Gedanken eines Synodalen
- Buch von Wolfgang Müller -





Gedanken eines Synodalen (7)




Ökumene
Da haben wir gerade (März 2011) im ökumenischen Arbeitskreis den Kreuzweg
vorbereitet. Unter guter Beteiligung fand er denn auch statt.
Ich kann mich als evangelischer auch als katholisch oder orthodox bezeichnen,
sofern es nicht konfessionell verstanden wird.
Im Übrigen ist die ökumenische Arbeit in Nordenham vorbildlich. Bedauerlicherweise sind die Baptisten nicht einbezogen.
Der Papst hat allerdings meine Bereitschaft zur Ökumene häufig auf eine harte
Probe gestellt. Da wäre zu nennen seine Haltung zur Piusbruderschaft, seine
Äußerung, die Katholiken seien die besseren Christen, seine zögerliche
Haltung zu den Missbrauchsfällen, seine Stellung zur Verhütung und
Zölibat.
Was Verhütung anbetrifft, meine ich, Kirche hat im Schlafzimmer nichts
zu suchen.
Der Zölibat hat einen Haken. Die Ehe ist für Katholiken ein Sakrament,
was geschieht nachher mit den geschiedenen Priestern? Hier stände die
Glaubwürdigkeit der Katholischen Kirche sehr auf dem Spiel.
Die Ökumene muss zügig weitergehen, auch wenn die Einheit der Kirche eine
Illusion bleiben wird. Es sind einfach zu viele Unterschiede da, die nicht übersehen
werden dürfen, auch wenn sie nicht trennend sein müssen.
Papsttum, Marienverehrung, Eucharistie, Bischof, Amtsverständnis, Priesterweihe,
Zölibat, Sakramente, Morallehre, Ethik, Reliquien, Priestergewänder, Heilige,
Seligsprechung.
Es wären noch zu erwähnen: der Ökumenische Rat der Kirchen, das ökumenische
Konzil, der ökumenische Patriarch, der ökumenische Kirchentag.
Mit tiefer Bewegung habe ich gesehen, wie evangelische und katholische
Geistliche sich umarmten, auf dem Ev. Kirchentag 2011 in Dresden.
2011 auf dem Kirchentag in Dresden hat es wieder einen positiven Schub an
Hoffnungen und Erwartungen an die Ökumene gegeben. Ein gemeinsames
Abendmahl ist richtungweisend. Was wird der Papst wohl sagen? Wird er die
Katholiken wieder als die besseren Christen bezeichnen? Werden die
Konservativen in Rom alle Bemühungen wider blockieren? Ich bin sehr gespannt.
Darum beten wir auch: “und vergib uns unsere Schuld.“

Oldenburg
Die oldenburgische Landeskirche, neben Schaumburg-Lippe eher eine kleine
Landeskirche. (Und Braunschweig)
1980 bin ich von der Hannoverschen in die Oldenburgische Landeskirche
gewechselt, habe es nie bereut. Hier habe ich die schönste Zeit meines Lebens
verbracht.
Nette Pastorinnen und Pastoren, liebe Bischöfe, schöne Kirchen und Orgeln und
eine schöne Landschaft.
Diese Kirche darf nicht in einer anderen Kirche durch Fusion aufgehen.
Ich rate zur Eigenständigkeit, denn Oldenburg ist die schönste Landeskirche
Deutschlands.
Organspende
Mag einst ein Moralisches – Ethisches und Theologisches Problem gewesen
zu sein. Wie weit darf der Mensch gehen in der Medizin?
Die erste Herzverpflanzung des Professor Barnard war eine medizinische
Revolution.
Dürfen wir uns auf immer neue Art „zusammen flicken" lassen?
Hier hat es lange Ethische Konflikte gegeben.
Ähnlich wie die Blutspende, dürfte auch die Organspende heute kein Tabu
Thema mehr sein.
Spendernieren und Bluttransfusionen gehören heute zum Alltag und sind
lebensrettende Maßnahmen. Hochachtung vor jenen, die einen Organspende
Ausweis besitzen.
Ich selbst habe mich hierzu noch nicht durchringen können.
Neues Knie, neue Hüfte, was wird da alles an Ersatzteilen bereit gehalten?
Aus der Sicht christlicher Ethik habe ich keine Bedenken, würde mir aber mal
ein klärendes Wort unserer Kirche wünschen.
Wie viel dürfen wir am Menschen „reparieren“?

