Gerade Du brauchst Jesus!
- genügen unsere guten Taten? -





Gerade Du brauchst Jesus!




Ich mag die Heukelbach-Kalender sehr gerne, weil man jeden Monat zugleich eine evangelistische Postkarte abreißt, die man dann irgendwo als Glückwunsch- oder Grußkarte verwenden kann: Dort, wo die Briefmarke hingehört, steht dann der Spruch: "Gerade Du brauchst Jesus!". Das ist kurz, knapp und prägnant und bringt die Botschaft auf den Kern. Doch zugleich wird sie als provozierend, altmodisch und intolerant empfunden, wenn man einem Menschen sagt, dass gerade er als einzelne Person Jesus braucht. Oft bekommt man dann zu hören, wie groß die Schuld der Kirchen ist und wie schrecklich sich einzelne Christen benommen haben. Es wird aufgezählt, wie viel Gutes jemand getan hat, und schließlich ist man ja kein Krimineller, man hat niemanden erpresst, niemanden geschlagen, niemanden umgebracht, man ist kein Massenmörder, kein Rassist, kein Kriegshetzer, kein Kinderschänder.

Sicher: Die Kirchengeschichte ist kein Ruhmesblatt, und mancher Christ lässt es wirklich an Manieren fehlen, um es höflich auszudrücken. Und auch mir kann man eine Menge aufs Brot schmieren, was ich als Christ alles falsch gemacht habe. Ich möchte wirklich nicht dran denken und bitte alle, denen ich weh oder ein Unrecht getan habe, aufrichtig um Entschuldigung, auch wenn es dafür eigentlich keine Entschuldigung gibt. Ich unterstelle auch keinem Leser, dass er kriminell wäre oder gewalttätig. Die meisten Menschen bemühen sich wirklich, das Gute zu tun, und viele engagieren sich beispielhaft für Arme, Verlassene, Kranke, Asylanten, Arbeitslose und Gestrandete und wenden dafür viel Zeit auf und greifen oft auch selbst ganz tief in die eigene Tasche ohne zu fragen, ob es sich rechnet oder auch nur ein Danke schön zu erwarten. Ich bin froh und dankbar, dass es solche Menschen gibt, und ich bitte Gott, dass Er dafür sorgt, dass diese Menschen belohnt werden und ich mir selbst eine ganz dicke Scheibe davon abschneide.

Aber genügen unsere guten Taten denn wirklich? Werden unsere guten und bösen Taten nicht auf eine Waage gelegt und dann gesehen, was überwiegt? Doch hier liegen bereits die Schwierigkeiten:

1.) Meine Ehrlichkeit von heute macht meine Lüge von gestern nicht ungeschehen. Meine Ehrlichkeit meinem Arbeitgeber gegenüber machen die bewusst falschen Steuererklärungen nicht ungeschehen, auch wenn es sich dabei "nur" um Kleckerbeträge handelt. Meine gute Tat einer alten Frau gegenüber wiegt nicht auf, dass ich einen weinenden Buben statt Trost zu geben den blöden Spruch an den Kopf knallte: "Ein richtiger Junge weint nicht!" Gute Taten machen das Böse, das wir getan haben, nicht ungeschehen.

2.) Wie oft tun wir Gutes aus falschen Motiven heraus? Einmal ganz ehrlich: Wie oft tun wir Gutes, damit wir Dank ernten, uns selbst gut fühlen, uns selbst auf die Schulter klopfen können? Wie oft beschämen wir den, dem wir geholfen haben, indem wir mal ganz nebenbei bemerken: "Auch ihm habe ich schon geholfen!"? Wie oft tun wir Gutes aus Berechnung in der Hoffnung, dass eine Hand die andere wäscht, dass wir einen Gegengefallen zurück bekommen, der noch größer ist als der Gefallen, den wir getan haben, damit es sich für uns rechnet?

