Gott lässt sich nicht drängen
- christliche Andachten -





Gott lässt sich nicht drängen




Es gibt eine Begebenheit aus dem Johannesevangelium, die wirklich bemerkenswert ist. Wir finden sie in Johannes 7. Es war die Zeit, in der Jesus umherzog und viele Wunder wirkte. Zuvor geschahen bereits die Heilung eines Kranken am Teich Betesda, die Speisung der Fünftausend und das Wandeln Jesu auf dem Wasser. Und nun war die Zeit des Laubhüttenfestes gekommen. Die Brüder Jesu wollten, dass er auch zum Fest hinaufzog, um sich dort öffentlich zu zeigen und Wunder zu tun:
„Es war aber nahe das Fest der Juden, die Laubhütten. Es sprachen nun seine Brüder zu ihm: Zieh von hier fort und geh nach Judäa, dass auch deine Jünger deine Werke sehen, die du tust! Denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht (dabei) selbst öffentlich bekannt zu sein. Wenn du diese Dinge tust, so zeige dich der Welt!“ (Joh. 7,2f)

Aus ihrer Sicht nachvollziehbar. Sie hatten selbst gesehen, wozu Jesus imstande war und nun war es nahe liegend für sie, Jesus aufzufordern zu diesem großen Fest zu gehen, einer echten Massenveranstaltung, um dort vor den Augen aller seine Macht zu demonstrieren.
Doch Jesus antwortet auf das Anliegen seiner Brüder:

„Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist stets bereit. … Geht ihr hinauf zu diesem Fest! Ich gehe nicht hinauf zu diesem Fest; denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. Nachdem er dies gesagt hatte, blieb er selbst in Galiläa“ (Joh. 7, 6+8.9)

Soweit alles klar. Jesus lehnt das Ansinnen seiner Brüder ab. Er möchte nicht zu dem Fest gehen. Doch nur einen Vers später lesen wir:

„Als aber seine Brüder hinaufgegangen waren, da ging auch er hinauf zum Fest, nicht öffentlich, sondern wie im Verborgenen.“ (Joh. 7,10)

Nanu? Woher dieser plötzliche Sinneswandel Jesu? Hätte er denn nicht gleich mitkommen können?
Nein – das ist eben nicht die Art Gottes. Hier zeigt sich sehr eindrucksvoll seine unumschränkte Souveränität. Zum einen war es ja nicht gerade eine Bitte seiner Brüder an ihn, mit zum Fest zu gehen. „Zieh von hier fort“ sagten sie zu ihm. Das klingt doch mehr nach einem Befehl. Gott etwas befehlen? Das ist unmöglich und anmaßend. Und auch ihre Motive waren nicht lauter. Es ging ihnen mehr um ein Spektakel. Vielleicht wollten sie sich auch selbst erheben, denn es waren die leiblichen Brüder Jesu, die hier zu ihm sprachen. Damals waren diese noch nicht gläubig (Joh. 7,5). Wenn ihr Bruder spektakuläre Wunder bewirkt hätte, so hätten sicher auch sie ein wenig Ruhm mit abbekommen.
Doch das widerspricht der demütigen Art Jesu, der nicht großes Aufsehen suchte, sondern der einfach den Willen seines Vaters tun wollte.Trotzdem ging Jesus schließlich zu dem Fest. Aber eben nicht als seine Brüder es wollten, sondern erst dann, als er selbst es wollte. Zudem ging er im Verborgenen hin, so dass niemand ihn erkannte. Denn Gott selbst entscheidet, wann und wo er irgendwo hingehen möchte. Er lässt sich nichts befehlen, er lässt sich aber auch nicht davon abhalten, auf seine Weise zu handeln. Wer weiß? Vielleicht wäre Jesus sofort mit zum Fest gegangen, wenn seine Brüder ihn nur aufrichtig gebeten hätten. Denn Gott erhört von Herzen gerne Gebete. Doch vorschreiben lässt er sich nichts. Hätten seine Brüder nur ehrlichere Motive gehabt – vielleicht wäre Jesus dann mit ihnen zu dem Fest gegangen.
Ich finde, wir ersehen vieles aus dieser Begebenheit. Hier zeigt sich klar, dass Jesus Christus selbst Gott ist. Er hat die absolute Vollmacht, die auch sein Vater im Himmel hat. Er ist Gott, er spricht wie Gott und er handelt wie Gott. Damals hatten seine Brüder das noch nicht erkannt. Später aber kamen auch diese zum Glauben und wir finden im Neuen Testament sogar zwei Briefe von ihnen, den Jakobus- und den Judasbrief.



Werner Maget






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