Pfingsten
Apostelgeschichte 2, 1-4
Pfingsten, Pentekoste, der Geburtstag der Kirche. 40 Tage nach Ostern.
Obwohl ich meine, die Kirche begann mit dem Missionsauftrag an die ersten
Jünger.
Ursprung des Pfingsten dürfte das Schawuoth Fest der Juden sein, welches zum
Gedenken an die Sinai Offenbarung gefeiert wurde.
Die Liturgische Farbe Rot, soll an das Feuer des Heiligen Geistes, an das
Feuer der Begeisterung erinnern, von dem die Menschen damals in Jerusalem
ergriffen wurden. Ich wünschte, damals dabei gewesen zu sein.
Das Ende der Babylonischen Sprachverwirrung?
Die Menschen sind ergriffen, verstehen einander plötzlich, Staunen, Betroffenheit.
Wir feiern unsere Pfingstgottesdienste traditionell im Freien, mit anschließendem
Grillen, so wie eine Geburtstagsparty eben sein soll.
Meistens haben wir einen Gastprediger, 2010 war der Bischof bei uns.
In diesem Jahr 2011 feiern wir Pfingsten auch den fünfzigsten Geburtstag
unserer Martin Luther Kirche.
Der Gottesdienst war ein voller „Erfolg“, viele Gäste, schönes Wetter, ein
tolles Programm, und der Besuch der Präsidentin der Synode.
Den Gottesdienst konnte ich nicht miterleben, da ich mit Organisten dienst
In Großenmeer betraut war.
Leider lockt Pfingsten auch viele Menschen auf die Campingplätze, oder einfach
auf Reisen zu gehen. Das verlängerte Wochenende hat eben auch seinen Reiz.
Komm, Heiliger Geist, entzünde immer wieder das Feuer des Glaubens in uns,
lass uns wieder Begeisterte sein.
Und nicht zu vergessen: Pfingsten ist der Beginn der großen Missionstätigkeit
des Paulus, wie auch der anderen Apostel.
„Komm o Komm du Geist des Lebens.“

Passion
Fastenzeit – Leidenszeit, die stille Zeit vor Ostern. Analog ist es die Adventszeit, die
Zeit vor Weihnachten. Still sind diese Zeiten wohl nicht mehr. Am Aschermittwoch
soll ja alles vorbei sein, dann sollte alles ruhiger werden. Übrigens werden die
Sonntage nicht mitgezählt. Sechs Wochen ohne, eine interessante Zeit, die
Möglichkeit, auf irgendetwas zu verzichten, man sollte sich aber keinen Zwang
antun, denn die Sache soll Spaß machen.
Trotzdem bewundere ich immer die Muslime, welche den Ramadan mit so großem
Eifer begehen.
In der Kirche erkennt man die Zeit an den violetten oder lila Paramenten, genau
wie in der Adventszeit. Die Orgel wird ruhiger, die Lieder getragener. Einige
Stücke aus der Liturgie entfallen, wie zum Beispiel das Gloria.
Wir gedenken an das Leid Jesu, aber auch an das Leid dieser Welt, das Leid der
Kinder, der geschundenen, der Kriege, der Natur, der Kreatur, der Kranken.
Unsere gestrige Passionsandacht (19.4.11) war besser besucht, als der sonntägliche
Gottesdienst.
Ich selber habe leider die „6 Wochen ohne“ erfolglos verbracht, wollte etwas
Abnehmen, hat nicht geklappt.
Dafür habe ich wieder beim Kreuzweg mitgemacht.
Aber die Passion oder Leidenszeit zwingt auch zum tiefen nachdenken über das
Leid und Leiden dieser Welt.

Politik
Soll sich Kirche in Politik einmischen?
Sie sollte das kräftig tun, Gründe gibt es genug.
Immer da, wo das Wohl des Einzelnen und der Allgemeinheit auf dem Spiel
steht, muss Kirche sich melden.
Wenn Politiker vor der Wahl Versprechungen machen, von denen sie nachher
nichts mehr wissen wollen, dann sollte Kirche mutig auftreten. Denn immerhin
geht es um eine Gebotsverletzung: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden.“
Die vom Steuerbund seit Jahren geforderte Amtshaftung für Politiker muss endlich
her. Der Bundesrechnungshof prangert jährlich Fehlplanungen und Verschwendung
von Steuergeldern an, es passiert nichts.
Rechtsradikale Parteien werden gegen den Willen der Bürger aus Steuergeldern
finanziert.
Die Zeit der Großen Politiker scheint vorbei: Adenauer – Kohl – Schmidt – Genscher -
Brandt - einige andere, hatten noch Format.
Was uns da heute präsentiert wird, entstammt eher der Augsburger Puppenkiste.
Die jetzigen Politiker haben Deutschland hoch verschuldet gemacht.
Der Schuldenhaushalt der EU, der Euro, alles sitzt in der Krise.
Steuersenkungen wurden lauthals proklamiert, was kam?
Mauscheleien, Dienstwagen Affären, Abfindungen, Überversorgungen, das ist es,
was Politiker uns vorführen.
Aber unsere Showmaster sind auch nicht viel besser. Überhöhte Gagen, dann
kommen die öffentlich Rechtlichen mit ihrem Geld nicht aus und prompt wird
wieder an der Gebührenschraube gedreht.
Wundern wir uns, wenn die Ehrlichkeit und die Moral beim Normalbürger im
schwinden begriffen ist?
Diese Tausendsassas eignen sich für alles: heute Finanzminister, morgen
Innenminister und übermorgen Gesundheitsminister.
Der eine will das Amt des Entwicklungsministers schnell abschaffen, nach der
Wahl aber übernimmt er schnell selber dieses Amt.
Das große „C“ bereitet mir ein Problem.
Es gibt wichtige Themen in der Politik: Arbeitsmarkt – Gesundheit - Euro – EU –
Rechtsradikalismus – Ausländer - und vieles andere.
Was hinterlassen wir unseren Kindern??
Ein Blick in die Brüsseler Bürokraten Bude, lehrt einem das grausen.
Ich traue der jetzigen Politiker Generation nichts mehr zu.
Trotz allem Ärger, wählen bleibt Christenpflicht, das hat Kirche ihren Schäfchen
unmissverständlich klar zu machen.
Margot Käßmann hat sich gelegentlich mutig zu Worte gemeldet.
Und auch der Oberkirchenrat hat sich überraschender weise kritisch zu den
Sparplänen der Bundesregierung geäußert.
Ölmultis tanzen uns auf der Nase herum, Stromkonzerne langen ungeniert zu.
Und die Banker genehmigen sich wieder horrende Honorare.
Arbeit in Deutschland lohnt sich immer weniger. Herr Sarrazin, danke für ihren
Mut.
Der tiefe Fall der einst etablierten Parteien sollte nachdenklich machen.
Ich fordere auch eine härtere Bestrafung für Kinderschänder, U-Bahn Schläger,
Terroristen und andere Gewalttäter. Gesetzesänderungen müssen her, wie auch
kürzlich von der Polizeigewerkschaft gefordert.
Unsere jetzige Justizministerin ist ein Weichei.
Das weltliche Schwert hat für Ruhe, Ordnung und Sicherheit seiner Bürger
zu sorgen.
Unsere Gesetzgebung ist zu lax.

