Die Endzeit
- und das Volk Israel-





Die Endzeit




Unter Christen wird oft von der Endzeit gesprochen. Manchmal ist nicht so genau klar, was damit gemeint ist. Die Bibel drückt das Ende der Zeiten an vielen Stellen aus:

Hesekiel 38,8 „am Ende der Jahre“
Hosea 3,4 „am Ende der Tage“
Joel 4,1 „in jenen Tagen und zu jener Zeit“
Matthäus 24,3 „Vollendung des Zeitalters“
2 Timotheus 3,1 „in den letzten Tagen“
1 Johannes 2,18 „die letzte Stunde“

Festgehalten werden muss, dass all diese Ausdrücke nicht den Weltuntergang meinen, sondern gemeint ist die Zeit, wenn der Erlöser kommt, der Messias, um zu herrschen.

Es gibt zwei Erscheinungen Christi. Das erste Mal kam er als Leidender (siehe Jesaja 53), das zweite Mal wird Christus als Herrscher kommen.
Und die Endzeit orientiert sich stark am Schicksal des Volkes Gottes, des jüdischen Volkes. Beim ersten Mal wurde Jesus Christus von den Juden als Messias abgelehnt. Er wurde für sie zum Stein des Anstoßes:

„Und er wird zum Heiligtum sein und zum Stein des Anstoßes und zum Fels des Strauchelns für die beiden Häuser Israel“ (Jesaja 8,14)

Diese Ablehnung hatte Folgen. Im Jahr 70 n.Chr. gab es eine große, nationale Katastrophe für das jüdische Volk, als Jerusalem, der Tempel und der jüdische Staat von den Römern vernichtet wurden. Vorhergesagt wurde dies im 3. Buch Mose:

„Und ich werde eure Städte zur Trümmerstätte machen und eure Heiligtümer öde machen, und ich werde euren wohlgefälligen Geruch nicht riechen“ (3 Mose 26,31)

Diese Vorhersage hat sich buchstäblich erfüllt. Im jüdischen Krieg 70 n.Chr., sowie in einem zweiten Krieg um135 n.Chr. haben die Römer über 1000 Städte und Dörfer der Juden vernichtet. Die Juden wurden dadurch in alle Himmelsrichtungen zerstreut, wie es Gott in seinem Wort vorhergesagt hat:

„Euch aber werde ich unter die Nationen zerstreuen, und ich werde das Schwert hinter euch herziehen. Euer Land wird eine Öde und eure Städte werden eine Trümmerstätte sein“ (3 Mose 26,33)

Dieses sechsundzwanzigste Kapitel des dritten Buch Mose darf in Israel in den Synagogen nur mit gedämpfter Stimme vorgelesen werden, weil sich alle darin enthaltenen Vorhersagen wortwörtlich erfüllt haben. Ab dem Jahr 70 wurden die Juden tatsächlich in einem Jahrhunderte dauernden Prozess in alle fünf Kontinente der Erde zerstreut:

„Und der Herr wird dich unter alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde“ (5 Mose 28,64)

Auch dieses Kapitel aus dem fünften Buch Mose darf in Israel nur mit gedämpfter Stimme vorgetragen werden. Es hat sich alles Wort für Wort erfüllt.

Zwischen dem ersten Kommen Christi und seinem zweiten gibt es eine Zeitspanne von nunmehr fast 2000 Jahren. Alle Nicht-Juden dürfen sich darüber freuen, denn diese Zwischenzeit ist die große Chance für die nichtjüdischen Völker, für die Nationen. Auch diese Chance hat Gott bereits im Alten Testament angekündigt:

"Du sollst nicht nur die zwölf Stämme Israels wieder zu einem Volk vereinigen und die Überlebenden zurückbringen. Dafür allein habe ich dich nicht in meinen Dienst genommen, das wäre zu wenig. Nein - ich habe dich zum Licht für alle Völker gemacht, damit du der ganzen Welt die Rettung bringst, die von mir kommt!" (Jesaja 49,6)

Das Buch Jesaja wurde im achten Jahrhundert vor Christus geschrieben. Es ist erstaunlich, wie exakt Gott in seinem Wort die Weltgeschichte vorhersagt. Es hat sich alles Wort für Wort erfüllt und alles, was noch in der Zukunft liegt, wird sich Wort für Wort erfüllen. Die Spanne von 2000 Jahren zwischen dem ersten und zweiten Kommen des Herrn haben bisher viele Millionen Menschen aus den Nationen zu ihrer Errettung genutzt. So groß ist die Gnade Gottes. Er hat für alle Menschen die Gelegenheit geschaffen, zu ihm umzukehren. Aber diese Spanne wird einmal vorbei sein.

