Herausgenommen
- christliche Gedichte -





Herausgenommen




Herausgenommen
aus des Alltags Suppentopf,
herausgenommen-
eine Hand breit, ganz entfernt
vom heißen Brodeln mit den Andern;
noch eingehüllt vom unstets quirlen Wabern
befrei'n sich Tropfen
aus jetzt noch off'nen Poren;
unfertig gar,
nicht ohne Schnitt zu brauchen -
bringt sanfte Kühle
dem Inneren die Ruh,
läßt Ur-Gestalt nun
als klares Bild erkennen.

Hinweggenommen
altvertraute Illusionen,
hinweggenommen
Täuschungsnebel überm Weg;
enttarnt vom Licht, löst das Geheimnis
der Maske Eigensucht sich klagend auf;
und Spannung schwindet,
die krümmte meinen Spiegel.
So steh ich heut',
entdeckt und doch bekleidet,
und warte still,
dass eine Stimm' mir sagt:
Frei sein heißt nicht leer!
Gib mir die Hand und lebe!

Hineingenommen
in des Meisters guten Plan;
hineingenommen
in die Hand des Createurs,
aus grobem Sein zu werden neue Form;
erst wider Willen
das neue Land betretend,
unsich'ren Schritts;
Vertrauen suchend unter Tränen
wächst Staunen auf.
Aus Theorie wird Leben,
und weise Wärme schließt
die alten Narben.
Es ahnt das Ich
ein ewig schönes Leuchten!



Ursula Hellmann



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