Freude auch im Leid
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kann das funktionieren? -




Freude auch im Leid?







"Ich bin überreich an Freude bei all unserer Bedrängnis" - 2. Korinther 7,4



Vor einiger Zeit telefonierte ich mit einem Glaubensbruder, der wirklich nicht zu beneiden war. Die Grippewelle hatte fast die ganze Familie umgehauen, und das sind dort nicht eben wenige - die Eltern, fünf eigene und drei Pflegekinder. Fast alle lagen nun mit Fieber, Husten, Hals- und Gliederschmerzen im Bett, und das war gewiss kein Grund zur Freude. Doch als ich einige unbeholfene Worte des Mitgefühls durch den Draht schickte, meinte der Bruder: "Ach weißt du, wenn ich all die Tage zusammenzählen wollte, an denen es uns überaus gut gegangen ist, dann fallen diese wenigen unpässlichen Tage gar nicht ins Gewicht."
Eine Weile später rief eine ältere Schwester aus einem Altenheim an. "Ich bin wieder mal gefallen", erzählte sie, "und musste ins Krankenhaus zum Röntgen gefahren werden um festzustellen, ob etwas gebrochen war. Zum Glück waren es aber nur Prellungen. O, da bin ich so froh darüber, auch wenn es noch sehr weh tut! Überhaupt freue ich mich immer wieder, dass ich hier so gut versorgt werde."

Als Paulus den zweiten Korintherbrief schreibt, ist seine Lage alles andere als rosig. Aus Epehsus vertrieben, von den Geschwistern in Korinth und anderswo unverstanden und abgelehnt, von Juden und Römern verfolgt, das war Bedrängnis, die diese Bezeichnung verdient. Und dennoch schreibt Paulus: "Ich bin überreich an Freude!" War Paulus ein Träumer? Ganz gewiss nicht. Gerade Paulus erlebte alles was ihm begegnete ganz intensiv, sah deutlich wie kaum ein anderer die Mißstände in dieser Welt und litt unsagbar an der Sünde und Gottlosigkeit seiner Umgebung. Aber er lebte zugleich wie kaum ein anderer in der ihm durch Jesus Christus geschenkten Glaubenswirklichkeit, die hinter und über aller Not dieser Welt die strahlende Herrlichkeit Gottes sieht. Er erlebte die Nähe und Gegenwart Gottes gerade in Stress und Anfechtung in seinem gefahrvollen Dienst als Apostel des Höchsten inmitten dieser vom Teufel so grausam regierten Welt.

Dieses Gehemnis des Glaubens, sich auch im Leiden freuen zu können, ist seit Paulus auch bei unzähligen anderen wirksam geworden. Bei Unglück und Krankheit, in Armut und Not, in Trauer und Verfolgung werden Menschen durch die Kraft Gottes befähigt, das Leid nicht nur geduldig zu ertragen, sondern sich dabei noch freuen zu können. Wo gibt es das sonst noch in dieser Welt außer bei Jesus Christus?

Herr, das wünsche ich auch mir, in den dunklen Stunden meines Lebens nicht bedrückt oder verzeifelt zu sein, sondern mich gerade dann an Dir und Deinen Führungen freuen zu können und Dich damit zu ehren.


Es gehört zum Geheimnis des Glaubens, sich auch im Leiden freuen zu können!








Otto Willenbrecht





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