Parteien
Volksverdummer – Versager – Utopisten – Doppelzüngige – Konservative –
Bremser.
Ihre großen Zeiten haben sie gehabt, die SPD mit Helmut Schmidt, die CDU mit
Helmut Kohl, die FDP mit Genscher, die Grünen mit Fischer, die CSU mit Stoiber.
Die Linken, Ex-Kommunisten und SED Leute, die Eiterbeulen in der Parteien-
Landschaft.
Und diese ewig Unverbesserlichen werden aus Steuergeldern finanziert.
Da ist der Kleingärtnerverein der Grünen, dem ich in Sachen Umwelt vieles
zutraue, denen wir auch sicher einiges, wenn nicht viel zu verdanken haben.
Aber die einstige Umweltinitiative hat sich mittlerweile als eine Partei etabliert,
welche nach Politischer Macht strebt. Und gerade hier hängt sie Utopischen
Gedanken nach, welche uns teuer zu stehen kommen könnten.
Mittlerweile hat sich der „Kleingärtnerverein“ zu einer großen Genossenschaft
entwickelt. Mit dem Wahlsieg der Grünen 2011 in Baden Württemberg kommen
ungewisse Zeiten auf uns zu. Deutschland wird zum Kräutergarten.
Und schon hat der grüne Ministerpräsident ein Problem mit Stuttgart 21.
Auch das Ergebnis und der Erfolg in Bremen, lehrt mich schaudern.
Und wenn nun noch die Grünen einen Kanzlerkandidaten stellen sollten(17.4.11)
wer sollte das werden?
Die Linken hatten vierzig Jahre Zeit, ihre angeblichen Ideale in der damaligen
DDR zu verwirklichen. Soziale Gleichheit, Wohlstand für Alle, heute nur
Wahlkampf Geplänkel . Die Ex Kommunisten und SED Funktionäre fühlen sich
bei uns Sau wohl, man fährt Westautos, genießt den Kapitalistischen Wohlstand,
satte Bundestags Abgeordneten Gehälter, beteuert den Frieden in der Welt.
Es hätte nach der Wende eine End – SED fizierung geben müssen, dann säßen
diese Leute heute nicht im Deutschen Bundestag.
Die SPD hat meines Erachtens als Partei der Arbeiterklasse und der sozialen
Sicherheit ausgedient, sie ist ein Auslaufmodel.
Da war noch die Sache mit der Ypsilanti
Der Erfolg der Grünen 2011 in Baden Württemberg, drückt die SPD an die
Wand. Sie werden winselnd auf die Grünen zugehen müssen.
Die FDP, heute wie früher das Zünglein an der Waage, hilft denen aus der Patsche, die die Mehrheit nicht ganz geschafft haben. Mit vollmundigen Versprechungen in den Wahlkampf gezogen und kaum etwas gehalten.
In Bremen ist sie wieder aus dem Parlament geflogen (Juni 2011).
Die FDP wird nach dem Desaster 2011 kaum noch eine Rolle spielen.
Die CDU tritt auf der Stelle, kommt kaum voran, weil ihr die entsprechenden Köpfe
fehlen. Es kommt nichts neues, verpasst den Fortschritt.
Wieder gepennt, nichts dazu gelernt, wie Württemberg zeigt.
CSU entpuppt sich immer häufiger als Bremser, lähmt die Arbeit der Koalition.
Und das „C“ macht mir Sorgen. Altkanzler Schmidt sagte mit Recht, es gibt keine
Christliche Politik. Wohl gibt es christliche Politiker. Siehe Politik!
Ich kann heute nur noch lächeln.
Gehorchet der Obrigkeit, denn sie ist von Gott gewollt. Das Weltlich Schwert aber
sollen seine Bürger schützen und fördern, und nicht seinem Volk auf der Nase tanzen,
es ausnutzen und für dumm verkaufen.
Da wird die rechtsradikale Szene beobachtet, welche sich immer gefährlicher
breit macht, da wird um ein Verbot rechtsradikaler Parteien diskutiert, gleichzeitig
aber werden diese Parteien aus Steuergeldern finanziert.
Sind unsere Politiker schizophren?





