ich früher so schmerzlich vermisst hatte. Ein Vertrauen, dass ich mir beim besten Willen niemals selbst geben konnte. Ich habe erfahren,  dass die Worte der Bibel wahr sind ? die neben vielen anderen Verheißungen auch in Psalm 50,15 geschrieben sind:

 

...und rufe mich an in der Not

                              so will ich Dich erhören ? und Du sollst mich preisen.

 

Wenn ich einen fruchtbaren Apfelbaum sehe, dann rechne ich damit, dass er auch in Zukunft fruchtbar sein wird.

 

Wenn ich mich für den Glauben an Gott öffne und IHN anrufe, dann erlebe ich etwas, was jemand, der es nicht tut, nicht erlebt nämlich, dass Gott antwortet. Und nachdem ich erfahren habe, dass Bibel-Worte, die sich hier im Erdenleben überprüfen lassen, richtig sind, rechne ich fest damit, dass auch die Verheißungen, die sich auf das Jenseits beziehen, genau so eintreffen werden - wie die Äpfel am Apfelbaum -  Hoffentlich!!!













Brigitte Helfmann







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