Gott lässt sich nicht spotten
- Irret euch nicht (Galater 6,7) -





Gott lässt sich nicht spotten




In unserem heutigen Bibelwort geht es zunächst um die ganz praktischen Seiten des Christentums. Die Gemeinde Jesu war damals eine Gemeinschaft, in der viele miteinander teilten, was sie besaßen. Niemand ertrug es, im Überfluss zu leben, während andere darbten. Paulus weist die Galater darauf hin, dass im Leben stets das Gesetz des Ausgleichs eingehalten wird. Wer sich von niedrigen Trieben beherrschen lässt, kann letztlich nichts als Kummer erwarten. Wer sich dagegen sein Leben lang um das Gute bemüht, wird eines Tages – mag es bis dahin noch so lange dauern – von Gott dafür belohnt werden. Die Bedrohungen, denen das Leben der Menschen ausgesetzt ist, haben oftmals etwas mit dem alten Prinzip von Saat und Ernte zu tun. Für eine gute Ernte ist eine gute Saat notwendig. Dies gilt für alle Bereiche unseres Lebens.

Gott lässt sich nicht die Folgen menschlichen Handelns in die Schuhe schieben. Wir sind für das, was wir tun, selbst verantwortlich. Jede Saat, sei sie gut oder schlecht, bringt eine Ernte hervor. Gott hat als unser Schöpfer das Fundament gelegt. Er hat diese Welt geschaffen und er hat sein Gesetz dem jüdischen Volk gegeben. Was wir Menschen daraus machen, ist in unserer Verantwortung. Wir können in aller Freiheit selbst entscheiden. In der Bibel können wir anhand seines Demonstrationsvolkes Israel studieren, wie es Gott gemeint hat mit Saat und Ernte.

Was hat es aber mit dem „Gott lässt sich nicht spotten" auf sich? Am 20. Dezember 1908 erschien in Messina auf einem Witzblatt folgendes Gedicht: „Oh du kleines Kindelein, das nicht wahrer Mensch allein, nein, auch wahrer Gott will sein: Um deines Kreuzes willen begehren wir, deine Stimme zu hören. Bezeuge dich uns die wir leben. Schicke uns ein Erdbeben!"

Am 28. Dezember 1908 wurde die Stadt Messina durch ein schreckliches Erdbeben heimgesucht. Von den 150.000 Einwohnern kamen 83.000 ums Leben. Die gesamte Familie des Verfassers kam um. Er selber überlebte das Erdbeben und verfiel dem Wahnsinn. „Irret Euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät das wird er auch ernten." Nicht immer antwortet Gott so schnell und eindrücklich auf seine Verhöhnung. Aber es ist auch heute noch lebensgefährlich, sich bewusst und wissentlich von Gott loszusagen und öffentlich gegen Gott auszusagen.

Etwas anderes ist es, wenn Parlamente, legitimiert durch Wählerwillen, auch wenn die Wahlbeteiligung noch so schwach ist, Dinge beschließen, die eine Langzeitwirkung haben! Die Tötung ungeborener Menschen, legitimiert durch den § 218, bewirkt heute, dass wir in unserem Land eine der niedrigsten Geburtenraten Europas haben. Die Folgen sind für die Zukunft unseres Landes schlimm. Viele hunderte Schulen werden geschlossen. Das Rentensystem, das auf einem Generationenvertrag aufbaut, bricht zusammen. Auch dies ist eine Saat, die aufgeht zu ihrer Zeit und die Ernte ist verheerend für die soziale Stabilität unseres Landes. Wir müssen festhalten, dass das Meiste was wir auf dieser Erde säen, auch zu einer Ernte hier auf dieser Erde führen wird.
Aber auch Gott ist ja in unserem Leben ständig als Sämann unterwegs. Hier ist dann die Frage, ob sein Samen bei mir auf guten Boden fällt. Gleicht mein Leben einem festgetretenen Feldweg oder einem aufgebrochenen Acker? Ein aufgebrochener Acker ist offen und empfänglich für die Saat. Es arbeitet und rumort, sehnt und erwartet, gärt und bewegt sich in ihm. So offen und empfänglich sollte mein Leben für die gute Saat Gottes sein.

Aufgebrochen und voller Sehnsucht, fragend und hoffend, die guten Lebenskräfte zu empfangen und zu verarbeiten. Aber oft genug gleicht mein Leben einem festgetretenen Feldweg, auf dem die Wagen des Alltäglichen so sicher und gleichmäßig dahinrollen. Alles ist platt getreten, nivelliert und eingestampft. Kein Hoffen und Sehnen, kein Rumoren und Bohren, kein Fragen und Kämpfen. Alles ist festgefahren, gewohnt und abgenutzt. Alles hat seinen Platz gefunden, ist eingespielt und müde. Es dringt nichts mehr ein, bricht nichts mehr auf. Die Alltagskaros von Einkommen und Auskommen, leisten und sich etwas leisten, Ansehen und Aussehen, Haus und Garten bestimmen mein Leben. Kein Fragen und Wagen, kein Umbruch und Aufbruch, keine große Aussaat und keine Frucht. Doch Gott möchte seine Lebenskräfte in uns hineinsäen. Bin ich wie ein Acker, offen und empfänglich? Kann Gott seine Liebe in mich hineinlegen, damit sie sich vermehrt und Frucht bringt?

Mich begeistert seit der Zeit in der Kurrende meiner Heimatgemeinde das Leben von Paul Gerhard. Er hat sich in einer Zeit, in der viel Unkraut in unserem Land gewachsen ist, Gott als guter Boden zur Verfügung gestellt. Seine Lieder, die viele Menschen in schweren Zeiten geistlich aufgerichtet haben, sind bis heute ein großer Segen für die Gemeinde Jesu. Menschen froh zu machen ist gute Frucht aus gutem Samen. Für mich gehört auch das Weitersagen der guten Botschaft von Jesus zu dieser Frucht.
Wenn der Same dieser guten Botschaft aufgeht im Herzen eines Menschen, dann passiert in dieser Welt ein Wunder. Gott kann aus unseren oftmals schlechten Samen etwas Gutes wachsen lassen. Ich habe es erlebt!



Wilfried Gottes

(Mit freundlicher Genehmigung aus der Zeitschrift "Zum Leben" der Sächsischen Israelfreunde e.V.)



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