Pfarrstellen
Werden leider immer weniger, obwohl genug vorhanden sind.
Es fehlen einfach die Bewerber. Allerdings sind auch Pfarrstellen gestrichen
worden. Mit Sicherheit sind die Zeiten vorbei, wo jedes 800 Seelen Dorf einen
Pfarrer mit der Besoldungsgruppe A13/14 hatte.
Aber die jetzige Situation kann nicht befriedigen, ein Pfarrer versorgt neben
seiner Kerngemeinde noch zwei Gemeinden, schleppt sie mehr oder weniger
mit durch. Oftmals hat der Pfarrer dann am Sonntagvormittag zwei Gottesdienste
zu halten, hetzt sozusagen von einer Gemeinde zur nächsten. Kann sich von der
ersten Gemeinde nicht einmal gebührend verabschieden.
Besonders im Winter ist dies problematisch. Oft sind auch die Organisten mit
Betroffen.
Die sogenannten Vakanz Gemeinden kranken darunter, keinen eigenen Pfarrer
zu haben, wollen auch nicht ständig von Lektoren versorgt werden.
Pfarrdiakone sind auch keine Lösung.
Deren bin ich überdrüssig.
Wozu zahle ich Kirchensteuer, wenn wir nicht mal einen Pastor haben? So hört
man mittlerweile.
Ja die Pfarrstellen müssen attraktiver werden. Der Pfarrer Beruf muss wieder
Freude machen. Das vom Pfarrer zu betreuende Territorium und die Zahl der zu
Betreuende Gemeindeglieder müssen sich in überschaubarem Maße bewegen.
Das Pfarrhaus muss wieder Treffpunkt sein.
Die Gemeinden müssen behutsam lernen, dass sie nicht mehr alle ein eigenes
Pfarramt haben können.
Aber eine gewisse Wärme und Bürgernähe, Pfarramt – Gemeinde, muss wieder
her.
Dazu muss der Pfarrer Beruf wieder Traumberuf werden.
Es verdichtet sich bei mir der Eindruck, dass wir im Verhältnis zu den Gemeinde
Pfarrämtern zu viele Sonder- oder Funktionspfarrämter haben.
Einige Sonderpfarrämter scheinen überflüssig.
Aber die Installation von „Springerstellen“ in den sechs Kirchenkreisen
erscheint mir sinnvoll.

Predigt
Ostern ist die einzige Legitimation zum Predigen überhaupt.
Prädicatio – O`Land, Land, höre des Herrn Wort.
Nirgendwo hat die Predigt so viel Gewicht, wie im Luthertum. Und was ist ein
Feierlicher Gottesdienst, ohne eine Predigt? Sie ist sozusagen das Salz in der
Suppe.
Gottes Wort, nicht das Wort der Kirche, sind Inhalt der Predigt.
15 Minuten, eine knackige, zu Herzen gehende oder tröstende Predigt sollte es
sein. Man muss dem Pfarrer nicht gleich eine Eieruhr auf die Kanzel stellen,
damit er sich an die Zeit hält, aber wir Organisten kriegen ja auch oft zu hören, das
Orgelnachspiel sei zu lang gewesen. Und der Küster wird auch gemaßregelt, wenn
er zu lange läutet. Aber das sind Kleinigkeiten.
Der Gottesdienst mit Predigt braucht nicht eine „Ein Mann Show“ zu sein, eine
Dialogpredigt, Einbeziehung der Gemeinde in die Predigt, können „Wunder“
wirken.
Auch die Konfirmanden müssten mehr einbezogen werden.
Auch eine Plattdeutsche Predigt kommt gut an.
Ich kann leider kein Platt.
Viel schwerer ist es mit der Predigt alle zu erreichen. Jeder hat da so seine
Erwartungen an die Predigt, jeder möchte etwas „mit nach Hause nehmen.“
Dieses Kunststück wird wohl den wenigsten Pastoren gelingen.
Konfirmanden haben da eigene Erwartungen.
Dafür habe ich heute Morgen eine gute Predigt zu Ostern gehört.
Ein Predigt Nachgespräch nach dem Gottesdienst kann hilfreich sein.
Es allen Rechtmachen, kaum möglich.
Auch wir Organisten haben da unsere Probleme: Klassik – oder Jazz den richtigen
Geschmack zu treffen ist schwierig.
Verbum domini maneat in aeternum : Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.