Und auch andere Begründungen ziehen nicht wirklich: Wenn wir vor Gott stehen, dann spricht Gott - wenn Jesus nicht unser ganz persönlicher Retter ist - von unserer Schuld; die Schuld der Kirchen und die Schuld der Anderen steht da nicht zur Debatte, auch wenn ich die Schuld der Kirchen und der Anderen hier nicht verharmlosen möchte. Vor Gott stehen wir mit unserer eigenen Schuld und dem eigenen Mist, mit dem, was wir falsch gemacht haben.

Hierbei geht es auch nicht um die Größe unserer Schuld; Gott ist zu heilig, als dass Er nur die geringste Schuld übersehen und durchgehen lassen könnte. Er erträgt selbst die allerkleinste Sünde nicht in Seiner Majestät. Und mal ganz ehrlich: Haben wir nicht als Kind irgendwo in Nachbars Garten einen Apfel, eine Birne geklaut? Wer von uns hat nicht mal in der Schule gespickt oder abgeschrieben, seine Hausaufgaben nicht oder nur schlampig gemacht? Nicht genügend gelernt? Wer von uns hat nicht mal einen Anderen schlecht gemacht am Stammtisch, beim Kaffeeklatsch, vielleicht auch beim Chef? Wer von uns hat nicht eine Büroklammer, einen Kuli mitgehen lassen? Und waren unsere "Not"lügen nicht vielmehr Bequemlichkeitslügen, weil wir den Mist, den wir gebaut haben, verbergen wollten? Wer von uns hat sich nicht zu eigenen Gunsten bei der Steuererklärung verrechnet, bei den Überstunden nicht mal ein wenig gelogen, nicht mal die Versicherung um einen Zehner betuppt? - Diese Liste lässt sich endlos fortsetzen. Abgesehen davon gibt es da auch die unbewussten Sünden, von denen David bereits in den Psalmen sprach und auch für sie um Vergebung bat.

Wir werden schuldig, meist sogar, ohne es zu wollen. Aber schuldig ist schuldig. Es ist wie beim Überfahren einer Roten Ampel oder der dem geringen Überschreiten der Geschwindigkeit: Wenn uns die Polizei erwischt, dann hilft es auch nicht, dass wir das unbewusst, unbeabsichtigt getan haben. Vor Gott ist es genauso. Wir werden vor Ihm schuldig und können dem Gericht nicht entrinnen durch unsere Gerechtigkeit, auch nicht durch unsere guten Taten.

"Gerade Du brauchst Jesus!" - das ist die Erinnerung an jeden Einzelnen von uns. Du und Du, Sie und Sie, er und sie, dieser und jener, diese und jene, der und der, die und die: Für alle gilt: "Gerade Du brauchst Jesus!" Auch ich habe Jesus gebraucht, gerade ich brauche Ihn auch heute noch. Es wäre schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen, wenn Er - Jesus - nicht meine Schuld abgewaschen hätte. Ich mag nicht daran denken, dass ich auf ewig verloren ginge ohne Ihn.

Deshalb: Nimm auch Du als Leser dieser Zeilen Jesus an. Du brauchst Ihn. Wenn Du Ihn noch nicht angenommen hast, so spreche bitte dieses Gebet im Glauben: "Herr Jesus: Ich habe gesündigt und ohne Dich gelebt. Bitte wasche mich rein in Deinem Blut von Golgatha, dass Du für mich am Kreuze vergossen hast. Verändere mich so, wie Du mich haben willst. Komme in mein Herz und erlöse mich. Danke, dass ich mit Dir ewig leben darf. In Jesu Namen, Amen!"


Markus Kenn




Startseite: www.christliche-autoren.de
Übersicht Artikel: christliche Artikel

In christliche-autoren.de suchen:
www.christliche-autoren.de - Ein evangelistisches Projekt gläubiger Christen.
In Kooperation mit Lichtarbeit & 2012 & Bibelstudium