In Hosea 3 erleben wir etwas Erstaunliches. Im vierten Vers lesen wir noch:
„Denn die Söhne Israel bleiben viele Tage ohne König und ohne Oberste, ohne Schlachtopfer und ohne Gedenkstein“ (Hosea 3,4)
Hier wird also erneut die Zeit der Zerstreuung skizziert. Auch das Buch Hosea stammt aus dem achten Jahrhundert v.Chr. 800 Jahre vor der Zerstreuung hat Gott diese in seinem Wort exakt vorhergesagt!

Und dann, nur einen Vers später, lesen wir von einem großen Wunder, das Gott damals schon ankündigte:

„Danach werden die Söhne Israel umkehren und den Herrn, ihren Gott aufsuchen und David, ihren König. Und sie werden sich bebend zum Herrn wenden und zu seiner Güte am Ende der Tage“ (Hosea 3,5)

Nach rabbinischer Auffassung ist hier mit David der Messias gemeint, was auch durch den Ausdruck „am Ende der Tage“ bekräftigt wird.

Das ist also die große Wende!
Die Endzeit ist nicht die Zeit des Weltunterganges, sondern die Zeit der Rückkehr des jüdischen Volkes aus der weltweiten Zerstreuung in das Land der Väter.
Und in dieser Zeit leben wir!

„Nach vielen Tagen sollst du aufgeboten werden; am Ende der Jahre sollst du in ein Land kommen, das vom Schwert wiederhergestellt ist, das aus vielen Völkern gesammelt ist, auf die Berge Israels, die für lange Zeit zur Trümmerstätte geworden waren“ (Hesekiel 38,8)


Die Rückkehr der Juden kennzeichnet das Ende der Endzeit. Wir leben tatsächlich in den letzten Stunden der Weltzeit. Nur noch wenige Atemzüge und Jesus Christus wird in Herrlichkeit wiederkehren.

Doch was wird zuvor noch geschehen?
"In jener Zeit", sagt der Herr, "werde ich das Schicksal Judas und Jerusalems wieder zum Guten wenden. Dann führe ich alle Völker in das Tal, das man Joschafat [a] nennt. Dort gehe ich mit ihnen ins Gericht für das, was sie Israel angetan haben, dem Volk, das zu mir gehört! Sie haben die Israeliten in fremde Länder verschleppt und mein Land unter sich aufgeteilt.“ (Joel 4,1-2)
a) Joschafat bedeutet "Der Herr richtet".


Wir sollten in diesen Tagen ganz genau auf Israel schauen. Die Rückkehr des Volkes in das angestammte Land ist längst im Gange. Am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel gegründet. Das ist nun über 60 Jahre her. Seither sind Millionen Juden aus allen Erdteilen nach Israel zurückgekehrt. Diese Rückkehr nach Israel ist noch im Gange, steht aber sicherlich eher am Ende als am Anfang. Was noch fehlt ist das Versammeln der Nationen vor Israel. Und genau hier sollten wir sehr genau hinschauen. Es gibt Ausleger, die dieses auch symbolisch sehen. Es könnte auch die Uno gemeint sein, als Vertretung aller Länder. Wir wissen es im Moment noch nicht genau, denn diese Ereignisse liegen noch in der Zukunft. Wir sollten aber damit rechnen, dass wir wirklich in den letzten Augenblicken der Geschichte leben. Jesus Christus kann morgen bereits kommen. Ob zuvor noch die Entrückung erfolgt ist umstritten. Es gibt zahlreiche Ausleger, die die Auffassung vertreten, die Entrückung würde erst nach oder während der Zeit der Trübsal erfolgen. Machen wir uns also jeden Tag gefasst auf das zweite Kommen Jesu.

Es gibt viele weitere Zeichen für die Endzeit, die in der Bibel beschrieben werden (Erdbeben, Epidemien, steigende Lieblosigkeit, Irrlehrer uvm.), aber der beste Indikator ist Gottes Volk selbst. Lasst uns die Juden in unsere Gebete einschließen. Lasst uns für Frieden in Jerusalem beten.

„Wünscht Jerusalem Frieden! Alle, die dich lieben, sollen hier glücklich leben!“ (Psalm 122,6)




Werner Maget






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