Pastoren
„Weidet meine Herde“
Neidlos erkenne ich an: Das Pfarramt ist und bleibt das wichtigste Amt unserer
Kirche. Ohne Pfarramt würde die Kirche, würden die Gemeinden „sterben.“
Halbgötter in Schwarz? – die Pastoren.
Genießen moralische Immunität??
Evangelische Pastoren werden ordiniert, nicht geweiht. Die Ordination gilt ein
Leben lang.
Ich habe in meinem Leben viele Pastorinnen und Pastoren kennengelernt, mit
vielen verbindet mich eine lange Freundschaft. Eigentlich bin ich sehr Stolz
darauf, dass ich mit so vielen Geistlichen gut bekannt bin.
17 Pastoren habe ich in meiner Zeit als Organist in Nordenham erlebt.
Aber es hat sich doch einiges gewandelt. Die Überbeanspruchung der
Geistlichkeit mit vielen Dingen, welche wichtige Pfarramtliche Aufgaben lähmen,
wie die Seelsorge, ist beängstigend.
Früher hatten die Pastoren mehr Zeit, man ging im Pfarrhaus ein und aus.
Das Pfarrhaus war so ein geselliger Mittelpunkt im Leben der Gemeinde.
Heutzutage geht man mehr ans Telefon oder schreibt E-Mails.
Durchschnittlich fast 3500 Gemeindeglieder zu betreuen, das ist schon haarig.
Die Zahl der Theologiestudenten hat rapide abgenommen, kaum Aussicht auf
Nachwuchs.
Als ich 1980 nach Nordenham kam, wurde noch intensiv darüber diskutiert,
ob Frauen zum Pfarramt zuzulassen seien.
Weibliche Priester, für die Katholische Kirche unvorstellbar, aber eben auch
Unbiblisch, das Verhalten der Katholischen Kirche.
Die Pfarrer werden neue Wege suchen müssen, um den Herausforderungen
Gerecht zu werden.
Noch schlimmer ist es ja im Katholischen Bereich, hier wirkt wohl der Zölibat als
Hemmschuh.
Eines bereitet mir Sorge: die Scheidungsquote unter Pfarrerinnen und Pfarrern
ist ungewöhnlich hoch. Das zehrt an der Glaubwürdigkeit von Treue und stellt die
Kirchliche Trauung sehr in Frage.
Pastoren auch nur Menschen? Gewiss, aber ich erwarte hier mehr Vorbilder und
Leitbilder.
Zurzeit befindet sich mein Verhältnis zu den Geistlichen in einer schweren
Vertrauenskrise. Da scheint mir zu viel „Menschliches“ im Umlauf zu sein.
Da wurden Pfarrer in flagranti beim Ehebruch erwischt, da war der Griff in den
Klingelbeutel, da war Lüge und üble Nachrede.
Da ist die ewige Besserwisserei einiger Geistlicher, ihr Autoritätsanspruch.
Alles Dinge, welche im Spannungsfeld der Glaubwürdigkeit stehen.
Bei mir hat die Glaubwürdigkeit sehr gelitten, was die Pastoren anbetrifft,
zumindest in meiner Landeskirche.. Tröstlich zu wissen: “Ein Prophet
gilt im eigenen Land nichts.“ Natürlich bin ich kein Prophet.
Luther war auf die Juristen nicht gut zu sprechen, ich nicht auf die Theologen.
Zeitweilig jedenfalls.
Trotz allem, wir brauchen Pfarrer und Pfarrerinnen, jene Friedensboten,
welche Gottes Wort verkündigen.
In der Tat, sie haben ein schweres Amt, an welches hohe Ansprüche und
Erwartungen gestellt werden.
Möge der Pfarrer beruf wieder Traumberuf werden.

Prozess
Der Prozess Jesu hat mich lange beschäftigt. Wie konnte die Stimmung so schnell
umschlagen? Ist es den Pharisäern wirklich gelungen, durch massive Einwirkungen
auf das Volk die Stimmung zu verändern, oder war die aufgebrachte Menge nur
jener Teil von Anhängern der Pharisäer?
Ich habe mich mal als Prozessbeobachter und mal als Beteiligter versucht.
Als Ankläger habe ich nichts Anklage würdiges gefunden.
Als Richter konnte ich nur freisprechen.
„Es ist besser, ein Mensch stirbt, als dass das ganze Volk zugrunde geht.“ So spricht
der Pragmatiker Kaiphas, welcher zu jener Zeit als Hohepriester amtierte.
Wenn es ihm gelänge, den Römern klar zu machen, Jesu bezeichne sich als
König der Juden, dann konnte er unter Umständen ein Todesurteil erwirken, nötigenfalls auch erzwingen.
Und das ganze musste rasch geschehen, vor dem Passahfest, denn sonst bestand die Gefahr, dass die Jünger sich organisierten und Einfluss auf den Prozess nahmen.
Und in der Tat, es ging alles sehr schnell, kurzer Prozess.
Fast im Stile von Freisler, dem schäbigsten, der je auf einem Richterstuhl saß.
Jenes vorbildliche römische Recht auf welches Paulus sich später berief, kam nicht
zur Geltung. Es war ein Schauprozess, welcher allem Recht spottete.
Als Nicht-Römer hatte Jesus keinen Anspruch auf das römische Recht.
Jetzt galt Besatzungsrecht.
Nicht einmal konkrete Anklagepunkte konnten aufgezeigt werden, so dass Pilatus
bekennen musste: “Ich finde keine Schuld an ihm.“
Die von Jesus in Anspruch genommene Gottessohnschaft interessierte kein
Römisches Gericht.
Das Verhör wurde mit kaum zu überbietender Grausamkeit geführt und erinnert an
Gestapo und Freislersche Methoden. Folter und Schläge.
Kein Jünger, kein Geheilter, kein Bewunderer, keine Entlastungszeugen, niemand
der für ihn, Jesus, eintritt, mehr als beschämend.
Stattdessen treten falsche Zeugen auf, sie versagen jämmerlich und werden nicht
einmal zur Rechenschaft gezogen.
Nach jüdischem Recht hätten sie gesteinigt werden müssen.
Konnte sich Kaiphas diese Blamage leisten?
Ich habe den Eindruck, Pilatus und Freisler sind die schäbigsten welche je auf
einem Richterstuhl saßen.
Was für ein Mensch war dieser Pilatus?
Seine Karriere verdankte er dem Kaiser. Pilatus war korrupt und Bestechlich.
Gegenüber dem Kaiser konnte er sich keine Pannen erlauben.
Kaiphas kannte ganz offensichtlich die Schwächen seines Gegenübers.
„Wenn du diesen frei lässt, bist du nicht des Kaisers Freund.“ Das verfehlte seine
Wirkung nicht.
Ein Volksaufstand hätte hunderten von römischen Soldaten das Leben gekostet.
Die Karriere von Pilatus stände vor dem aus und am Ende dann wohl Suizid.
Pilatus und Kaiphas kannten sich scheinbar gut, zu gut, die Achillesfersen waren
bekannt. Die Fundamentalisten unter der Priesterschaft behielten die Oberhand.
Der Grundsatz „In dubio pro reo“ blieb auf der Strecke.
Es war ein Akt der Verzweiflung und Ausweglosigkeit als Pilatus noch einmal fragte:
„Was hat er denn getan“.
Das Gericht kann keine Schuld beweisen, Jesus verteidigt sich nicht. Nun haben die
Peiniger freie Hand.
Jesus verfügte offensichtlich auch über einflussreiche Freunde im Synedrium, aber
diese waren wohl in der Minderzahl.
Etwa Josef von Arimathea, welcher ja bekanntlich für Jesus ein Grab erwarb.
Der ganze Prozess war eine Katastrophe, keine Verteidigung, keine Berufung, kein
Rechtsmittel, keine Befangenheit, nichts.
Die römische Justiz arbeitete nach dem „Schuldspruch“ perfekt, die Geißelung mit
120 Stockschlägen und keinen weniger.
Auf dem Wege zur Hinrichtungsstätte trugen die Verurteilten ein Schild um den
Hals, auf dem ihre Vergehen zu lesen waren, später wurde es am Kreuz befestigt.
Es klingt wie Hohn, Sadismus und Menschen Verachtender Ironie, wenn man
den blutenden Jesus sah, dem offensichtlich die Kleider zerfetzt am Leibe hingen
und über ihm am Kreuz das Schild: INRI , Jesus von Nazareth, der König der Juden.
Gab es für Pilatus wirklich keinen Ausweg? Hätte er Jesus in Schutzhaft nehmen
können und außer Landes bringen? Oder musste alles erfüllt werden nach göttlichem
Plan?
Das symbolische Händewaschen wird kaum ausgereicht haben, jegliche Schuld
abzuschütteln. Obwohl Pilatus weiß, dass er einen Unschuldigen verurteilt, ist ihm
seine Karriere wichtiger.
Es erstaunt, dass es der jüdischen Priesterschaft gelingen konnte, den obersten
Besatzungsoffizier zu diesem Urteil zu zwingen.
Am Kreuz betet Jesus für seine Peiniger: “Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht
was sie tun.“
Gestellte Wiederaufnahme Anträge des Prozesses in unserem Jahrhundert sind
allesamt gescheitert

Partnergemeinde
Wenn ich es noch recht weiß, hatte, oder hat noch? – die Oldenburgische Kirche
Partnergemeinden im Bereich von Görlitz, Niederlausitz.
Wir in Nordenham hatten das kleine Dorf Horka als Partnergemeinde. Als ich
1980 nach Nordenham kam, habe ich noch große Pakete gepackt, mit allerlei
Krimskrams, was dort, in der DDR, nicht zu kriegen war.
Nach der Einheit bin ich dann sofort mit einem Ehrenamtlichen „rüber“ gefahren,
um die Partnergemeinde zu besuchen.
Ein Pfarrer aus dem Westen hatte sich für den Job in Horka entschieden, meine
Hochachtung.
Wir sind schnell in allem eins geworden und haben eine gute Freundschaft
entwickelt. In Horka fehlte eigentlich alles. Hinzu kam der marode Zustand aller
Gebäude.
Überrascht war ich vom regen Gemeindeleben, besonders von der Jugendarbeit.
Aber es gab in dem Kaff ja auch keine Alternativen.
Mit allen diesen Eindrücken und dem festen Willen, die Partnerschaft zu aktivieren,
besonders im Bereich der Jugendarbeit ging es zurück nach Nordenham.
In Nordenham fand ich offene Ohren, Herzen und Türen.
Von nun an fuhr ich regelmäßig in den Osterferien und Herbstferien mit ca. 10 – 12
Jugendlichen nach Horka.
Wir charterten zwei Kleinbusse und übernachteten regelmäßig in einem
Nachbarort, Niesky, im Traugott – Bachmann Haus, wo Frau Lenz uns betreute.
Das ging viele Jahre wunderbar.
Einmal machten wir einen Abstecher nach Auschwitz. Aber auch Dresden, Görlitz
und der Polenmarkt wurde regelmäßig besucht.
Und natürlich wurde auch gearbeitet, die Fenster des Pfarrhauses wurden gestrichen,
die Kirchentüren, der Pfarrgarten wurde auf Vordermann gebracht.
Und viele gemeinsame Begegnungsabende mit den Horkschen gepflegt.
Der Besuch aus Horka nach Nordenham wurde zumeist über Gastfamilien
abgewickelt, einmal in der Jugendherberge. Ein gemeinsames Wochenende in
Thülsfeld. Bei einer Nordenhamer Jugendfreizeit nach Holland, kamen auch
Jugendliche aus Horka mit.
Es war eine segensreiche Zeit der Begegnungen, welche viele Jahre erfolgreich
anhielt.
Nach meiner Pensionierung ging es stetig abwärts, wer kärglich sät, der wird
auch kärglich ernten.
Dankenswerter Weise pflegt unser Posaunenchor noch eine sehr geprägte
Beziehung zu Horka.
Mitarbeiter geraten schnell in Vergessenheit.
Viele Partnergemeinden sind mittlerweile „eingegangen“.
Mit gutem Willen hätte es auch anders sein können.
Auf Wiedersehen Horka.

Prädestination
Es kommt alles so, wie es kommen muss, alles ist im Vorfeld festgelegt.
Schicksal, Gottes Vorherbestimmung.
Sollte wirklich jedes Unglück auf dieser Erde von Gott gewollt, also schon
vorherbestimmt sein? Dann wäre das Leben ein Glückspiel.
Ich bin kein Anhänger dieser Lehre. Wenn im Vorfeld schon festgelegt ist,
welcher Teil der Menschheit zur Seligkeit berufen und welcher zur Verdammnis
bestimmt ist, dann wäre das mit der Universalen Liebe Gottes nicht vereinbar.
Nein, Fatalismus ist hier fehl am Platze.
Die Botschaft Jesu würde in Widerspruch geraten. „Gehet hin in alle Welt“ heißt
ja gerade, allen die Möglichkeit des Reiches Gottes zu eröffnen. Wozu noch
Mission?
Gott freut sich über jeden Sünder, welcher zu ihm zurückfindet. Mehr als über
90 Gerechte, die der Umkehr nicht bedürfen.
„Der Menschen Sohn ist gekommen, die Sünder zur Buße zu rufen.“
Wenn ich es recht verstanden habe, ist die Prädestinationslehre besonders bei den
Reformierten zu finden.
Mich würde noch interessieren, wie die Prädestinationslehre theologisch
begründet wird.
Ein äußerst interessanter Text wäre zum Beispiel: Römer 8, 18 – 39
Nein, Gottes Liebe gilt allen Menschen.
Gottes Liebe ist universal, gilt allen Menschen, die Arme Gottes sind für alle
geöffnet.
Auch die Geschichte von den 99 Schafen spricht eine deutliche Sprache, der
Hirte sucht das eine verloren gegangene, keines soll verloren gehen.

Patientenverfügung
Ich halte eine Patientenverfügung für eine sehr sinnvolle Maßnahme.
Unter der Vielzahl der Dokumente, welche hier angeboten werden, habe ich
mich für die Version entschieden, welche von der EKD herausgegeben wurde.
Diese Ausgabe ist ganz vom christlichen Verständnis geprägt und erfüllt nahezu
alle „Wünsche“.
Man nimmt mit solch einer Verfügung den Angehörigen eine schwere Last ab.
Aber auch den behandelnden Ärzten wird genüge getan.
Eine christliche Patienten Verfügung ist sinnvoll und kann ich nur raten.
Die Vorlage der EKD nimmt alle Moralischen und Ethischen Skrupel.

Paulus
Was verbindet sich nicht alles mit seinem Namen?
Der wohl kleine, gedrungene Sohn eines Zeltmachers aus
Tarsus, war wohl selbst Zeltmacher. Dazu ein religiöser Eiferer, welcher die
Christen zunächst blutig verfolgte. Für seine Taten wurde er nie zur Rechenschaft gezogen.
Er hatte jüdische Eltern, sie und er waren Römische Bürger. Die Römische
Staatsbürgerschaft hatte Paulus einst das Leben gerettet. Der Jüdische
Gerichtshof hatte ihn wegen Tempelschändung angeklagt, weil er Heiden den
Zugang zum Tempel ermöglicht hatte. Als Römischer Bürger konnte Paulus nun
darauf bestehen, nach Rom vor ein römisches Gericht gebracht zu werden.
Der Überlieferung zur Folge ist er in Rom hingerichtet worden, und zwar mit dem
Schwert, denn darauf hatte er als römischer Bürger Anspruch, sonst wäre er
gekreuzigt worden.
Er muss Theologisch und Philosophisch äußerst gebildet gewesen sein.
Vielleicht von Platon angehaucht?
Paulus war ein Hitzkopf, aber immerhin der Begründer der neutestamentlichen
Theologie.
Kannte Jesus wohl nur vom Hörensagen.
Das Damaskus-Erlebnis veränderte sein Leben grundlegend.
Wir nennen das heute auch eine Paulinische Bekehrung.
Seine Missionsreisen sind enorm, fast dreißig Jahre ist er missionierend
umher gezogen.
Aber aus Saulus wurde nicht Paulus, sondern aus dem Hebräischen Saul wurde
der griechische Saulus und der deutsche Paulus. (Latinisiert)
Man lese die Apostelgeschichte und die Briefe des Paulus, faszinierende
Dokumente, besonders den Römerbrief mit der entscheidenden Stelle, welch
Luther einst die Erleuchtung brachte.
Übrigens: Der Römerbrief gibt fast die gesamte Paulinische Theologie wieder.

Religionen
Ein Blick nach Nah Ost. Das Aufbegehren der arabischen Welt (2011) lehrt mich.
was ist das für eine Religion, welche ihre eigenen Landsleute niederknüppeln
lässt?
Will der Islam so seine Macht festigen?
Nun, jede Religion vertritt die Auffassung, die allein gültige und richtige zu sein.
So hat die Katholische Kirche lange Zeit einen absoluten Anspruch, die
allein Selig machende Kirche zu sein, vertreten. Im Prinzip vertritt sie noch heute
diesen Anspruch.
Wahr ist der Absolute Anspruch Jesu, das heißt: allein seine Lehre, seine Botschaft sind allein rechtsgültig. Hierfür gibt es keinen Ersatz.
Es kann eben nicht jeder nach seiner Facon selig werden, sondern nur, wer da an Jesus Christus glaubt.
Bei allem Respekt und Toleranz vor anders Gläubigen, der Anspruch Jesu und
damit des Christentums sind radikal.
Nicht minder radikal verfolgen natürlich andere Religionen ihren Anspruch.
Christen müssen bekennen und Flagge zeigen, Überheblichkeit und religiöser
Fanatismus sind stets zu verwerfen.
„Verachte keine Religion, denn sie ist dem Geist gemeint.“ (Matthias Claudius)
Bei anders Gläubigen sollten wir nie von Ungläubigen sprechen, sondern von
anders Gläubigen.
Die Freiheit des Glaubens sind ein verbrieftes Grundrecht des Menschen, darum
sind gewaltsame Bekehrungen und die Unterdrückung anders Gläubiger stets zu
verwerfen. Alle Religionen haben sich mit Toleranz und Achtung zu begegnen, dieses gilt insbesondere für Juden, Christen und Moslems, weil sie gemeinsame
Grundlagen im Alten Testament haben. Darum sollten besonders sie in einem
fairen Dialog stehen.
Der „Runde Tisch“ der drei Großen wäre hilfreich im gegenseitigen Verstehen.
Es gehört zu den Geheimnissen Gottes, das er eine solche Vielfalt an Religionen
zulässt.
Und darum ist es abartig, wenn Anhänger einer Religion sich bekämpfen.
Oftmals meinen solche Fundamentalisten noch, sie täten Gott einen Gefallen
damit, Andersgläubige zu bekämpfen.
Zur Freiheit der Religionsausübung gehört auch die Mission und das freie
Konvertieren.

Reue
Numeri 23, 19
Schon so manches Versäumnis in meinem Leben habe ich bereut. Wie oft sagte man
zu mir:“ das wirst du noch bereuen.“
Ich habe Menschen kennen gelernt die tiefe Reue empfunden haben, und solche,
die buchstäblich keine Reue zeigten.
Vom reuigen Sünder ist da oft die Rede.
Gerade jetzt in der Fastenzeit, ich habe mir so viel vorgenommen, maßhalten, dann
werde ich wieder schwach. Am nächsten Morgen kommt die Reue.
Es ist das verflixte, was schon Paulus sagte: “das Gute was ich tun will, tue
Ich nicht, sondern das böse, was ich nicht will.“
Da droht Gott dem Menschen Unheil und Strafen an, und plötzlich heißt es dann: „Da reute es dem Herrn.“ Es tut ihm leid. Er verzichtet auf Strafen und Unheil.
Man begreife das, Gott zeigt Reue, so lesen wir es oft im Alten Testament.
Wie wenig Reue zeigen wir da?
Und manchmal kann die Reue zu spät kommen. Da gibt es dann nichts mehr zum
Widergutmachen.
Wir haben meistens für alles eine Erklärung oder eine „Entschuldigung.“
Der Buße und Umkehr geht die Reue stets voran.
Wer vor Gericht keine Reue zeigt, wird kaum mit Milde rechnen können.
Man sehe den Zöllner, „Gott sei mir Sünder gnädig“ sagt er reuig.
Reuig werden wir jeden Tag um Vergebung bitten müssen.
Man sehe Zachäus, nach der Reuigen Erkenntnis will er allen angerichteten
Schaden heilen.

Ruhe – non turbulenca
„Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, nehmt auf euch mein
Joch, so werdet ihr Ruhe für eure Seelen finden“.
Gott ist kein Menschenschinder, so sagte einst Altbischof Lilje.
Hektik kann krank machen. Die Stille, die Ruhe, kann so heilsam sein. Abschalten
können, das ist die Kunst des Lebens.
Christliche Meditationen und Klösterliche Stille können die Seele Regenerieren.
Ich finde es sehr schön, wenn Kirchen tagsüber geöffnet sind, man sich dort
mal hinsetzen kann und die Stille genießen kann.
Unsere Zeit ist eine Zeit der Eile und Hektik geworden, alles muss heute
schnell gehen.
Ich merke das oft selber, der Terminkalender ist immer voll.
Jesus zog sich oft in die Stille und Einsamkeit zurück.
Der Sabbat oder der Sonntag, dienen der Ruhe und Entspannung, sind für den
Menschen da.
Die Sonntagsheiligung ist wichtig.
Ferienzeit, eine gute Zeit.
Ein Sprichwort sagt: “Gott schuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt.“




Wolfgang Müller
Fortsetzung:
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